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Vergeben, nicht vergessen

Titel: Vergeben, nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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entführt. Bitte stellen Sie mich zu ihm durch.«
    Es folgte betretenes Schweigen.
    »Und zwar sofort, Rudy.«
    »Jawohl, gnädige Frau.«
    Nachdem sie drei Minuten gewartet hatten, meldete sich Louey Santera: »Molly, bist du es? Was in aller Welt ist denn los? Geht es Emma gut? Ich habe gehört, sie ist wieder in Sicherheit. «
    »Ja, es geht ihr gut. Aber nicht alles ist wirklich so, wie es den Anschein hat, Louey. Du musst sofort nach Hause kommen. Heute noch.«
    »Kann ich nicht. Heute Abend habe ich ein Konzert. Und dann noch drei weitere, bevor ich wieder in die Staaten zurückfliege. «
    »Hör zu, Louey, es ist wichtig. Es geht um das Leben deiner Tochter. Bedeutet dir das denn gar nichts?«
    »Verflucht, Molly, gegen Ende der Woche könnte ich es vielleicht schaffen, aber vorher nicht...«
    »Heute noch, Louey«, schaltete sich Mason Lord mit weicher, ruhiger Stimme ein.
    »Wer ist das?«
    »Hallo, Louey«, sagte Mason Lord. »Hier spricht dein ehemaliger Schwiegervater. Wie geht es dir heute Morgen? Es ist doch jetzt Morgen bei euch, nicht wahr?«
    »Ja, verflucht noch mal, es ist Morgen. Molly ist also zu Papa nach Hause gerannt, nicht wahr?«
    »Ich schlage vor, dass du dich sofort hierher begibst, Louey. Du kannst den Lufthansa-Flug von Frankfurt nach Chicago nehmen.«
    »Ich kann nicht, ich ...«
    »Heute noch, Louey. Es gibt eine Menge, worüber wir reden müssen. Vielleicht kannst du uns über gewisse Dinge aufklären.«
    Im Hintergrund hörten sie eine Frauenstimme. »Wer ist das denn, Louey? Warum atmest du so schwer?«
    Molly lachte. »Bring sie doch mit, Louey. Du sollst dich schließlich nicht einsam bei uns fühlen.« Sie legte auf.
    Ramsey schien gleich losprusten zu wollen. »Wenn ich zwischen einem Geschworenengericht und deinem Vater wählen müsste, würde ich unbedingt auf deinen Vater setzen, um ihn nach Hause zu bekommen.«
    »Und ob.« Sie gähnte. »Jemandem Angst einzujagen gehört zu seinen herausragenden Fähigkeiten.«
    »Deine Haare gefallen mir«, sagte er zu ihrer beider Überraschung.
    Sie blinzelte ihn an. »Meine Haare? Was hast du gesagt? Dir gefallen meine Haare?«
    »Ja«, erwiderte er. »Sie gefallen mir. Sie sind so voll. Mir gefallen die vielen Locken. Es sind schöne Haare.«
    »Deine Haare gefallen mir auch.«
    Er lachte zuerst, dann fiel sie mit ein. Die Tür ging auf, und Mason Lord sah herein. »Was ist hier los? Warum lacht ihr beide?«
    Molly schüttelte nur mit dem Kopf. »Werden wir Louey am Flughafen abholen?«
    Mason Lord blickte zwischen den beiden hin und her. »Richter Hunt sollte Louey abholen. Damit würden wir den miesen Kerl vollkommen überrumpeln.«
    Ramsey nickte. »Das wäre mir ein Vergnügen. Ich habe eine Menge mit Herrn Santera zu besprechen. Ich werde meinen bewährten Stil einer richterlichen Anklage benutzen.«
    »Meine Tochter«, sagte Mason Lord überdeutlich, »hat keine schönen Haare. Sie sieht aus wie ein in die Jahre gekommenes Waisenkind. Sie hat das Haar ihrer Großmutter geerbt.«
    Jetzt hatte er genug. Er ging auf Mason Lord zu und blickte ihm direkt in die Augen. »Warum sagen Sie Molly nicht, wie glücklich Sie darüber sind, sie nach drei Jahren wieder zu sehen? Warum sagen Sie ihr nicht, dass sie clever ist und jede Menge Mumm in den Knochen hat und dass Sie sich wirklich glücklich schätzen können, sie als Tochter zu haben?«
    Mason Lord drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Schlafzimmer. Ramsey war bewusst, dass er zu weit gegangen war. Mason war wütend und hätte um ein Haar die Kontrolle über sich verloren. Doch als er sich in der Tür noch ein Mal umdrehte, war es nicht Ramsey, den er attackierte. Mit tiefer, schneidender Stimme sagte er: »Und verplempern Sie Ihre Zeit nicht damit, mit ihr zu schlafen. Louey meint, im Bett sei sie wie ein Stück Eis. Kein Vergnügen. Natürlich musste ich ihn disziplinieren, als mir das kolportiert wurde, aber ich sage es Ihnen dennoch.«
    Molly zuckte bei den verletzenden Worten kein bisschen zusammen, sondern erwiderte amüsiert: »Nun ja, in diesen Dingen setzt Louey wirklich Maßstäbe, nicht wahr? Aber um dir die Wahrheit zu sagen, Papa, bin ich ganz froh darüber, dass ich mir nichts bei ihm eingefangen habe.«
    Sie beobachtete, wie ihr Vater kurz zögerte, dann war er verschwunden.
    »Ihr beide gebt wirklich ein gutes Paar ab, Molly. Hör zu, du bist erwachsen. Ich weiß, wie weh es tun muss, wenn er dich so angreift, aber lass es einfach an dir abperlen. Es ist

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