Verführung pur
musste unbedingt auf Abstand zu ihm gehen, wenn sie ihren Plan wahr machen wollte. Also zeigte sie freiwillig, was sie in der Hand hielt.
“Ein Pinsel?”, fragte er erstaunt.
Mia strich mit den Seidenhaaren über seinen Hals. “Ich habe beschlossen, dich anzumalen.”
Er sah sie verwundert an. Sicher dachte er jetzt, sie hätte vollkommen den Verstand verloren.
“Ich weiß nicht, Mia, ich …”
“Zieh dich aus”, unterbrach sie ihn.
Nun war er es, der erschrak. Allerdings hatte der Schreck keine erkennbare negative Auswirkung auf die beachtliche Erektion, die sich durch seine Shorts abzeichnete, wie Mia zufrieden feststellte.
Sie hatte nicht geahnt, wie viel Spaß es ihr machen würde, Seth zu quälen. Überhaupt war ihr bis heute nie klar gewesen, wie fantastisch erotische Spielchen sein konnten.
“Warum warten wir damit nicht bis später?”
“Ich dulde keine Widerrede, Sailor.” Sie beugte sich absichtlich so weit vor, dass ihre Brüste seine Brust streiften. Es fühlte sich göttlich an, doch inzwischen überwog ihre Lust, Seth auf alle nur erdenklichen Weisen zu verwöhnen, bis er vor Wonne nicht mehr ein noch aus wusste.
“Falls du wirklich deinen Spaß haben willst”, flüsterte sie, “wirst du dich für mich ausziehen müssen. Und zwar jetzt sofort.”
9. KAPITEL
Carmen war zurückgekehrt, und sie war wilder denn je.
Seth sah Mia fasziniert an. Würde er behaupten, überrascht zu sein, dass Mia Quentin vorschlug, seinen nackten Körper zu bemalen, wäre das schamlos untertrieben gewesen. Dafür klang es verdächtig nach einer Idee der verführerischen, sinnlichen Carmen, der Frau, die sich einem ahnungslosen Piraten in die Arme warf und ihn mit ihren Reizen fast um den Verstand brachte.
“Ich bin mir nicht sicher, ob ich ein gutes Kunstobjekt abgebe”, sagte er und knöpfte sein Poloshirt auf. Da gab sie ihm einen Klaps auf die Finger.
War er bis eben noch stolz darauf gewesen, ihr heimlich das Hemd weiter aufgeknöpft zu haben, stellte er nun mit Schrecken fest, dass sie unbemerkt seinen Gürtel geöffnet hatte.
Wie hatte er es nur auf der Yacht geschafft, dieser sagenhaften Frau zu widerstehen?
“Du wirst auch kein Objekt sein”, flüsterte sie und streifte ihm das Polohemd ab. “Du bist meine Leinwand.”
Sein vor Erregung vernebeltes Hirn mühte sich vergebens, den Sinn ihrer Worte zu erfassen, doch im nächsten Augenblick fühlte er etwas Kühles, das quer über seinen nackten Oberkörper strich. Er blickte an sich hinab und sah eine dicke, leuchtend blaue Linie.
“Ich glaube, ich verstehe”, murmelte er staunend, während ihn eine Welle unbeschreiblicher Lust durchflutete.
Carmen ließ ihre grünen Augen über seinen Körper wandern. Sie hielt den Pinsel in der einen Hand und in der anderen einen Topf mit blauer Farbe.
“Ziehst du deine Shorts jetzt endlich aus, oder willst du heute Abend schon wieder den Gentleman spielen?”
Seth musste sich die Frage im Geiste wiederholen, bevor er begriff, was sie meinte. Doch alle moralischen Bedenken, die ihn beim letzten Mal noch abgehalten hatten, waren verflogen, und er war nur zu bereit, ihrer Aufforderung nachzukommen.
Weder ihr kurzer Aufschrei konnte ihn stoppen, noch die blaue Farbe, mit der er sie beide einschmierte, als er Mia fasste und sie behutsam vor sich auf die Plane legte. Ihm war alles gleichgültig.
Er konnte nur noch an eines denken, nämlich dass er diese Unterhaltung unbedingt in horizontaler Lage fortsetzen wollte.
“Aber ich wollte doch nicht mit aufs Bild”, protestierte sie lachend und wand sich unter ihm.
“Tja, Pech gehabt.” Er rang ihr den Pinsel aus der Hand und malte ihr einen blauen Strich vom Hals bis zu dem kleinen Tal zwischen ihren Brüsten. “Du solltest allerdings wissen, dass du hier nicht die Einzige bist, die sich auf verwegene Spielchen versteht.”
Sie schloss die Augen für einen Moment und seufzte tief.
Fasziniert schob Seth ihr Hemd auseinander und malte ihren Oberkörper an, bis ihr Bauch vollständig blau war.
Durch die geöffneten Fenster drangen der Salzgeruch des Meeres und die Geräusche der abendlichen Kleinstadt. Sie hörten die Rufe und das Lachen der Strandspaziergänger, die ihre Hunde ausführten oder Grillpartys über offenen Feuern veranstalteten. Letzteres war zwar verboten, doch daran hielt sich hier niemand.
Heute Abend nahm Seth alles besonders intensiv wahr – den schwachen Lärm von draußen und vor allem Mias warme Haut, deren Hitze sich
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