Vergeltung unter Palmen
Verhalten macht mir Sorgen. Ich sagte dir doch, du bekommst dein Geld morgen früh. Ich habe Gäste. Ich weiß echt nicht, was mit dir los ist. Ist ja bald so wie vor zwei Jahren, als Barnes noch bei uns war. Ständiger Konkurrenzkampf. Ihn habe ich krankenhausreif geschlagen. Daniel ist außer Gefecht. Er interessiert mich im Moment nicht. Oder hast du ein anderes Problem?«
Fernez winkte ab. »Nun, ich brauche eben etwas Bares denn ich habe ständigen Ärger mit der Kreditkarte. Kannst du mich unentdeckt von hier wegbringen?«, fragte er unerwartet heraus.
Slater verstand ihn nicht. »Was hast du ausgefressen, he? Verdammt, Massimo, wir haben fast alles erledigt. Ohne Zwischenfälle. Also, was ist los?« Fernez lachte angewidert. »Ach … nur eine offene Rechnung. Hast du nun eine Idee, wie ich hier wegkomme?«
Höhnisch wiederholte Slater: »Offene Rechnung? Wusste ich doch. Was hast du getan? Vielleicht Barnes vom Krankenhaus gekidnappt? Sag schon …!«
Genervt entgegnete Fernez: »Später, jetzt muss ich erst von hier weg.« Slater fing nun an ihn zu drohen: »Sollte es unsere Pläne irgendwie gefährden … wegen … deinem verflixten Ego … dann warst du die längste Zeit mein Partner. Hast du mich verstanden?« Nun wurde auch Fernez lauter, sodass Logan aufmerksam wurde. Ein paar Gäste schauten ebenfalls zu ihnen herüber.
»Vor Kurzen wolltest du Barnes noch tot sehen, hast ewige Rache geschworen. Ich frag mich eher, was mit dir los ist? Hast du nun eine Idee, wie ich ohne Aufsehen von hier weg komme, … Partner?« Slater sah den Blick von Logan und grüßte hinüber.
»Ich lass mir etwas einfallen, … geh schon mal nach unten. Ich komm gleich nach«, murmelte er.
Fernez sah ihn scharf an, während er sich wütend vom Geländer abstieß und lief zur Tür. Dann verschwand er nach unten.
Logan kam auf Slater zu und fragte ihm leise: »Was ist los? Kann er uns Probleme machen?« Nachdenklich antwortete John: »Hm, weiß nicht so recht. Ich hätte bei Barnes mehr zuschlagen sollen, dann wäre das Problem jetzt nicht.« Logan betrachtete ihn kritisch. »Wir können keine Widersacher gebrauchen. Wer ist Barnes?«, hakte er nach. Slater winkte ab. »Ach, ein alter Bekannter. Daniel Barnes. Ich machte ihn vor über zwei Jahren mit zu meinem Partner. Das verkraftete Fernez wahrscheinlich nicht. Als Barnes damals abgehauen war, kam er mir dauernd in die Quere und vermasselte meine Deals. Letzte Nacht traf ich ihn hier auf der Insel wieder. Beim Streit habe ich den lieben Barnes eine verpasst und jetzt liegt er im Krankenhaus. Das war Fernez wahrscheinlich zu wenig. Er führt etwas im Schilde. So ein Idiot. Immer diese Alleingänge. Damals hatte er Differenzen mit Barnes. Da ging es auch um einen geplatzten Deal, den er Daniel zuschob. Es kam unverhofft zu einer Schießerei, bei der sich Fernez Rückendeckung von Barnes erhoffte. Dabei kam eine Touristin in die Schusslinie. Das macht dem armen Kerl heute noch zu schaffen. Er gefährdet aber mit seinem Hass … meine Pläne. Da die letzten Monate alles glatt lief, hatte ich Barnes schon fast vergessen. Aber als Fernez am Sonntag von Deutschland herflog und sagte, dass er hier auf der Insel ist, kam natürlich alles wieder hoch. Komischer Zufall! Ach, was Solls! Bisher ging alles gut. Du hast die erste Lieferung deiner Diamanten und ich mein Geld.«
In Logans Augen blitzte es auf. »Kümmere dich darum. Wir wollen doch weiterhin Geschäfte machen, oder irre ich mich? Bring ihn zur Vernunft, oder beseitige ihn. Hier geht es um meine Existenz. Wenn es mir gut geht, geht es dir auch gut. Also, keine derartigen Zwischenfälle«, zischte er und wandte sich wieder seiner Frau zu, die ihren Mann sehr verwundert und fragend ansah. Dieser winkte nur ab. Slater entschuldigte sich und begab sich zu Fernez.
Als die zwei Freunde vom Steg herunterliefen, mussten sie trotz der dramatischen Lage erst einmal lachen. »Cooler Auftritt!«, meinte Christian und klopfte Jeremy auf den Arm, der plötzlich stehen blieb. »Warte kurz, ich muss etwas prüfen … psst … ganz leise. Vielleicht sind sie unter Deck.« Jeremy nahm sein Handy und horchte. Er hob seinen Daumen, als Zeichen, dass er ein Gespräch vernahm.
Slater ging erbost auf Fernez zu, als er merkte, dass dieser sich schon ein paar Geldscheine aus dem Safe geholt hatte. »Kannst du nicht bis morgen warten? Wenn jemand hereinkommt!«
Fernez lachte abfällig auf. »Ist doch nicht viel. Den Rest hol ich
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