Vergeltung unter Palmen
überleben. Er ist ein guter Schwimmer, … eben ohne Handschellen. ´Das muss einfach klappen,´ dachte er. Darrian sprang ins Wasser und tauchte ab. Logan fluchte, entschied sich aber nicht nach ihm zu suchen. Er hatte schließlich vor Slater zu vernichten. ´Ich werde ihn und diesem arroganten Mr.Fernez in die Luft jagen. Ha, sie denken wir treffen uns später. Irrtum, ich habe meine Pläne geändert. Ich lass mich nicht hintergehen und betrügen.´ Seine Gedanken wanderten zu Gina die Liebe seines Lebens, die ihn mit Slater betrog. Die Erinnerung stimmte ihn zusehends traurig und zerriss ihn innerlich. Die Erkenntnis, dass sein so perfektes Leben wie ein Kartenhaus zusammenstürzte, trieb ihm den großen Polizeichef, die Tränen in die Augen. Laut schrie er ins Meer hinaus.
Massimo setzte sich auf die rechte Seite ans Steuer und startete den Wagen. Daniel sah ihn schief von der Seite an, als sie zum Strand fuhren. »Kaum zu glauben, dass wir beide einmal freiwillig nebeneinandersitzen, ohne uns anzugiften. Vor zwei Tagen hätte ich dich noch um die Ecke bringen können. Wie konntest du Laura so etwas antun?« Fernez winkte ab. »Lass stecken, du brauchst mir kein schlechtes Gewissen einreden, … das habe ich bereits. Ich hoffe, sie kann mir verzeihen und wird mit diesem Terence glücklich.« Daniel sah ihn fragend an und Massimo meinte gleich: »Ich sah die beiden auf der Fähre. Ihm hatte ich doch vor dem Krankenhaus das Auto geklaut.« Leise fügte er hinzu: »Sie standen eng umschlungen.«
Stirnrunzelnd musterte Daniel seinen damaligen Gegner. »Scheint dir wohl sehr nahe zu gehen. Du und Gefühle! Wenigstens konnte Laura aus dir einen Menschen machen. Mach was daraus. Aber lass sie in Zukunft in Ruhe. Mit Terence scheint sie das große Los gezogen zu haben. Ich kenne ihn schon recht lange und ich wünsche mir keinen anderen Schwager als ihn. Kam das bei dir an?« Fragend schaute Daniel zu Massimo hinüber doch er bekam keine Antwort.
»Eine Frage brennt mich auf der Seele. Verrate mir, wie kam deine Wandlung zustande? Laura und du … habt ihr wirklich …? Ich meine …...äh ohne Drogen? Ich kann das einfach nicht glauben. Erst schickst du mir ein Bild, wo du sie fast umbringst, kurze Zeit später liegt sie neben dir. Ich könnte darauf wetten, dass du ihr Drogen gegeben hast. Sie würde niemals … zumal sie gerade mit meinem Kollegen anbändelte … Also ich wüsste gern, was es für ein Zeug ist! Habt ihr eine neue Entdeckung gemacht? Die Wirkung ist einzigartig und irgendwie kaum wahrnehmbar. Laura sprach ganz normal. Verachtung … Hass wird zu Liebe. Stell dir das einmal in der Weltgeschichte vor … Nie wieder Krieg … Hast du die Drogen auch genommen? Bist du deswegen auf einem friedlichen Trip? Sag schon!« Daniel bekam einen bissigen Blick zugeworfen aber er sah auch eine gewisse Traurigkeit in dem so starken Fernez.
»Das waren, … wenn ich mich nicht irre sechs Fragen«, bemerkte der Sizilianer. »Und ich werde sie dir nicht beantworten, weil es dich einfach nichts angeht. Im Übrigen, eine ziemlich beeindruckende Vorstellung. Leider nicht realisierbar. Du kannst dein Märchenbuch einer friedlichen Welt wieder zuklappen. Und noch eins lieber Daniel, … das Auslösen eines Dominoeffektes, wie es Douglas so schön formulierte, … geh lieber mal in dich. Ich wäre deine Schwester nie begegnet, wenn du uns nicht verarscht hättest!«, realisierte er und konzentrierte sich auf die Straße. Daniel erkannte, dass Laura bei ihm ein riesiges Durcheinander bewirkt haben muss und ein kurzes »Hmmm« kam über seine Lippen.
Es wehte eine leichte Brise und die Kokosnusspalmen wedelten sanft am Straßenweg. Daniels Kollege aus England saß hinten auf dem Rücksitz und sah von einem zum anderen. Er kannte die Zusammenhänge nicht und wollte sich auch keine Abfuhr holen. Wortlos fuhren sie zum Bootsverleih. Daniel zeigte seinen Ausweis vor und verlangte auf die Schnelle ein Motorboot. Als die drei Männer im Boot saßen und langsam die Küste an den Mangrovenbüschen vorbei fuhren, bemerkte Kevin unter den Büschen eine Gestalt, die ständig auf und ab tauchte.
Vorsichtig steuerten sie das Gesträuch an. Massimo erkannte betroffen seinen Freund Darrian. Hastig legte er sein Jackett und Schuhe ab. Kopfüber sprang er ins Wasser und umfasste mit seinem rechten Arm Darrians Schulter. Diesen stechenden Schmerz in seiner Brust ignorierte er mutwillig und zog seinen Freund zum Boot. Gemeinsam hievten
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