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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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würden, mein neuestes Date zu schildern, machte die Sache noch schlimmer. Alle drei hatten ein krankhaftes Interesse an meiner Mission entwickelt, unpassende Männer zu daten.
    Schließlich entschied ich, ihre Fragen wären erträglicher, als noch länger allein in diesem Pub zu sitzen. Kaum hatte ich die Tür des Pubs hinter mir geschlossen, hörte ich auch schon einen Schrei. Auf einer Bank, nur wenige Schritte entfernt, saß ein Straßenmusikant, die Wollmütze tief in die Stirn gezogen. Vor seinen Füßen lag ein geöffneter Gitarrenkasten, in dem ein paar Münzen glitzerten. Daneben stand Gordon.
    »Hierher, Mädchen am Fenster, hierher!«
    »Malky?« Unsicher ging ich zu ihm rüber.
    »Wo waren Sie denn?«, fragte er grinsend, zog den Gitarrenriemen über seinen Kopf und stand auf, ein fröhliches Funkeln in den grünen Augen. »Ich warte schon ewig.«
    »Ich war im Pub, wo wir uns treffen wollten. Erinnern Sie sich?«
    »Moment mal.« Er bückte sich, hob die Münzen auf und legte die Gitarre in den Kasten. »Ich habe nie gesagt, dass wir uns im Pub treffen würden. Nur, dass wir uns beim Duke treffen. Und hier bin ich!«
    Lachend breitete er die Arme aus. Glaubte er, ich würde überglücklich an seine Brust sinken und alles vergessen? Dazu war ich viel zu wütend und vergrub das Kinn in meinem Schal. Es war nicht mein Stil, ihn anzuschreien – aber er sollte merken, dass ich ihm nicht verzieh.
    »Nun kommen Sie schon, Mädchen am Fenster«, bat er im gleichen Ton, mit dem er der mürrischen Kellnerin einen Tee rausgeleiert hatte. Und genauso wie sie schmolz ich unter seinem meergrünen Blick dahin.
    »Ich heiße Rory«, verbesserte ich ihn, ein letztes Zeichen meines Widerstands, bevor er mich endgültig umgarnt hatte. Er zuckte ein bisschen zusammen, bevor er nickte. Hatte er etwa meinen Namen vergessen? Aber sein flehendes Lächeln wirkte ansteckend, und ich konnte nicht anders – ich lächelte zurück.
    »Natürlich, Rory, das weiß ich. Warum hängen wir mitten im Winter hier draußen herum? Wer hatte denn diese dumme Idee? Gehen wir rein, ich bezahle die Drinks.«
    Er packte seine Gitarre in den Kasten und hängte ihn über seine Schulter. Dann zerrte er an meiner behandschuhten Hand, und ich ließ mich ins Pub zurückführen, wo er geübt den Deckenbalken auswich.
    »Lass bloß den Hund draußen!«, mahnte der Wirt, sobald er Malky sah, und eilte hinter der Theke hervor.
    »O keine Sorge, keine Sorge, Charlie!«, beteuerte Malky und hob eine Hand. »Gordon hat sich geweigert, mich zu begleiten. Weil er seine Missetat bitter bereut und dir nicht gegenübertreten will.«
    »Mit seiner Reue wird die Reinigung meiner Teppiche nicht bezahlt, junger Mann.« Die Stirn gerunzelt, kehrte der Wirt hinter die Bar zurück. »Sei froh, dass du nicht auch noch Hausverbot kriegst!«
    »Charlie, ich schwöre dir …« Über die Theke gebeugt, mimte Malky den bußfertigen Sünder, und ich fragte mich, ob seine schönen Augen auch Männer betörten. »Mit meinen Schuldgefühlen kann ich kaum noch leben, die fressen sich in meine Seele. Aber lassen wir die Vergangenheit ruhen. Können wir nur ein paar Drinks haben? Ich versichere dir, ich werde kein Häufchen in der Ecke machen. Für Rory kann ich allerdings nicht garantieren.«
    Widerwillig lachte Charlie. Dann schenkte er ein Guiness für Malky ein und noch einen Wein für mich.
    »Ist es hier okay?«, fragte Malky und führte mich in eine entfernte Ecke, zum dunkelsten Tisch. Er nahm zwei Kerzen vom Fensterbrett und zündete sie mit Streichhölzern an, die er aus einer Hosentasche gezogen hatte. »Gefällt Ihnen der Platz? Oder wollen Sie lieber bei den Komikern da drüben sitzen?« Sein Kinn wies auf das Osterinselpaar, das sich noch immer kaum rührte und nur gelegentlich die Gläser an die stummen Lippen hob.
    Etwas unbehaglich lachte ich und erinnerte mich an Abende, die Martin und ich zufrieden in einträchtigem Schweigen verbracht hatten. Zumindest war ich überzeugt gewesen, dass wir zufrieden waren und einträchtig schwiegen. Aber vielleicht hatten wir auch so ausgesehen wie diese beiden. Diese Gefahr bestand mit Malky nicht. Er arrangierte unsere Ecke weiterhin nach seinen Wünschen. Wie ein Hund, der sich ein paar Mal in seinem Korb herumdreht, bis er sich niederlassen kann. Er fand einen Platz für seinen Gitarrenkasten, nahm seine Mütze ab, zog den Fenstervorhang hinter uns zu, rückte seinen Sessel näher zu meinem und redete dabei

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