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Vergiss mein nicht

Vergiss mein nicht

Titel: Vergiss mein nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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sich an der Wand abstützen, weil ihr schwindlig wurde.
    » Alles in Ordnung?«, fragte Jeffrey und fasste sie am Ellbogen, als könnte sie in Ohnmacht fallen.
    » Das Zeichen.«
    » Es ist das gleiche, was Mark auf seiner Hand hat«, sagte er und versetzte dem Magazinstapel einen Stoß. Er murmelte: » Ich hab früher auch allerhand Scheißzeug unter meinem Bett versteckt.«
    » Warum hat Mark das getan?«, fragte Lena, die darüber nicht hinwegkam. » Wieso hat er sich das Zeichen auf die Hand tätowieren lassen?«
    Jeffrey wandte sich wieder dem Bett zu. » Vielleicht um zu signalisieren, dass er kleine Mädchen mag. Vielleicht ist das die Methode dieser Typen, einander zu erkennen.« Er nahm eines der Magazine zur Hand, blätterte es durch und griff zum nächsten. Er grimassierte, als er bei einer bestimmten Seite innehielt.
    » Was?«, fragte Lena und blickte ihm über die Schulter. Ein Poster von Mark, wahrscheinlich schon einige Jahre alt, bildete die Heftmitte.
    Lena nahm ebenfalls ein Heft zur Hand und blätterte, bis sie auf ein weiteres Foto von Mark stieß. Darauf war auch Jenny zu sehen, und die beiden taten etwas, das Lena nicht beschreiben mochte. Schlimmer noch: Auf den hinteren Seiten befanden sich Fotos von Mark mit älteren Männern und auch mit mehreren Frauen. Die Gesichter der Erwachsenen wurden nicht gezeigt, aber Mark dafür von Kopf bis Fuß. Seine Miene war gequält, und Lena traten Tränen in die Augen, Mark so missbraucht zu sehen. Es schmerzte sie mehr, als sie sich eingestehen mochte. Jetzt erst verstand sie, warum er von ihr hatte wissen wollen, was für ein Gefühl es gewesen war, vergewaltigt zu werden. Er hatte Erfahrungen vergleichen wollen.
    Jeffrey betrachtete die Magazine näher und biss dabei die Zähne so fest zusammen, dass sie Mühe hatte, ihn zu verstehen, als er sagte: » Diese Hefte sind nicht gerade anspruchsvoll gemacht. Die könnten aus einer kleinen Klitsche kommen.«
    » Wahrscheinlich.«
    » Meine Güte«, schnaubte Jeffrey. Grimmig starrte er auf das Magazin, das er in der Hand hielt. » Dieser Kerl hat seinen Ehering anbehalten«, schimpfte er angewidert. » Und das ist Jenny«, sagte er.
    Lena schaute auf das Foto. Jenny Weaver war darauf zu sehen. Die Hand eines Mannes hatte sie fest im Nacken gepackt, um ihren Kopf an die gewünschte Stelle zu führen. Das Gold des Eherings glänzte im Licht, und Lena fragte sich, ob es für die Perversen, die sich diese Fotos ansahen, den Kitzel erhöhte zu wissen, dass der Typ verheiratet war und es mit kleinen Mädchen trieb.
    » Einfach widerlich.«
    » Hier sieht man denselben Ring auf einem anderen Foto«, sagte Jeffrey, zeigte ihr das Foto aber nicht. Er blätterte weiter. » Und auf noch einem.«
    Lena fragte: » Bist du sicher, dass es derselbe…?«
    » Das perverse Schwein!«, schrie Jeffrey, zerknüllte das Magazin und schleuderte es gegen die Wand. » Was für eine Scheiße läuft hier eigentlich?«, brüllte er. Sie sah, wie seine Halsvene pochte. » Wie viele Kinder waren da beteiligt?«
    Lena vergrub nur die Hände in den Taschen.
    Jeffrey drehte sich um und blickte durchs Fenster. Seine Stimme klang beherrschter, aber Lena hörte immer noch die Wut heraus, als er fragte: » Erkennst du irgendeins der anderen Kinder?«
    Lena wollte ein Magazin in die Hand nehmen, aber er hinderte sie daran. » Ich möchte nicht, dass du dir diesen Dreck ansiehst«, sagte er. » Darum können sich Nicks Leute kümmern.« Er hielt sich die Hand an die Stirn, als meldeten sich schlimme Kopfschmerzen. » Wie viele Kinder sind daran beteiligt?«, wiederholte er. » Wie viele Kinder aus Grant stecken da mit drin?«
    Darauf wusste sie keine Antwort, aber die erwartete er auch gar nicht.
    Er klappte wieder sein Telefon auf. » Ich werde Nick herbestellen, damit er sich das hier ansieht«, sagte er. » Und ich möchte, dass du ins Krankenhaus fährst und dir Grace Patterson vornimmst.«
    Sie schüttelte den Kopf, weil sie ihm nicht folgen konnte.
    » Sie hat eine Verbindung zu Mark und Jenny. Deswegen muss sie etwas wissen«, sagte er zu ihr. » Ich würde es ja selbst tun, aber dann könnte es passieren, dass ich ihr den Hals umdrehe.« Sie sah, wie sich seine Hand um das Telefon verkrampfte. » Voicemail.« Er wartete ein paar Takte und sagte dann: » Nick, Jeff Tolliver. Ruf mich so schnell wie möglich an. Es gibt was Neues im Fall Lacey Patterson.« Er beendete den Anruf und sagte zu Lena: » Jetzt geht kein Weg mehr daran vorbei–

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