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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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»Keinen Funken Verstand im Kopf, aber wie man hört, ist ihr Vermögen ein mehr als angemessener Ausgleich dafür.«
    »Es ist mir neu, daß Männer bei einer Frau großen Wert auf Verstand legen.«
    »Es stimmt allerdings, daß die meisten Männer selbst nicht genug Verstand haben, um so etwas bei einer Frau zu schätzen.« Waycott ließ sie nicht aus den Augen. »Ich wage zu behaupten, daß Ravenwood einer dieser beschränkten Männer ist.«
    »Ihr irrt Euch, Mylord«, sagte Sophy schroff.
    »Dann bitte ich um Verzeihung«, sagte Waycott. »Aber Ihr müßt verstehen, daß ein Mann stutzig wird, wenn er keine Beweise dafür sieht, daß Ravenwood seine charmante neue Frau schätzt.«
    »Was für Beweise wollt Ihr denn sehen?« konterte Sophy. »Soll er jeden Morgen Rosenblätter vor der Haustür streuen?«
    »Rosenblätter?« Waycott zog die Augenbrauen hoch. »Ich glaube nicht. Ravenwood ist nicht der Typ für romantische Gesten. Aber ich hätte zumindest erwartet, daß er Euch die Ravenwood-Smaragde übergibt.«
    »Ich wüßte nicht, warum«, sagte Sophy barsch. »Ich bin nicht der Typ für Smaragde. Diamanten stehen mir viel besser, findet Ihr nicht?« Sie hob den Arm und zeigte ihm das Armband, das Julian ihr geschenkt hatte. Die Steine funkelten an ihrem Handgelenk.
    »Ihr irrt Euch, Sophy«, sagte Waycott. »Smaragde würden Euch wunderbar stehen. Aber ich frage mich, ob Ravenwood sie je wieder einer Frau anvertrauen wird? Diese Steine bergen sicher viele schmerzliche Erinnerungen für ihn.«
    »Ihr müßt mich entschuldigen, Mylord. Ich glaube, ich sehe Lady Frampton drüben am Fenster. Ich muß nachfragen, ob mein Verdauungsmittel geholfen hat.«
    Sophy rauschte davon. Jetzt hatte sie aber endgültig genug von diesem Viscount. Er war scheinbar auf jeder Veranstaltung, die sie dieser Tage besuchte.
    Während sie sich durch die Menge drängte, kam ihr der Gedanke, daß sie Utteridge vielleicht nicht so schnell hätte gehen lassen sollen. Selbst wenn er nicht der Mann war, den sie suchte, so wußte er doch eine Menge über Elizabeths Aktivitäten und war bereit, darüber zu reden. Zu spät fiel ihr ein, daß er sicherlich wertvolle Informationen über die beiden anderen Männer auf Charlottes Liste hätte liefern können.
    Auf der anderen Seite des Zimmers lehnte Cordelia Biddle gerade einen weiteren Tanz mit Utteridge ab, und Utteridge schien nun Richtung Garten zu gehen. Sophy machte sich auf den Weg zur offenen Tür.
    »Vergeßt Utteridge«, ertönte Waycotts gelangweilte Stimme hinter ihr. »Ihr könnt etwas Besseres haben. Selbst Elizabeth hat sich nicht lange mit ihm aufgehalten.«
    Sophy drehte rasch den Kopf und kniff wütend die Augen zusammen. Waycott war ihr offenbar gefolgt. »Ich weiß nicht, was Ihr damit andeuten wollt, Mylord, und ich möchte auch nicht, daß Ihr es mir erklärt. Aber ich denke, es wäre für Euch das klügste, wenn Ihr aufhören würdet, Spekulationen über meine Bekannten anzustellen.«
    »Warum? Habt Ihr Angst, daß Ravenwood, sollte er hiervon erfahren, Euch ebenso in dem verdammten Teich ertränken wird, wie er es mit Elizabeth gemacht hat?«
    Sophy starrte Waycott einen Augenblick schockiert an, dann wandte sie ihm den Rücken zu und rauschte durch die offene Tür in die kühle Nachtluft des Gartens.
    * * *
    »Wenn du mich das nächste Mal in eine so armselige Spielhölle schleppst, hoffe ich doch, du wirst wenigstens den Anstand haben, dafür zu sorgen, daß ich gewinne«, schimpfte Julian verärgert, als er und Daregate den Spieltisch verließen.
    Hinter ihnen rückten andere Spieler mit studierter Lässigkeit nach, die aber die fiebrige Erregung in ihren Augen nicht verbergen konnten. Würfel klickten leise, und ein neues Spiel begann. Vermögen würden heute abend gewonnen und verloren werden. Anwesen, die seit Generationen in Familienbesitz waren, würden mit einem Würfelwurf den Besitzer wechseln. Julian hatte große Mühe, nicht zu zeigen, wie angewidert er war. Ländereien und die Privilegien und Verantwortung, die dazu gehörten, waren kein Spielzeug, das man bei einem idiotischen Würfelspiel riskierte. Er begriff einfach nicht, was im Verstand eines Mannes vorging, der so etwas tat.
    »Hör auf, dich zu beklagen«, tadelte ihn Daregate. »Ich hab dir gesagt, es ist leichter, Informationen von einem strahlenden Gewinner zu bekommen als von einem unzufriedenen Verlierer. Du hast doch gekriegt, was du wolltest, oder nicht?«
    »Ja, verdammt noch mal, aber es hat

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