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Vergissmichnicht

Vergissmichnicht

Titel: Vergissmichnicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva-Maria Bast
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hob, sah er zehn Jahre älter aus als noch vor wenigen Minuten. Sein Blick war flehend, als er bat: »Sie müssen mir helfen. Meine Frau befindet sich in großer Gefahr.«

Dreizehntes Kapitel
    Konstanz
    »Jetzt habe ich aber die Nase gestrichen voll, Herr Gruber!«, brüllte Ole, sprang auf und beugte sich über den Vernehmungstisch. »Ihr Boot hat den Hafen zum fraglichen Zeitpunkt verlassen, Sie haben kein Alibi und seltsamerweise findet sich außer den Ihren kein einziger Fingerabdruck im Boot. Sie stehen unter Mordverdacht, ist Ihnen das eigentlich klar?«
    Ole Strobehn und Monja Grundel waren nach Konstanz gefahren, um Wolfgang Gruber in der dortigen Polizeidirektion zum wiederholten Male zu vernehmen, nachdem die Ergebnisse der Spurensicherung nun vorlagen.
    »Ich war das nicht, wie oft soll ich Ihnen das eigentlich noch sagen!«, fauchte Gruber zurück und blitzte Ole über den Vernehmungstisch wütend an. »Ihr Verhalten ist impertinent und wird Konsequenzen haben.« Er warf den Kopf leicht in den Nacken, eine arrogante Geste, die Ole inzwischen schon zur Genüge von ihm kannte.
    »Das sagten Sie bereits«, erwiderte Ole. »Wenn Sie glauben, es macht Sinn, einem ermittelnden Beamten zu drohen, dann machen Sie nur munter so weiter.«
    »Wer hatte denn alles einen Schlüssel zu Ihrem Boot?«, fragte Monja Grundel und Ole dachte, dass sie sich mittlerweile doch ganz gut ergänzten. Nahm er die aggressive Rolle ein, spielte sie die der Vermittlerin und umgekehrt.
    »Keiner, das ist es ja«, beteuerte Gruber und klang nun wirklich verzweifelt.
    »Und der Schlüssel wurde auch nicht gestohlen«, stellte Ole fest.
    »Nein, er hängt wie immer am Schlüsselbrett in der Diele.«
    »Wir werden den Schlüssel auf Fingerabdrücke überprüfen lassen, glauben aber nicht, dass wir fündig werden, wo wir ja im Boot auch nur Ihre Fingerabdrücke gefunden haben«, teilte Ole ihm mit und setzte sich wieder.
    »Wer hat denn Zugang zu diesem Schlüsselbrett?«
    »Außer mir nur meine Frau, aber die ist ja, wie gesagt, nicht da.«
    Ole nickte. Er hatte überprüfen lassen, ob Grubers Frau sich tatsächlich in dem von ihrem Gatten angegebenen Wellnesshotel in Zürich befand, und die Angaben waren vom Hotel umgehend bestätigt worden.
    Plötzlich kam Spannung in Wolfgang Grubers Körper. »Doch, da fällt mir noch etwas ein. Es gibt noch jemanden, der Zugang zum Schlüsselbrett hat.«
    Monja Grundel beugte sich vor. »Und wer wäre das, bitte schön?«, fragte sie.
    »Die Putzfrau!« Wolfgang Gruber war regelrecht begeistert, sah er doch plötzlich und unverhofft eine Möglichkeit, den Verdacht von sich abzulenken. »Na klar, die Putzfrau«, wiederholte er und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Da haben wir’s doch.« Er strahlte Ole an. »Meine Frau hatte ohnehin den Verdacht, dass die stiehlt. Wir wollten uns auch schon längst eine andere suchen, aber das ist heutzutage ja gar nicht so einfach.«
    »Das sind harte Anschuldigungen«, stellte Monja Grundel streng fest. »Wir werden Ihre Putzfrau selbstverständlich vernehmen. Name? Anschrift?«
    »Ich … keine Ahnung«, sagte Gruber mit einem herablassenden Achselzucken und versuchte, sich bei Monja Grundel einzuschleimen. »Sie wissen ja, wie das ist, Sie sind ja auch so erfolgreich und viel beschäftigt. Da kann man sich solche Kleinigkeiten einfach nicht merken.« Er schenkte Monja einen seiner tief-sehnsuchtsvollen Blicke und lächelte sein wehmutsvolles Lächeln.
    Doch Monja Grundel war immun gegen seinen Charme. Er prallte an ihr ebenso ab wie ein Lichtstrahl, der auf einen Spiegel trifft.
    »Sie kennen den Namen Ihrer Putzfrau nicht?«, fragte sie ungläubig und blähte sich auf wie ein empörtes Huhn. Dieser Vergleich zumindest drängte sich Ole unversehens auf, als er seine Kollegin von der Seite betrachtete. »Da haben wir allerdings was gemeinsam, Herr Gruber«, schnappte sie. »Ich kenne den Namen meiner Putzfrau auch nicht, ich habe nämlich keine. Würde Ihnen übrigens auch mal guttun, einen Putzlappen in die Hand zu nehmen. Vielleicht wären Sie dann nicht ganz so arrogant.«
    »Was erlauben Sie sich!«, empörte sich Gruber. »Um solches Zeug hat sich immer meine Frau gekümmert.« Es ärgerte ihn, dass sein Charme bei diesem unattraktiven Weib nicht verfing und sie zudem noch die Stirn besaß, ihn zu beleidigen. Aber wahrscheinlich war das gar keine Frau, sondern ein geschlechtsloses Wesen.
    »Schauen Sie auf Ihren Kontoauszügen nach, da findet sich

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