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Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Titel: Verfuehrung wie in 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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verborgen.“
    Erstaunt schüttelte Amir den Kopf. „Dann erklär mir doch mal, Amjad: Worin besteht deiner Meinung nach Joharas Plan?“
    Amjad seufzte, als müsste er einem sehr dummen Menschen erklären, dass Dinge nach unten fallen und Wasser nass ist. „Sie will natürlich eine Abfindung von dir. Ich war gerade dabei, ihr mich anzubieten, damit sie dich in Ruhe lässt. Aber leider hast du mich dabei gestört.“
    Amir streichelte Joharas Rücken, wie um Amjads Anschuldigungen von ihr abzuhalten. „Ich habe nicht gestört. Du hast mich unter einem falschen Vorwand von hier weggelockt und stattdessen selbst auf sie gewartet. Das Timing hast du genau geplant! Du wolltest, dass ich sie in deinen Armen sehe und ihr Untreue vorwerfe.“
    Amjad zuckte die Schultern. „Wäre einfacher gewesen für euch zwei Turteltauben. Schade. Wenn ich ein Mal nett sein will! Jetzt werde ich es wie gewohnt machen …“
    „Erstens wirst du gar nichts machen, Amjad. Und zweitens: Wenn Johara Geld dafür möchte, dass sie mich verlässt, warum verhält sie sich dann so diskret?“
    Amjad lächelte höhnisch. „Ist doch klar. Je höher du sie schätzt, desto mehr Geld kann sie verlangen. Und der Trick funktioniert: Ich hätte ihr eine ordentliche Summe geboten.“
    Amir lachte nur und wandte sich Johara zu. Nun wirkte er nicht mehr ärgerlich, sondern amüsiert. „ Ya joharti , was kostet es, wenn du mich verlässt?“
    „Du kennst die Antwort“, sagte sie nur.
    Amir küsste sie. Dann sagte er zu Amjad: „Sie geht nur, wenn ich es ihr sage. Und das werde ich niemals. Also, am besten du bittest sie auf Knien um Verzeihung und lässt uns allein.“
    „Ich sehe, dass sie dich voll im Griff hat. Alles schön und gut. Jeder Mann hat das Recht, sich auf die Art zu schaden, die ihm am besten gefällt. Aber wegen ihr einen Krieg zu riskieren? Ich weiß nicht …“
    „Wenn du so um den Frieden besorgt bist, warum tust du dann nichts dafür? Gib doch den zweifelhaften Vorsatz auf, nie wieder zu heiraten, und such dir von den Kandidatinnen eine aus!“
    „Das wollte ich ja, als du dich mit Händen und Füßen gewehrt hast. Ich dachte, als Kronprinz hätte ich gute Karten. Aber Vater kam mit der Nachricht zurück, dass keine der Frauen mich wollte. Anscheinend halten mich alle für zu gefährlich.“ Er lachte.
    Auch Amir lachte. „Ich bin froh, dass die Ablehnung dich nicht gekränkt hat. Aber offensichtlich eilt dir ein Ruf voraus: dass du enorme Risiken eingehst und zu grenzwertigen Handlungen neigst.“
    Wieder lachte Amjad. „Wirklich? Das freut mich aber! Vielleicht bin ich gar nicht so verrückt, wie alle glauben. Denk mal drüber nach, und du bekommst Einblick in die Überzeugungen deines Bruders. Dann wirst du sehen, wie recht ich in vielen Dingen habe.“ Mit einem Seitenblick auf Johara fügte er hinzu: „Was sie betrifft zum Beispiel. Auch wenn du nicht merkst, dass du unter ihrem Bann stehst.“
    Johara sah, wie Amirs Augen einen sanften Ausdruck bekamen.
    Zu seinem Bruder sagte er: „Du bist derjenige, der unter einem Bann steht – einem Bann des Hasses. Du hast Johara früher auch gekannt und geliebt, genau wie ich. Aber seit Salmah bist du zu keinerlei positiven Gefühlen mehr fähig. Wahrscheinlich wirst du nie verstehen, dass ich eher mir selbst misstraue als Johara. Ihr würde ich mein Leben anvertrauen.“
    Amjad tat, als würde er Staub von seiner Kleidung abklopfen. „So ein Unsinn! Nicht dass sich davon noch etwas festsetzt. Aber wenn du unbedingt so weitermachen willst – bitte sehr …“
    Er wandte den Kopf. Im nächsten Moment hörte auch Johara etwas: ein Dröhnen in der Ferne, das immer näher kam. Dann konnte man das Geräusch eines Hubschraubers ausmachen.
    „Pass auf, Amir“, spottete Amjad. „Bestimmt wirst du abgeholt, weil du längst nicht mehr zurechnungsfähig bist.“
    Amir schüttelte nachsichtig den Kopf. Dann nahm er Johara bei der Hand und ging mit ihr zur Veranda an der Westseite der Villa, wo sich eine Landefläche befand.
    Wenig später ging der Helikopter darauf nieder. Als sich die Rotorblätter langsamer drehten, sprang ein großer breitschultriger Mann vom Pilotensitz und half einer Frau beim Aussteigen.
    Er geht so vorsichtig und liebevoll mit ihr um wie Amir mit mir, dachte Johara.
    Dann erkannte sie die beiden. Es waren Kamal Aal Masood, der König von Judar, und seine Frau Aliyah.
    Johara wurde unruhig.
    Denn als die beiden näher kamen, wirkte vor allem Aliyah ziemlich

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