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Verführung pur

Verführung pur

Titel: Verführung pur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock
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ausschließlich damit zusammen, dass Seth ihr so nahe war.
    “Ich könnte dir helfen”, sagte er leise, wobei sie seinen Atem an ihrer Schläfe spürte.
    Genau das war der Grund, weshalb für sie nie mehr als ein One-Night-Stand infrage kam.
    “Ich brauche keine Hilfe. Von niemandem.” Seit sie denken konnte, stritten ihre Mutter und ihre Großeltern darüber, wer von ihnen Mia am besten helfen konnte. Ein Mann, der sich auch noch in die Riege der Hilfreichen einreihen wollte, war das Letzte, was sie brauchte. “Ganz abgesehen davon scheinen Männer ein Faible dafür zu haben, einem Hilfe zu versprechen, die am Ende doch nie kommt.”
    Noelle hatte so viele Männer gekannt, die sie mit irgendwelchen Lügen ins Bett gelockt hatten, dass sie mit ihnen eine eigene Fußballmannschaft aufstellen konnte.
    Na ja, wohl eher ein Basketballteam, aber immerhin. Mia jedenfalls waren die Fehler ihrer Mutter eine Lehre gewesen.
    Seth spielte mit den Fingern in ihrem Haar, und ihr lief ein Schauer nach dem anderen über den Rücken.
    “In diese Kategorie falle ich nicht, glaub mir.”
    Sie hätte ihm gern geglaubt, doch das machte ihr nur noch mehr Angst.
    Der Seth, den sie heute kennenlernte, war ein gänzlich anderer Mann als ihr Pirat. Er war forsch, entschlossen und unnachgiebig bis hin zur Starrköpfigkeit. Wahrscheinlich waren das die Eigenschaften, dank deren er es bis zum Unternehmenstycoon gebracht hatte.
    Aber was in Geschäftsverhandlungen funktionierte, würde bei ihr keinen Erfolg haben.
    “Das ist mir egal”, sagte sie und schob seine Hand fort. “Ich kann weder in eine Ausstellung gehen noch nach Paris reisen. Ich kann nicht mit dir zusammen sein, Seth. Nicht so, wie du es dir vorstellst.”
    Sie hoffte, dass er endlich aufgeben wollte und wieder nach Tampa zurückfuhr. Doch er saß einfach da und sah sie an.
    “Und was ist mit dem Abenteuer, das du dir gönnen wolltest?”
    Mit dieser Frage traf er ins Schwarze, sprach direkt ihre Hoffnungen und ihre geheimsten Wünsche an. Seth Chandler schien sie auf Anhieb zu durchschauen, und das machte die Sache zusehends unheimlich.
    “Das werde ich auch mit jemand anders erleben können”, sagte sie, obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, dass ein anderer Mann jemals die Wirkung auf sie haben könnte, die Seth auf sie ausübte.
    Schließlich hatte sie nicht vergessen, in welche Ekstase er sie allein mit einem Kuss zu versetzen vermochte. Und selbst auf die Gefahr hin, dass alle Welt sie für verrückt erklärte, wollte sie noch so einen Kuss, bevor sie ihn endgültig fortschickte.
    “Wann?”
    “Irgendwann.” Sie rutschte unruhig auf der Bank hin und her. “Bald.”
    Seth beobachtete sie. Er wusste, dass sie log. Das einzige Mal in ihrem Leben, das Mia ein Abenteuer gesucht hatte, war wahrscheinlich der Tag gewesen, als sie sich ihm auf dem Gasparilla-Festival in die Arme geworfen hatte.
    Genau genommen hatte sie sich ihn sogar eigens dafür ausgesucht. Sie hatte sich buchstäblich auf ihn gestürzt in der Hoffnung, dass er ihr alles geben könnte, was ihrem Leben an Sinnlichkeit und Leidenschaft fehlte.
    Und nun hatte er Gelegenheit zu beweisen, dass sie sich nicht zu viel von ihm versprochen hatte.
    “Okay”, sagte er schließlich und war aufrichtig dankbar, in zehn Jahren im Geschäft gelernt zu haben, wie man überzeugend blufft. “Wenn du zu beschäftigt bist, um überhaupt eine Beziehung in Betracht zu ziehen, werde ich wieder verschwinden.”
    Sie erschrak sichtlich, und wenn ihn nicht alles täuschte, war da ein Anflug von Enttäuschung in ihrem Gesicht. Warum sonst zogen sich die Winkel ihres sagenhaft verführerischen Mundes kaum merklich nach unten?
    “Ich danke dir für dein Verständnis.”
    “Sobald ich einen letzten Kuss bekommen habe.”
    Sie öffnete den Mund, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Seth musste sich furchtbar beherrschen, sie nicht auf Stelle zu küssen, doch er wollte zuerst ihre Zustimmung.
    “Ein Kuss?”, flüsterte sie und fingerte nervös an dem Lederband ihres Zopfes.
    “Ein Kuss, und ich verschwinde.” Danach, hoffte er, auch sie zu der Einsicht gebracht zu haben, dass sie sich wiedersehen mussten. Er schenkte ihr sein schönstes und zugleich harmlosestes Lächeln, damit sie nicht merkte, wie dringend er ihre Einwilligung brauchte, und sagte: “Bist du dabei?”
    Und in dem Moment, da sie den Kopf zur Seite neigte, als wollte sie die Für und Wider abwägen, wusste er, dass er gewonnen hatte. Trotzdem wartete

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