Verfuehrung in Gold
wohlhabenden Duke war.
»Dies ist das zweite Mal, dass Sie mich fragen, warum ich nicht heirate. Sind Sie nicht über Gebühr interessiert?«
»Guter Gott, ich bin gewöhnlich vorsichtiger. Es ist wieder einmal deinem schlechten Einfluss geschuldet. Ja, nur das kann es sein.«
»Mein Einfluss?«
»Deine Unbesonnenheit ist ansteckend.«
Sein Blick fiel auf ihren Mund, als sie kicherte. »Halten Sie es für unbesonnen, an Heirat zu denken?«
»Ich bin ein lediger Duke. Es ist unbesonnen, einer unverheirateten Dame überhaupt so nahe zu sein. Viele verfügen über unsichtbare Tentakeln, musst du wissen.«
»Sie sind ziemlich erfahren, nicht wahr?«
»Ziemlich.«
»Was denken Sie sich dann, Somerhart? Ich bin die schlechtestmögliche Wahl als Geliebte, unverheiratet, arm, eindeutig auf Vermögen und Aufmerksamkeit aus. Und dann auch noch berüchtigt! Um Himmels willen, benutzen Sie Ihren herzöglichen Verstand!«
Ihre Rede hatte keinerlei Wirkung, besser gesagt, sie entlockte ihm ein breites Grinsen. »Du bist eine strenge Mätresse.«
»Ich bin überhaupt keine Mätresse.«
»Die wirst du sein.«
»Wohl kaum.«
Das Grinsen wurde von einem vielsagenden Lächeln abgelöst. »Muss ich dir befehlen, noch einmal deine Röcke zu lüpfen? Oder diesmal vielleicht etwas noch Verwegeneres?«
Noch verwegener? Gütiger Gott! Ihr Mund war schlagartig trocken wie Sand. »Nein«, begann sie, doch ihre Stimme wurde von seiner verschluckt.
»Du bist recht ungezogen, nicht wahr, Emma?« Sie hatte sich wegen seiner Entfernung sicher gefühlt, nur leider war er aus jeder Distanz gefährlich. »Dieses Bild von dir hat mich nicht einen Moment verlassen. Und ich frage mich, ob du jedem Befehl von mir gehorchen würdest.«
»Nein.«
»Was wäre, wenn ich dir jetzt befehlen würde, auf die Knie zu gehen, Emma? Gleich hier?«
Seine Worte lösten eine Explosion in ihr aus. Sie musste den Mund öffnen, um auch nur einen kleinen Hauch Luft einatmen zu können. Vor ihrem geistigen Auge liefen Szenen von Dingen ab, die sie gesehen, aber nie selbst getan hatte. Ein Mann, der den Kopf nach hinten geworfen hatte, die Finger im langen Haar einer Frau vergraben, die wiederum auf den Knien war und den Mund weit offen hatte. Lust sorgte dafür, dass sich etwas tief in ihr anspannte.
Hart beugte sich vor, die Arme auf seine Schenkel gestützt. »Würdest du, Emma?«
Sie schüttelte den Kopf, während sich ihre Brustspitzen aufrichteten. Seine Augen blitzten. »Ich glaube, du würdest.«
»Nein.« Aber sie konnte es beinahe fühlen . Wonne, die seinen Körper durchzuckte, seine Muskeln härtete und zugleich zittern ließ. Oh …
»Nein.« Sie stellte sich hin und ermahnte ihre weichen Knie, ja nicht einzuknicken. Hart blickte mit schläfrigen Augen zu ihr auf. »Ich kam nicht nach London, um mir einen Liebhaber zu nehmen«, erklärte sie verbissen.
»Ungeachtet dessen hast du einen.«
»Nein!«
Er lehnte sich zurück und betrachtete sie mit einer geradezu dreisten Neugier. »Du willst, dass ich das Sagen habe.« Seine Worte brachten ihn selbst zum Lächeln, weil Emma sichtlich blass wurde. »Das ist es, nicht wahr? Du willst, dass ich dir sage, was du tun sollst, damit du keine Wahl hast, als es hinzunehmen und zu genießen.«
»Ich will, dass Sie mich in Ruhe lassen!«
»Heute Morgen wolltest du mich direkt …« Sein Blick wanderte tiefer, und ihre Wangen glühten. » Dort . Du hast es gefordert.«
»Ich … will nicht …«
»Was nicht?« Sein strenger Blick wandelte sich zu einem weicheren, weniger fixierenden, ja, einem Glühen tiefblauen Verlangens. Seine linke Hand hob sich ihrem Rock entgegen und strich sacht darüber. Es war eine federleichte Berührung, die nicht mal ein Rascheln auf dem dunkelblauen Satin hervorrief. »Du riechst wie … Hitze , Emma. Wie ein Ort, an dem ich sein möchte.«
»Oh.« Sie wollte ihm alles geben. O Gott, wie sehr sie das wollte! »Ich kann nicht! Sie verstehen das nicht!« Mit einem ungelenken Sprung befreite Emma sich aus seiner verzaubernden Nähe. Somerhart stand langsam auf und schüttelte den Zauber ab, den er über sie beide gelegt hatte.
»Wonach suchst du?«
Emma wich zurück, aber er ging weiter auf sie zu. Sie war sich seiner langfingrigen Hände allzu bewusst, sowie der Wärme, die sie verströmten.
»Eine Herausforderung?« Mit einem Nicken beantwortete er seine eigene Frage. »Eine Herausforderung. Mache ich es dir zu einfach, einer Frau, die das Risiko braucht?«
»Nein,
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