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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie fragte sich, wie ihr Leben ohne ihn sein würde. Nun, dachte sie voller Entschlossenheit, in ihrem Leben ohne ihn würde sie endlich so sein können, wie sie immer schon sein wollte.
    Plötzlich taten sich endlose und faszinierende Möglichkeiten vor ihr auf.
    Als Carly um den Wagen herumging, hörte sie Sandra sagen: »Das ist wirklich nett von euch. Wie wär's, wenn ihr irgendwann diese Woche mal mit euren Frauen zum Essen vorbeikommt -als eine Art Dankeschön?«
    Carly kannte Sandra gut genug, um zu wissen, dass die resolute Frau nicht ohne Grund in einem so ungewohnt süßlichen Ton sprach.
    »Ich bin nicht verheiratet«, sagte Mike. »Aber gegen ein gutes Essen hätte ich nichts einzuwenden.«
    »Ich auch nicht«, sagte Antonio. »Ich meine, ich bin Witwer, aber zum Essen würde ich gern kommen. Sie sind wirklich eine tolle Köchin.«
    »Danke«, sagte Sandra mit einem strahlenden Lächeln und warf Carly einen kurzen Blick zu, der so viel bedeutete, als hätte sie mit dem Daumen nach oben gezeigt. Eines musste Carly ihrer Freundin lassen: Sie wusste, was sie wollte, und sie tat etwas dafür, dass sie es auch bekam.
    »Die beiden netten Männer«, sagte Sandra, »wollen uns helfen, unsere Sachen abzuladen.«
    »Das ist wirklich nett«, sagte Carly, »aber können Sie das wirklich einrichten? Ich will nicht, dass Sie Schwierigkeiten bekommen, weil Sie in der Dienstzeit...«
    Carly hätte die Hilfe der beiden Männer durchaus gebrauchen können, doch sie dachte sich, dass es wahrscheinlich gewisse Vorschriften gab, was die Leute im öffentlichen Dienst während der Dienstzeit zu tun hatten und was nicht.
    »Wir sind nicht im Dienst«, versicherte ihr Mike. »Außerdem hat Matt gesagt, dass wir Ihnen helfen sollen.«
    Carlys Augen verengten sich.
    »Wir tun es wirklich gern«, fügte Antonio hastig hinzu. »Da wir gerade von Matt sprechen, er hat mich soeben über Funk gefragt, ob wir zufällig wissen, was mit seinem Briefkasten passiert ist. Anscheinend hat ihn irgendein Nachbar angerufen und ihm gesagt, dass der Briefkasten auf dem Boden liegt. Er hat doch noch gestanden, als wir wegfuhren, da bin ich mir ziemlich sicher. Zumindest glaube ich, dass es uns aufgefallen wäre, wenn ihn jemand umgefahren hätte. Sie haben ihn nicht zufällig gesehen, als Sie wegfuhren? Der Briefkasten stand gleich bei der Zufahrt zum Haus.«
    Sandra machte ein Gesicht, als hätte sie eine Kröte verschluckt.
    »Es wäre uns bestimmt aufgefallen, wenn ihn jemand umgefahren hätte«, antwortete Carly und legte mit einem unschuldigen Lächeln ihre Hand an Sandras Ellbogen. Es war immer ein gutes Gefühl, wenn man die Wahrheit sagte, dachte sie. Als Matts Briefkasten umgefahren wurde, hatten sie und Sandra es sehr wohl bemerkt. Sie war nur nicht bereit, zuzugeben, dass sie selbst es getan hatte. Sie dachte sich, dass alles, was ein wenig Ärger in Matts Leben brachte, eine mehr als verdiente Buße für den Ärger war, den er ihr bereitet hatte.
    »Das denke ich mir auch«, bestätigte Antonio achselzuckend. »Wenn Sie den Wagen hinten aufmachen, dann können wir mit dem Abladen anfangen.«
    Carly holte tief Luft, um das Angebot abzulehnen; es ging einfach nicht an, eine Hilfe anzunehmen, die indirekt von Matt kam. Doch bevor sie etwas sagen konnte, trat ihr Sandra auf die Zehen.
    »Au!«, rief Carly und zog ihren schmerzenden Fuß zurück.
    »Oh, tut mir Leid«, sagte Sandra heuchlerisch. Sandra nahm Carly die Schlüssel ab und gab sie mit einem strahlenden Lächeln an Antonio weiter. »Wir wissen das wirklich zu schätzen, danke vielmals.«
    »Kein Problem«, sagte Antonio und ging mit Mike ans hintere Ende des Lieferwagens.
    »Bist du verrückt? Untersteh dich, ihnen zu sagen, dass wir keine Hilfe brauchen«, zischte Sandra Carly zu, als sie allein waren. »Heute Vormittag ist es heiß wie in einem Backofen. Wenn du unbedingt hier schuften willst, dann kannst du das ohne mich tun. Was hat dir der Sheriff denn getan, dass du so wütend auf ihn bist?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Ja, ja.« Sandra wandte sich ab und holte ihre und Carlys Reisetasche aus dem Wagen; sie vergaß auch nicht die Pfanne, die sie in der vergangenen Nacht so ausgiebig geschwungen hatte. »Komm schon, fangen wir an, bevor die beiden merken, wie heiß es ist, und abhauen.«
    Carly machte ein säuerliches Gesicht, doch sie musste zugeben, dass Sandra Recht hatte. Sie hob ihre Reisetasche auf, die so schwer war, als wäre

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