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Vergeltung unter Palmen

Vergeltung unter Palmen

Titel: Vergeltung unter Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Frank
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klopfte er suchend auf eine Vene. Sie wimmerte und merkte plötzlich einen brennenden Stich in der Innenseite ihres Oberarms, der sie in Panik versetzte. Erstickte Schreie kamen über ihre Lippen und die Schmerzen am Hals waren vom Druck seines Knies unerträglich. Slater hatte ihr etwas ins Blut gespritzt das ihre Sinne benebelte. Er wartete einen Moment ab. Lauras Körper begann zu zittern. Er zerrte sie dann hoch und meinte gelassen: »Selber schuld! Komm, soviel gab ich dir nicht. Der nächste Schuss wird mehr sein, wenn du dich mir nicht fügst. Das wird dann so lange gehen, bis du angekrochen kommst! Klar?«
    Er ging mit ihr zurück zur Bucht, wo sein Schlauchboot lag.
     

    Darrian kam in dem Moment zu sich, als er den Schuss vernahm. Er verharrte regungslos und betete, dass Thalia und seine Mutter sich ebenfalls ruhig verhielten. Er hörte Lauras Schreie und Treppengepolter. Dann war es ruhig.
    Er kam hinter dem kleinen Schrank hervor und erinnerte sich an den Mann, der ihn einfach niederschlug. Er bemerkte eine riesengroße Beule am Hinterkopf. Hastig ging Darrian nach oben und schaute nach seiner Familie. Sie kamen ebenfalls erschrocken aus ihren Zimmern, als sie sein Rufen hörten.
    Folglich ging er ins Gästezimmer. Massimo lag in seiner Blutlache. Darrian konnte sich nicht konzentrieren und schrie: »Thalia, Thalia! Komm schnell!« Seine Schwester eilte ins Zimmer und sah auf den Gast. »Oh mein Gott. Ist er tot? Was war das eben? Wer hat das getan? In unserem Haus!«, empörte sie sich. Darrian drängte sie: »Thalia, komm mach was, du kennst dich doch aus. Es ist eine Schusswunde. Er kann nicht ins Krankenhaus. Man wird Fragen stellen. Du bekommst die Kugel doch raus?«
    Thalia sah Darrian entrüstet an. »Bist du irre, ohne Desinfektion? Ich habe außerdem keine Instrumente bei mir. Wir müssen Dr. Sanders anrufen.« Sie drehte den leblosen Körper vorsichtig auf den Rücken und drückte ein Handtuch auf die Brust. »Oh Darrian, er hat schon viel zu viel Blut verloren. Na los, ruf Dr. Sanders an! Worauf wartest du noch.« Sie blickte auf das blasse Gesicht und fragte sich, was passiert ist.
    Darrian rannte nach unten und wählte die Nummer vom Krankenhaus und verlangte nach Philip Sanders.
     

    Daniel war kurz nach acht aufgestanden und bemerkte sein leeres Handy. Er steckte es sofort in die Ladestation. Dann schnappte er sich ein Handtuch und lief zur Dusche. Da er sich nicht gerade rücksichtsvoll durch diese Ferienwohnung bewegte, erwachte sein Kollege. Mürrisch stand Terence auf und war erschrocken, dass es doch schon so spät war. Seine Gedanken flogen augenblicklich zu Laura und er hatte große Bedenken. Hoffentlich ist der Albtraum heute zu Ende!, dachte er. Plätschernd hörte er im Nebenzimmer das Wasser laufen und schlenderte zur Küche. Dann nahm er eine Dose und betätigte die Kaffeemaschine. Er brauchte schleunigst Koffein.
    Als Daniel Minuten später wohlduftend herauskam, lehnte sein Freund mit einer Tasse Kaffee über dem Balkon und blickte auf das weite Meer. »Guten Morgen, Kollege Shaun. Hmm schade, dass hier keine frischen Brötchen herfliegen! Aber immerhin hast du schon mal Kaffee gemacht. Ich fahre dann zu Dr. Sanders. Er will noch mal die Wunde ansehen. Kommst du mit? Laura wird sich hoffentlich melden.«
    »Bist du überzeugt, dass Fernez sie gehen lässt? Ich glaub es erst, wenn ich sie sehe«, grübelte er. Daniel holte derweil etwas Essbares und stellte es auf den Tisch. Terence hatte keinen so richtigen Appetit, doch er setzte sich.
    Daniel dachte missbilligend an den Sizilianer und meinte: »Ich habe auch so meine Zweifel, aber ich habe Fernez noch nie so reden gehört.«
    »Vielleicht hatten beide einen Schuss«, entgegnete der Freund schroff zurück. Daniel schüttelte den Kopf. »Als Alicia unter Drogen stand, war sie eher teilnahmslos. Sie saß immer nur da. Ja und ich hatte keine Ahnung, wie es um sie stand. Ich dachte, es wäre die Traurigkeit, weil ich sie hingehalten hatte. Ach Terence, ich hoffe Laura geht es gut. «
    Als sie später in Richtung Krankenhaus fuhren, schaltete Daniel sein Handy an. Eine Mitteilung von Laura erhellte sein Gesicht.
    »Laura hat mir die Adresse gemailt, wo ich sie abholen kann. Dann drehen wir mal wieder um!« Terence meinte erleichtert: »Gut, aber jetzt wo wir schon mal hier sind, kannst du dein Kopf erst checken lassen. Termin ist Termin. Es dauert nicht lange.«
    Daniel ließ sich breitschlagen und ging mit ihm in Dr. Sanders

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