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Vergebung

Vergebung

Titel: Vergebung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stieg Larsson
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Chefredakteurin Erika Berger gegeben, die ihn wiederum an Bublanski weitergeleitet hat. Das bedeutet, dass sie ihn auch gelesen hat. Wir können davon ausgehen, dass sie eine Sicherheitskopie angefertigt hat. Ich würde sagen, Blomkvist hat eine Kopie, und eine weitere dürfte in der Redaktion liegen.«
    »Klingt logisch«, meinte Wadensjöö.
    » Millennium ist eine Monatszeitschrift, was bedeutet, dass sie ihre Story nicht schon morgen veröffentlichen. Kriegst du das hin, Jonas?«
    Jonas Sandberg warf Wadensjöö einen unsicheren Blick zu. »Evert, du musst verstehen, dass wir … dass wir so etwas nicht mehr machen«, erklärte Wadensjöö. »Wir leben in einer neuen Zeit, in der wir es eher mit Datendiebstahl und Teleüberwachung und Ähnlichem zu tun haben. Wir haben nicht das Personal für so einen operativen Einsatz.«
    Gullberg lehnte sich über den Tisch.
    »Dann musst du eben so schnell wie möglich das Personal dafür beschaffen! Heuer jemand Externes an. Engagiere eine Bande von Kleingangstern von der Jugoslawen-Mafia an, die Blomkvist eins über den Schädel ziehen, wenn nötig. Aber diese zwei Kopien müssen eingezogen werden. Ohne die Kopien können sie ihre Behauptungen nicht mehr belegen. Wenn ihr das nicht schafft, dann kannst du hier auf deinem dicken Hintern sitzen bleiben und darauf warten, dass der Verfassungsschutz an die Tür klopft.«
    Gullberg und Wadensjöö maßen sich eine ganze Weile mit Blicken.
    »Darum kann ich mich kümmern«, sagte Jonas Sandberg plötzlich.
    Gullberg warf seinem jungen Kollegen einen kritischen Blick zu.
    »Bist du sicher, dass du so etwas organisieren kannst?«
    Sandberg nickte.
    »Gut. Ab sofort ist Clinton dein Chef. Von ihm nimmst du deine Befehle entgegen.«
    Sandberg nickte nochmals. »Es wird zum Teil um Überwachung gehen. Die operative Einheit braucht Verstärkung«, sagte Nyström. »Ich hätte da ein paar Namen, die ich euch vorschlagen könnte. Wir haben einen Jungen in der externen Organisation - er hat beim Personenschutz der Sicherheitspolizei gearbeitet und heißt Mårtensson. Er ist unerschrocken und vielversprechend. Ich habe lange überlegt, ob ich ihn nicht zu uns in die interne Organisation holen sollte. Ich hatte sogar erwogen, ihn als meinen Nachfolger vorzuschlagen.«
    »Klingt gut«, sagte Gullberg. »Clinton soll das entscheiden.«
    »Ich habe noch eine weitere Neuigkeit«, fuhr Nyström fort. »Ich befürchte, es könnte noch eine dritte Kopie geben.«
    »Wo?«
    »Im Laufe des Nachmittags habe ich erfahren, dass Lisbeth Salander jetzt eine Anwältin hat. Ihr Name lautet Annika Giannini. Sie ist die Schwester von Mikael Blomkvist.«
    Gullberg nickte.
    »Du hast recht. Blomkvist hat seiner Schwester auch eine Kopie gegeben. Alles andere wäre unlogisch. Mit anderen Worten: Wir müssen alle drei - Berger, Blomkvist und Giannini - jetzt eine Weile beobachten.«
    »Wegen Berger müssen wir uns, glaube ich, keine Sorgen machen. Heute ist nämlich eine Pressemitteilung rausgegangen, dass sie Chefredakteurin bei der Svenska Morgon-Posten wird. Sie hat nichts mehr mit Millennium zu tun.«
    »Okay. Aber behaltet sie trotzdem im Auge. Was Millennium betrifft, müssen wir die Telefone abhören, sowohl in den Wohnungen der Mitarbeiter als auch in der Redaktion. Wir müssen ihre E-Mails lesen. Wir müssen wissen, wen sie treffen und mit wem sie sprechen. Und wir würden zu gerne das Konzept ihrer Enthüllungen kennen. Und vor allem müssen wir diesen Bericht beschlagnahmen.«
    Wadensjöö klang zweifelnd.
    »Evert, du bittest uns, einen operativen Einsatz gegen eine Zeitschrift zu führen. Das ist mit das Gefährlichste, was wir überhaupt tun können.«
    »Du hast keine Wahl. Entweder krempelst du jetzt die Ärmel hoch, oder es wird Zeit, dass hier jemand anders das Kommando übernimmt.«
    Die Herausforderung hing über dem Tisch wie eine dunkle Wolke.
    »Ich glaube, mit Millennium komm ich schon klar«, meinte Jonas Sandberg schließlich. »Aber all das löst ja nicht unser eigentliches Problem. Was machen wir mit Zalatschenko? Wenn er redet, waren alle Anstrengungen umsonst.«
    Gullberg nickte bedächtig.
    »Ich weiß. Lasst das meine Sorge sein. Ich glaube, ich habe ein Argument, das Zalatschenko überzeugen wird, den Mund zu halten. Aber das erfordert noch ein paar Vorbereitungen. Ich fahre schon heute Nachmittag nach Göteborg.«
    Er verstummte und sah sich im Zimmer um. Dann fasste er Wadensjöö ins Auge.
    »Clinton trifft in meiner

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