Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4
anderen widerfährt, wann immer du in der Nähe bist.«
Damon lachte ungläubig. »Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich etwas mit seinen Unfällen zu tun hatte.«
»Warum nicht? Ihm geschah nichts, bis du nach London zurückkehrtest. Und du warst jedes Mal zugegen.«
»Genau wie du«, ergänzte Damon ruhig. »Du könntest diese unglücklichen Zwischenfälle inszeniert haben, um dich als heldenhafte, mitfühlende Helferin zu zeigen. Steht es nicht in deinem Buch?«
»Nein«, entgegnete Eleanor, die Mühe hatte, leise zu sprechen. »Eigentlich rät es zum Gegenteil. Ich soll möglichst oft hilflos erscheinen.«
Nun schmunzelte Damon und sah zum verletzten Prinzen. »Lazzara wirkt deutlich hilfloser, würde ich meinen.«
»Was du offenbar genießt.«
Er wurde wieder ernst. »Traust du mir zu, seine Kutsche manipuliert zu haben und deine Sicherheit, ja, dein Leben aufs Spiel zu setzen?«
Seinem Tonfall nach machten ihre Anschuldigungen ihn wütend, was die ihrerseits erzürnte Eleanor
nicht bremste. »Ich schließe es jedenfalls nicht aus, denn du bist zweifellos entschlossen, das Werben des Prinzen um mich zu stören.«
»Und was war gestern? Ich war nicht einmal in der Nähe, als Lazzara auf der Straße umgestoßen wurde.«
»Du hättest den Taschendieb anheuern können, damit er ihn angreift. Und jetzt eben warst du in einer hervorragenden Position, ihn zu Fall zu bringen.«
Beide sahen sich erbost an. »Da gäbe es indes noch ein Problem, meine Liebe. Ich hatte keinerlei Einfluss auf die Unglücke, die ihm widerfuhren. Du wirst also einen anderen Schuldigen suchen müssen.«
»Selbstverständlich leugnest du«, konterte sie. »Du würdest es auch dann tun, wenn du schuldig wärst.«
»Zweifelst du etwa an meinem Wort?«, fragte Damon mit einem gefährlichen Unterton.
Eleanor bemerkte, dass sie Aufmerksamkeit erregten, weshalb sie die Stimme senkte. »Ich weiß nicht, ob ich dir glaube oder nicht. Allerdings würde ich dir durchaus zutrauen, mir nicht die Wahrheit zu sagen.«
»Eleanor«, unterbrach ihre Tante das Gespräch. »Komm, meine Teure, wir fahren nach Hause.«
Damon betrachtete sie nach wie vor mit glühenden Augen. »Dies ist ohnehin nicht der angemessene Ort, um zu streiten«, raunte er. »Wir sollten die Unterhaltung in einem privateren Rahmen fortsetzen.«
»Wir sollten überhaupt nicht miteinander reden«,
zischte sie und trat von ihm weg. Im selben Moment beendete Mr Geary seine Untersuchung.
»Ich kann keine Knochenbrüche feststellen, Hoheit«, sagte der Arzt. »Aber Sie haben sich anscheinend das Knie übel verstaucht, daher rate ich Ihnen, einige Tage Bettruhe zu halten und es behandeln zu lassen. Wenn Sie wünschen, übernehme ich die weitere Behandlung.«
Sogleich mischte sich Lady Beldon ein: »Ich lasse meinen Arzt rufen, Mr Geary. Es ist unnötig, dass Sie sich damit belasten.«
Der Arzt schien nicht angetan. »Wie Sie meinen. Es wäre gut, wenn Sie kalte Umschläge auf das Knie legen, Hoheit. Und natürlich dürfen Sie es für eine Weile nicht bewegen.«
»Wir kümmern uns um sein Wohlergehen, Mr Geary«, sagte Lady Beldon.
Signor Vecchi half dem Prinzen auf, der sich auf die Schulter seines Verwandten stützte und mit schmerzverzerrtem Gesicht weiterhumpelte.
»Du bist in der Kutsche des Prinzen hergekommen, nicht wahr?«, fragte Damon Eleanor. »Falls nötig, könnte ich dich und deine Tante nach Hause bringen.«
»Danke, aber das ist nicht nötig, Mylord. Du hast heute Abend schon mehr als genug getan. Und ich wäre dir dankbar, wenn du dich künftig von uns allen fernhieltest.«
Mit diesen Worten wandte Eleanor sich um und folgte dem Prinzen.
Ihre Wut auf Damon linderte sich nicht, als sie in die Kutsche des Prinzen einstieg, und noch bei der
Ankunft am Portman Place war Eleanor sehr aufgebracht.
Vielleicht hatte sie Unrecht, Damon solch schändlicher Taten zu bezichtigen, dachte sie, während sie ihre Tante nach oben begleitete. Er mochte ein Filou sein, aber das bedeutete nicht, dass er einem Unschuldigen schaden wollte, nur weil er ihr den Hof machte – vor allem nicht, weil er selbst gar kein Interesse an ihr hatte.
In dem Augenblick, in dem Eleanor mit ihrer Tante allein in deren Salon war, machte Lady Beldon ihrem Ärger Luft.
»Mir gefiel ganz und gar nicht, dass du mit diesem furchtbaren Wrexham gesprochen hast, Eleanor«, beschwerte sich Beatrix. »Du darfst ihm nicht mehr Beachtung schenken, als die Höflichkeit verlangt.«
»Du hast
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