Vergeltung unter Palmen
nach Dienstende nach Hause schicken. Übrigens … ist sie schon weggefahren. Gerade eben.« Dr. Sanders sah den Mann sehr intensiv an. »Ich hoffe, dass Sie es ernst mit ihr meinen. Thalia ist eine kluge und sehr liebenswerte Person. Ich hatte fest damit gerechnet, dass ihre Fähigkeiten mal hier zum Einsatz kommen, denn in ihr steckt so viel.«
Massimo hob vielversprechend seinen Kopf. »Thalia wird eine gute Ärztin werden, dafür sorge ich schon. Was ihre Fähigkeiten betreffen, … sie kommen in Sizilien weit besser zum Einsatz, glauben Sie mir. Und wer weiß … vielleicht kommt sie irgendwann mal wieder auf diese Insel zurück! Man kann nie voraussagen, was das Leben bringt, nicht wahr Doc?« Sein Blick wurde leicht provokant, als er ihm entgegenwarf: »Wissen Sie, … hm, … ich … war erst ein wenig eifersüchtig auf Sie, weil Thalia nur von Ihnen schwärmte. Haben Sie nichts dergleichen bemerkt? Tja, Sie waren wahrscheinlich nur in Ihre Arbeit vertieft. Ich habe Dornröschen nun wachgeküsst und jetzt ist sie mein!«
Phil war schockiert und sprachlos über diese Offenbarung. »Da haben Sie sicher etwas missverstanden, Sportsfreund. Sie redet eigentlich immer frei heraus. Aber bei Ihnen und Thalia … das ist sehr bedenklich!« Er schüttelte verständnislos den Kopf und verabschiedete sich von dem Mann. Er hatte plötzlich ein merkwürdiges Gefühl ihm gegenüber. Dieser Mann hatte dem Krankenhaus zwar eine Menge Geld gegeben, doch er ist sich sicher, dass er es nicht ernst mit Thalia meint. Wenn er nur wüsste, was er von ihr will?
Massimo gab Gas und brauste im beschleunigten Tempo in östliche Richtung nach Roxborough, bevor er weiter nach Charlotteville fuhr. Darrian saß auf dem Sofa und schaute fern, als er die Tür hereinkam. Bevor er fragen konnte, wo Thalia ist, meinte Darrian: »Deine Zukünftige ist frisch geduscht und froh gelaunt auf ihrem Zimmer. Falls du hungrig auf Nahrung bist, es steht noch was im Kühlschrank.« Dann zeigte er auf einen Schrank. »Thalia hat ihre Tasche vergessen, … nimmst du sie mit nach oben? Ah … und viel Spaß euch zweien. Heute funke ich nicht dazwischen!«, grinste er ihm zu. Der Sizilianer zeigte ihm den Finger, schnappte sich die Tasche und flitzte mit großen Schritten die Treppe hoch zu seinem Zimmer. Er duschte ausgiebig und zog nur seine Hose über, bevor er zu ihr hinüber ging.
Thalia vernahm im Nebenraum eine Tür klappen. Sie ahnte, dass Massimo zurück war. Kurz darauf rauschte die Wasserleitung und sie vermutete, dass er duschte. Sie stand vor dem Spiegel und kämmte ihre nassen Haare, was bei dieser Länge verdammt ziepte. Nach minutenlangem Verzweifeln machte sie ein dickes Gummi hinein. Verärgert griff sie nach ihrem großen Handtuch, was von ihrem Körper verrutscht war und befestigte die Enden. Plötzlich klappte draußen wieder diese Tür und Thalia bemerkte, wie jemand vor ihrer Tür stehen blieb. ´Der wird doch wohl nicht hereinkommen?´, dachte sie. Wie von Sinnen schaltete sie das Licht aus und sprang ins Bett. Eiligst nahm sie noch einen Gegenstand vom Nachtschrank. Ihr Herz pochte zum Zerspringen. Die Tür wurde ganz leise geöffnet und jemand trat herein. Ihr Atem ging schwer und glich eher einem Schnaufen.
Im Zimmer war es dunkel, als Massimo die Tür wieder verschloss. Langsam lief er zum Bett und legte sich ohne Worte zu ihr. Er fühlte ihre nassen Haare und musste hörbar grinsen, da er erkannte, dass sie sich schlafend stellte. Als er immer noch keine Reaktion bei ihr bemerkte, beugte er sich über sie und wollte sie küssen. Er schrie plötzlich auf, als er einen schmerzhaften Stich in der Mitte seiner Brust bekam. »Geh von mir runter!«, hörte er Thalia brüllen und war mit einem Satz aus dem Bett. Massimo suchte fluchend den Lichtschalter und drückte darauf. Sie schaute ihn mit boshaftem Blick an, während sie in der rechten Hand ein Skalpell hielt. Wie betäubt sah sie an seiner Brust das Blut herunterlaufen. »Oh!«, rief sie erschrocken aus. Als er den Stich sah, schüttelte er fassungslos seinen Kopf. »Bist du irre? Was ist in dir gefahren? Komm … gib mir das Ding!« Er forderte mit seiner Hand das Skalpell. Sie machte keine Anstalten und sah weg. »Meinst du … wegen, diesem kleinen Stich bin ich kampfunfähig? Es ist mir eine Kleinigkeit dir das Messer wegzunehmen!«, sagte er. Thalia wurde zornig. »Was schleichst du dich auch so herein und legst dich einfach in mein Bett? Wo sind wir denn?«
»Ich
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