Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4
ganz wie die Honigbienen.
Eine anonyme Dame, Ratgeber …
Damon beabsichtigte, den ganzen Nachmittag wie auch den Abend mit Eleanor zu verbringen. Als er ihr sagte, sie würde die Nacht in seinem Bett schlafen, widersprach sie nicht. Doch kaum kehrten sie nach Rosemont zurück, verschworen sich die Ereignisse gegen ihn und seine Pläne, seine Gemahlin zu umwerben.
Nachdem er Elle an ihrer Schlafzimmertür verabschiedete, damit sie die Reitkleidung ablegen konnte, ging Damon in sein Zimmer, wo er einen sehr verärgerten Cornby vorfand.
»Dies hier wurde vor einer Stunde von einem Boten abgegeben, Mylord«, sagte sein Diener steif und reichte ihm einen gefalteten, lavendelparfümierten Brief, auf dem »Lord Wrexham« stand.
Damon runzelte die Stirn, denn sowohl Handschrift als auch Briefpapier kannte er.
Was zum Teufel sollte das? Warum schrieb Lydia Newling ihm ausgerechnet jetzt? Und weshalb drängte sich seine frühere Mätresse in sein Leben zurück, wenn er eben beschlossen hatte, eine Zukunft mit Eleanor aufzubauen?
Mein teuerster Wrexham, stand in dem Brief. Bitte glaube mir, dass ich höchst ungern deine Hausgesellschaft
störe, aber ich brauche dringend deine Hilfe. Ich flehe dich an, mir eine halbe Stunde deiner Zeit zu schenken und mich im Boar’s Head Inn in Brighton zu treffen. Gewiss wirst du mir dort eher eine Unterredung gewähren, zudem möchte ich mich nicht der distinguierten Gesellschaft Lady Beldons aufdrängen.
Deine ergebene Lydia.
Damons Magen krampfte sich zusammen. War Lydias letzter Satz eine verschleierte Drohung, ihn hier aufzusuchen, sollte er sich weigern, ihrer Bitte nachzukommen? Oder schlicht ihr Versuch, ihm zu sagen, dass sie sich der gesellschaftlichen Konsequenzen gewahr war? Eine Mätresse, die an die Tür eines Herrenhauses klopfte und ihren früheren Gönner zu sprechen wünschte, würde allgemeines Entsetzen hervorrufen.
Schlimmer aber noch war, was es für Elle bedeuten würde. Sie wäre entsetzlich beschämt und verletzt, sollte seine ehemalige Geliebte hier erscheinen.
Eigentlich hielt er Lydia nicht für fähig, ihn zu erpressen, denn sie war eine freundliche, gutherzige Frau, keine Intrigantin. Dennoch durfte er Eleanors fragiles Vertrauen nicht gefährden, nachdem er sich eben erst vorgenommen hatte, es zu gewinnen.
Cornby war eindeutig nicht begeistert, als Damon verkündete, er würde für eine Stunde ausgehen und sich bei seiner Rückkehr umkleiden.
»Sind Sie sicher, dass Sie diesen Schritt unternehmen wollen, Mylord?«, fragte er unglücklich.
»Welchen Schritt?«
»Sich mit Mrs Newling zu treffen. Ist es nicht das, was Sie beabsichtigen? Falls ja, sehe ich mich genötigt, zu bemerken, dass Lady Wrexham es als Beleidigung
auffassen wird. Mir würde missfallen, sollte sich wiederholen, was vor zwei Jahren geschah, als sie die Verlobung wegen Mrs Newling löste.«
»Mir ebenfalls«, sagte Damon.
Die Falten auf Cornbys Stirn vertieften sich. »Und warum riskieren Sie, den Zorn ihrer Ladyschaft auf sich zu ziehen? Sie haben seit Ihrer Rückkehr aus Italien keinerlei Berührung mehr mit den leichten Damen gehabt.«
Cornby war selbstverständlich nicht entgangen, dass Damon seine Abende zu Hause verbracht hatte, allein. Er wusste außerdem, dass Lydia vor zwei Jahren der Anlass für Eleanor gewesen war, die Verlobung zu lösen. Und offenbar sorgte er sich, dass es genauso ausginge, wenn Damon nun seine frühere Mätresse besuchte.
Nur fehlte Damon die Zeit, sich mit seinem Kammerdiener über den Zustand seiner Ehe zu unterhalten. »Sie benehmen sich, als müssten Sie auf mich aufpassen, Cornby.«
»Mag sein, Mylord, doch ich betrachte es als meine Pflicht, Lady Wrexhams Interessen zu vertreten. Überdies gestehe ich, dass es mir äußerst zuwider wäre, sollte sie verletzt werden oder ihr Kummer verursacht.«
»Mir nicht minder. Deshalb treffe ich Mrs Newling lieber andernorts, als dass sie ungeladen hierherkommt.«
»Natürlich, Mylord.«
Im Grunde war Damon sehr erfreut, dass sein langjähriger Kammerdiener sich zu Eleanors Schutz berufen fühlte. Trotzdem musste er Lydia treffen, um einem Besuch hier vorzubeugen. Zudem konnte
er ihre Bitte um Hilfe nicht einfach ablehnen. Nach ihrer langjährigen Beziehung schuldete er ihr wohl, sich wenigstens anzuhören, was sie von ihm wollte.
»Richten Sie Lady Wrexham aus, dass ich mich verspäte, weil ich mich um eine geschäftliche Angelegenheit kümmern muss.«
»Sehr wohl, obgleich es wohl kaum
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