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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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das Stück Papier legte er neben sich auf den Tisch. Das schwarze Metall schimmerte dumpf im Morgenlicht.
    »Ausgezeichnet. Ihr seid eine hervorragende Krankenschwester, Madame. Nachdem das jetzt geregelt ist, wird Euch sicher nichts mehr darin hindern, mir genau zu schildern, was Ihr mit dieser Liste von Namen vorhabt.«
    Sophy ließ sich wieder auf den Stuhl vor dem Toilettentisch fallen und faltete die Hände im Schoß, während sie überlegte, wie sie mit dieser unerwarteten Wende fertig werden sollte. Ihr Verstand war von der langen, schlaflosen Nacht benebelt. »Ich nehme an, Ihr seid wieder einmal wütend auf mich, Mylord?«
    »Wieder einmal? Du willst wohl damit andeuten, daß ich einen Großteil meiner Zeit mit dir in dieser Stimmung bin?«
    »Es scheint so, Mylord«, sagte Sophy traurig. »Immer wenn ich glaube, wir machen Fortschritte in unserer Beziehung, passiert etwas, was alles wieder ruiniert.«
    »Und wessen Schuld ist das, Sophy?«
    »Mir allein könnt Ihr die Schuld nicht geben«, sagte sie. Allmählich war sie mit ihrem Latein am Ende. Es war einfach zuviel. »Ich bezweifle zwar, daß Ihr darauf Rücksicht nehmen werdet, aber ich habe eine lange, ermüdende Nacht hinter mir. Ich habe praktisch überhaupt nicht geschlafen und habe keine Nerven für ein Verhör. Glaubt Ihr, es wäre möglich, es zu verschieben, bis ich ein kleines Nickerchen gemacht habe?«
    »Nein, Sophy. Wir werden diese Diskussion um keine Minute verschieben. Aber wenn es dir ein Trost sein sollte, mir geht es auch nicht besser als dir. Ich habe gestern nacht auch nicht viel Schlaf gehabt. Ich hab die meiste Zeit damit zugebracht, mir vorzustellen, wie und wann du an diese Liste gekommen bist und was du mit diesem Ring zu tun hast. Was zum Teufel hast du dir eigentlich dabei gedacht? Wieviel weißt du über diese Männer und was, verdammt noch mal, hast du mit den Informationen vor, die du über sie hast?«
    Sophy warf ihm einen mißtrauischen Blick zu. So wie er die Frage formuliert hatte, war klar, daß er genausoviel wie sie, wenn nicht mehr über diesen Ring und die Liste wußte. »Ich habe Euch erklärt, daß dieser Ring ein Geschenk an meine Schwester war.«
    »Das weiß ich bereits. Und die Namensliste?«
    Sophy nagte an ihrer Unterlippe. »Ich fürchte, wenn ich Euch von der List erzähle, werdet Ihr noch wesentlich wütender sein, als Ihr es ohnehin schon seid, Mylord.«
    »Du hast keine Wahl. Woher hast du die Namensliste?«
    »Von Charlotte Featherstone.« Es hatte keinen Sinn, noch irgend etwas zu leugnen. Sie war noch nie gut im Lügen gewesen, und heute morgen war sie zu erschöpft, um es überhaupt zu versuchen. Außerdem war klar, daß Julian bereits zuviel wußte.
    »Die Featherstone. Verdammt, ich hätte es wissen müssen. Sag mir, meine Liebe, was glaubst du, passiert mit deinem Ruf, wenn herauskommt, daß du mit einer Frau der Halbwelt verkehrst, oder ist es dir einfach egal, daß die Klatschmäuler ein gefundenes Fressen haben werden, wenn das herauskommt?«
    Sophy betrachtete ihre Hände. »Ich habe nicht direkt mit ihr geredet. Eine Freundin hat ihr eine Nachricht geschickt. Miss Featherstone hat sehr diskret geantwortet. Sie ist wirklich sehr nett, Julian. Ich glaube, sie wäre eine gute Freundin.«
    »Und sie würde dich zweifellos sehr amüsant finden«, sagte Julian grob. »Eine endlose Quelle der Unterhaltung für jemanden, der so abgefeimt ist wie sie. Was stand in der Nachricht?«
    »Ich wollte wissen, ob sie schon je so einen Ring wie diesen gesehen hätte und wenn ja, wer ihn getragen hat.« Sophy stellte sich trotzig seinem Blick. »Ihr müßt wissen, Mylord, das gehört alles zu dem Projekt, von dem ich Euch erzählt habe.«
    »Was für ein Projekt denn?«
    »Zu allem anderen Übel hört Ihr mir die Hälfte der Zeit nicht einmal zu, nicht wahr? Ich meine damit das Projekt, das mich beschäftigen sollte, damit ich Euch nicht im Weg stehe. Ich habe Euch mitgeteilt, daß ich vorhabe, meinen eigenen Interessen nachzugehen, erinnert Ihr Euch ? Wißt Ihr noch, daß ich Euch gesagt habe, daß ich genau die Art Ehefrau sein würde, die Ihr Euch wünscht? Daß ich Euch nicht stören und keinen Ärger machen würde? Das habe ich Euch versprochen, nachdem Ihr klargemacht habt, daß Ihr an meiner Liebe und Zuneigung nicht interessiert seid.«
    »Verdammt noch mal, Sophy, das hab ich nie gesagt. Du hast mich absichtlich mißverstanden..«
    »Nein, Mylord, ich habe Euch nicht mißverstanden.«
    Julian verkniff

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