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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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am Morgen?“
    „Ja“, sagte er. „Das ist… eine lange Angewohnheit, wirklich. Und, es ist noch nicht so schwül. Du würdest in der Mittagshitze nirgendwohin laufen wollen. Verstehst du was ich meine?“
    Das war ein Argument.
    Und dann, nach ein paar Minuten bemerkte ich noch etwas anderes. Obwohl ich schwer atmete und meine Beine zu schmerzen begannen, gefiel es mir. Vielleicht sogar zu gut.
    Ich konnte sehen, dass Dylan jetzt wirklich versuchte richtig zu rennen. Er trabte dahin, jedes Mal, wenn sein rechtes Bein Kontakt zum Boden hatte, taumelte er etwas nach rechts. Seine Lippen hatten sich zu einer grimmigen Linie geformt, den Blick starr geradeaus.
    „Geht es dir gut?“, fragte ich.
    Er nickte. „Ja, ich darf nur nicht vergessen zu atmen. Zwei weitere Blöcke und ich denke dann gehen wir langsam zurück?“
    „Okay“, sagte ich, inzwischen total atemlos. 
    „Bei dir auch alles okay?“, fragte er.
    „Ja, ich bin nur nicht daran gewöhnt.“
    „Wir können langsamer machen“, sagte er.
    „Nein, lauf weiter.“
    Wir rannten zwei weitere schmerzvoll lange Blocks und wurden dann langsamer, bis wir bequem gingen. 
    „Du solltest in einem angemessenen Tempo weiter laufen“, sagte er. „Halte nicht abrupt an. Das hilft dem Herz zu einer normalen Frequenz zurück zu kehren.“
    „Okay“, sagte ich und fühlte mich schlecht, weil ich Probleme hatte mit jemanden mitzuhalten, der vor nur ein paar Monaten fast sein Bein verloren hatte. Und wie ich ihn so anschaute, sein T-Shirt eng um seine Brust und Arme anliegend, dachte ich, es würde viel mehr brauchen um meine Herzfrequenz zu verlangsamen, als einen kurzen Spaziergang. 
    „Du bist ziemlich rot“, sagte er und schaute mich genauer an.
    Oh Gott. Ich fühlte wie noch mehr Hitze in meine ohnehin schon heißen Wangen aufstieg. Und ich kapierte plötzlich. Dylan Paris flirtete mit mir. Ich schoss sofort zurück. „Tja nun, hinter Männern her rennen führt bei mir dazu.“
    Seine Augen weiteten sich ein wenig, und dann grinste er mich an.
    Ich wurde noch röter, wie auch immer das möglich war. 
    Ein paar Sekunden später zeigte er auf etwas. Wir näherten uns Tom’s Restaurant, einem Imbiss direkt neben dem Campus.
    „Sollen wir hier frühstücken?“, sagte er. „Das geht auf mich. Das ist das Mindeste, was ich dafür tun kann, dass du mir Gesellschaft leistest.“
    Wollte ich wirklich, dass Dylan mich zum Frühstück einlud? Wo führte das hin? Normalerweise würden alle meine Warnsirenen losgehen, aber weshalb auch immer, ich stimmte ohne Widerworte zu. 
    „Sicher, danke.“
    Zwei Minuten später saßen wir an einem Tisch in dem grellbunt im Fünfzigerjahrestil dekorierten Imbiss. Mit grell roten Stühlen, Edelstahl Einrichtung und schwarzen und weißen Quadraten überall, taten einem die Augen weh. Aber es war auch angenehm. Nicht der Imbiss. Was angenehm war, war mit Dylan zusammen zu sein.
    Eine müde Kellnerin, die aussah, als hätte sie die ganze Nacht durchgearbeitet, kam zu uns rüber und nahm die Bestellung auf. Ich: ein Rührei, Weizentoast mit Tomatenscheiben und ein Glas Orangensaft. Dylan bestellte ein Schinken-Käse Omelette, Pfannekuchen, Speck, Gebäck mit Bratensoße, Kaffee und Rösti. Ich wusste nicht, wie wir das alles auf dem Tisch unterkriegen sollten.
    Ich konnte mir nicht helfen.
    „Isst du so viel?“, fragte ich.
    Er kicherte. „Dein Appetit steigt beträchtlich, wenn du in der Army bist. Ich kann echt ne Menge wegessen heutzutage.“
    Während wir auf den Zugwagon warteten, der sein Frühstück bringen würde, fragte ich ihn: „Also, ähm… Ich weiß, dass ist komisch, aber außer der Arbeit für Forrester weiß ich nicht wirklich, was du so treibst.“
    Er lehnte sich zurück und schaute mir in die Augen, ein seltsames Lächeln auf seinem Gesicht. „Das ist eine ziemlich weitreichende Frage“, antwortet er.
    Oh, wow. Das war genau das, was ich ihm im Flugzeug vor so langer Zeit geantwortet hatte. „Du erinnerst dich daran?“
    „Ich würde das ja beantworten, aber es würde die Regeln brechen.“
    „Sehr witzig“, sagte ich und rümpfte meine Nase in seine Richtung.
    Er grinste und sagte: „ Okay, also gut. Du zuerst.“
    „Was?“
    „Ich werde nicht sagen, ob ich mich erinnere. Aber du darfst zuerst fragen.“
    Ich lachte und schüttelte meinen Kopf. „In Ordnung. Ich denke ich bin selbst Schuld. Warum hast du ausgerechnet die Columbia Uni ausgewählt?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Glaub

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