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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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habt Euch immer schon sehr klar ausgedrückt.«
    »Ein Wort von dieser Geschichte hier, und ich werde all das ruinieren, wofür du gearbeitet hast, Charlotte, das schwöre ich dir. Du weißt, daß ich das kann.«
    »Ihr braucht mir nicht zu drohen, Ravenwood. Zufälligerweise habe ich nicht vor, über diese Angelegenheit zu reden.« Sie wandte sich an Sophy. »Es war eine persönliche Angelegenheit zwischen Eurer Frau und mir. Es geht niemanden sonst etwas an.«
    »Da bin ich ganz Eurer Meinung«, sagte Sophy streng.
    »Ich möchte, daß Ihr wißt, Madame«, sagte Charlotte leise, »was mich angeht, ist die Sache beendet, auch wenn kein Schuß abgege-ben wurde. Ihr braucht keine Angst davor zu haben, daß etwas in den Memoiren erscheinen wird.«
    Sophy holte tief Luft. »Ich danke Euch.«
    Charlotte lächelte kurz und machte eine kleine elegante Verbeugung vor Sophy. »Nein, Madame, ich habe Euch zu danken. Es war sehr unterhaltsam für mich. Meine Welt ist voller Männer aus Eurem Stand, die viel über Ehre reden. Aber ihr Verständnis dieses Begriffs ist sehr begrenzt. Genau diese Männer machen sich nicht die Mühe, sich ehrenwert gegenüber einer Frau oder irgend jemandem, der schwächer ist als sie, zu verhalten. Es ist wirklich eine große Freude, endlich jemanden kennenzulernen, der die Bedeutung des Wortes begreift. Es ist keine sonderlich große Überraschung, daß dieser bemerkenswert intelligente Jemand eine Frau ist. Adieu.«
    »Auf Wiedersehen«, sagte Sophy und erwiderte die Verbeugung mit einer ebenso graziösen.
    Charlotte kletterte leichtfüßig in die Kutsche und gab dem Pferd das Signal. Das kleine Gefährt verschwand im Dunst.
    Julian sah Charlotte kurz nach, dann wandte er sich mit grimmiger Miene zu Anne und nahm ihr die Pistolenkassette ab. »Wer bist du, Junge?«
    Anne hustete und zog sich die Mütze tiefer ins Gesicht. Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Nase und schniefte. »Die Lady wollte eine Kutsche für heute früh. Ich hab den Klepper von meinem Vater geborgt, weil ich mir ein bißchen was nebenher verdienen wollte, wenn Ihr wißt, was ich meine.«
    »Ich werde dir eine stattliche Summe nebenher geben, wenn du mir garantierst, daß du den Mund hältst über das, was heute morgen hier passiert ist. Aber sollte ich davon hören, werde ich dafür sorgen, daß dein Vater das Pferd und die Kutsche und alles, was er sonst noch besitzt, verliert. Außerdem wird er erfahren, daß es deine Schuld ist, daß er alles verloren hat. Hast du mich verstanden, Junge?«
    »Äh, ja, Mylord. Alles klar, Mylord.«
    »Sehr gut. Du wirst jetzt meine Frau in der Kutsche nach Hause fahren. Ich werde direkt hinter euch sein. Wenn wir am Haus angelangt sind, wirst du die Frau mitnehmen, die dort wartet und sie hinbringen, wo immer sie will. Dann wirst du ebenfalls verschwinden.«
    »Ja, Sir.«
    »Also, Julian«, begann Sophy, »es ist doch wirklich nicht nötig, jeden, der dir in die Finger kommt, zu bedrohen.«
    Julian unterbrach sie mit einem eisigen Blick. »Kein Wort mehr von Euch, Madame. Sonst garantiere ich für nichts.« Er ging zur Kutsche und öffnete den Schlag. »Steig ein.«
    Sie stieg wortlos in die Kutsche. Dabei rutschte ihr Hut ihr übers Ohr hinunter. Als sie saß, beugte sich Julian in die Kutsche und rückte ihn mit einer ungeduldigen Bewegung zurecht. Dann warf er die Pistolenkassette auf ihren Schoß, zog sich aus der Kutsche zurück und knallte die Tür zu.
    Es war ohne Zweifel die längste Fahrt ihres Lebens, stellte Sophy fest, als sie tieftraurig in der schwankenden Kutsche saß. Julian war nicht nur empört, er war von eiskaltem, gefährlichem Zorn gepackt. Sie konnte nur hoffen, daß Anne und Jane vom Schlimmsten verschont blieben.
    Der Haushalt erwachte gerade erst, als Anne die Kutsche vor der Eingangstür zum Stehen brachte. Jane, immer noch tief verschleiert, wartete ängstlich in der Bibliothek, als Julian mit Sophy im Schlepptau hereinschritt. Jane warf einen raschen Blick auf ihre Freundin.
    »Bist du in Ordnung?« flüsterte sie ihr zu.
    »Mir geht es gut, wie du siehst. Allen geht es gut, um genau zu sein. Aber es würde allen noch bessergehen, wenn du dich nicht eingemischt hättest.«
    »Tut mir leid, Sophy, aber ich konnte nicht zulassen -«
    »Das reicht jetzt«, unterbrach Julian sie, als Guppy, der sich hastig die Jacke zuknöpfte, aus der Tür unter der Treppe kam. Er schien höchst überrascht, seine Herrin in Reithosen zu sehen.
    »Ist alles in Ordnung,

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