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Vergeben, nicht vergessen

Titel: Vergeben, nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Übeltäter gefangen wurde, bevor er umgebracht wurde. Meinen Glückwunsch, dass Ihnen das gelungen ist.«
    »Danke, Herr Galviani.«
    »Tommy, das Auge«, sagte er, ohne mit der Wimper zu zucken. Sein Gesicht war ausdruckslos, und Savich lachte.
    »Wo ist denn Sherlock?«
    Savich wandte sich an Molly: »Sie ist auf der Damentoilette und verflucht mich. Ich habe das S-Wort einem Arzt gegenüber erwähnt, der sich Sorgen machte, weil sie so blass aussah. Ich sagte ihm, wir hätten eine lange Reise hinter uns, und sie sei erschöpft, weil sie schwanger sei. Mehr war nicht nötig.«
    »Hoffentlich erschießt Sherlock Sie nicht, bevor ihre morgendliche Übelkeit verflogen ist«, meinte Tommy, das Auge.
    Sie lachten immer noch, als Sherlock ins Zimmer trat. Sie trat zu ihrem Mann und knuffte ihn in den Arm. Dann begrüßte sie Molly und Ramsey. Alle lachten. »Ich war noch kurz auf der Intensivstation. Dickerson ist immer noch bewusstlos. Wenn er aufwacht, wird man uns Bescheid geben.«
    »Ich würde gerne mit ihm sprechen«, sagte Tommy, das Auge. »Ich habe alles bei uns verfügbare Material gelesen. Die Berichte über seine erste Gerichtsverhandlung, die Abschriften dessen, was er wann und zu wem gesagt hat. Er gehört zu den zwanghaften Kinderschändern, er ist also ein Pädophiler, der Kinder sexuell missbraucht. Diese Art von Tätern missbraucht bis zu tausend Kinder in seinem Leben. Anders als der Gelegenheitsschänder, der vielleicht ein Dutzend missbraucht. Der Typ ist ein klassischer Fall, mit einer Ausnahme. Er hat Emma sowohl körperlich verletzt als auch missbraucht. Das nennen wir einen sadistischen Kinderschänder. Dazu kommt, dass sein Verhalten Emma gegenüber obsessive Züge zeigt. Das kommt bei Kinderschändern nicht häufig vor, gelegentlich aber schon. Ein ganz bestimmtes Kind, und der Täter muss dieses eine Kind und kein anderes bekommen. Dickerson hat jeden Überlebensinstinkt verloren. Die meisten Täter hätten einfach mit den Schultern gezuckt und sich dem nächsten Kind zugewendet, Dickerson nicht. Er konnte sich einfach nicht mehr bremsen.«
    »Er ist nicht dumm, und er hätte wissen müssen, dass ihn diese Obsession Emma gegenüber irgendwann zu Fall bringen würde. Doch er konnte nicht anders, konnte sich nicht bremsen, konnte sie nicht zurücklassen und vergessen. Wie ich gehört habe, ist er im Verstellen und mit Make-up sehr versiert.«
    »Das hat er mir auch erzählt, als wir zusammen im Wasser plantschten«, meinte Ramsey. »Das ist auch einer der Gründe, weswegen Rule Shakers Leute ihn angeheuert haben. Da Emma wieder nach Hause zurückkehren sollte, nachdem Louey sich einsichtig gezeigt hat, sollte der Entführer nicht erkennbar sein. Daher die Maske.«
    »Und wie verträgt sich das alles mit seinen religiösen Bedürfnissen?«, fragte Ramsey. »Emma gegenüber hat er bemerkt, er brauche sie. Wortwörtlich: er brauche sie.«
    »Darüber würde ich sehr gerne mit ihm sprechen. Er erscheint mir wie ein kochender Kessel, in dem man alle möglichen Dinge durcheinander gemengt hat. Das reicht von dem Irrglauben, Emma könne ihn erlösen, bis dahin, ihr Schmerzen zuzufügen, damit sie auf diese Weise seine Strafe auf sich nähme. Ich kann es kaum abwarten, diesen Mann auszukundschaften. Zunächst einmal aber sind wir alle dankbar dafür, dass er jetzt aus dem Verkehr gezogen ist.«
    »Falls Sie sich irgendeinen Reim auf ihn machen können, Tommy, informieren Sie uns bitte«, bat Molly.
    »Das werde ich tun, Frau Hunt«, erwiderte er und rieb sich die Hände.

33
    Nachdem die Fragen allseits beantwortet waren, fühlte sich Ramsey wieder so weit hergestellt, dass er zu Emma gehen konnte.
    Emma blickte auf und erkannte ihn. Sie stieß einen Schrei
    aus, rannte auf ihn zu und umklammerte sein Bein. »Ist schon gut, Emma«, sagte er und streichelte ihr über den Kopf. »Siehst du, ich laufe. Und zwar richtig. Niemand muss mich stützen. Für einen Macho wie mich war es einfach nur eine weitere kleine Kugel. So, und jetzt lass mich dich einmal hochheben, damit ich dich richtig umarmen kann.«
    »Lass das besser mich machen«, meinte Savich und hob Emma auf Augenhöhe zu Ramsey hoch. Sie streckte sich ihm entgegen und umarmte ihn. Er küsste sie aufs Ohr. »Du duftest gut, Em. Was ist das? Oscar de la Renta?«
    »Nein, das ist die Seife aus dem Hotel.« Emma warf ihren Kopf zurück und fragte: »Sollte das ein Witz sein, Ramsey?«
    Sherlock sah schön und gesund aus und betrachtete ihren Mann mit

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