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Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4

Titel: Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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tunkte eine Fingerspitze hinein.
    »Es schmeckt nach Brechwurzel«, sagte er nach einem Moment.
    Eleanor blickte ihn erstaunt an. Sie wusste, dass Brechwurzel ein Mittel in Pulverform war, das man einnahm, um den Magen zu reinigen. »Sind Sie sicher?«
    »Ja, ziemlich sicher.«
    »Dann wurde sein Punsch vergiftet?«
    »Nun, von Vergiften würde ich nicht sprechen,
denn Brechwurzel ist recht harmlos, zumindest nicht lebensbedrohlich.«
    »Aber das Mittel kann nicht zufällig in seinen Punsch gelangt sein.«
    »Nein, gewiss wurde es absichtlich in seinen Becher gegeben.«
    Eleanor sank auf einen der freien Stühle. »Warum in aller Welt sollte jemand ein solches Mittel in Prinz Lazzaras Punsch mischen?«
    »Das ist wahrlich seltsam«, pflichtete Mr Geary ihr bei und setzte sich neben sie. »Vielleicht will ihm tatsächlich jemand Böses, wie Wrexham schon vermutete.«
    »Lord Wrexham erwähnte die Missgeschicke des Prinzen Ihnen gegenüber, Mr Geary?«
    Der Arzt nickte. »Er sagte, dass seiner Hoheit in jüngster Zeit mehrere mysteriöse Unglücke widerfuhren. Ich denke, Sie sollten Wrexham von dieser Sache berichten, Lady Eleanor.«
    Eleanor antwortete nicht gleich. Zum einen wollte sie heute Abend nichts mehr mit Damon zu tun haben – in nächster Zukunft nicht -, und zum anderen dürfte er den Ball inzwischen verlassen haben. Aber selbst wenn sie seine Hilfe in dieser Angelegenheit wollte, würde er wohl kaum dem Adligen helfen wollen, den er absurderweise als seinen Rivalen betrachtete.
    »Ich würde meinen, dass Lord Wrexham sich lieber nicht mit den Unglücken des Prinzen befassen möchte«, sagte sie schließlich.
    »Da dürften Sie sich irren«, erwiderte Geary. »Während der letzten Jahre hat er sich sehr intensiv mit den Schicksalen anderer beschäftigt.«

    Eleanor merkte auf. »Schicksalen? Was meinen Sie, Mr Geary?«
    »Nun, Schicksale ist womöglich nicht ganz der richtige Ausdruck.«
    »Und welcher wäre der richtige?«
    »Leiden träfe es besser.« Als Eleanor ihn verständnislos ansah, führte Geary es genauer aus: »Ich meine die armen Seelen, die von der Schwindsucht heimgesucht werden. Bis heute gibt es kaum Hoffnung für sie, aber Wrexham hat die letzten drei Jahre seines Lebens nebst eines beträchtlichen Teils seines Vermögens ganz dem Bestreben gewidmet, ein Heilmittel zu finden.«

Zehntes Kapitel
    Langweilen Sie ihn nicht, indem Sie sich so verhalten, wie man es von Ihnen erwartet. Wagen Sie, anders zu sein, sich von allen anderen Damen zu unterscheiden, die um seine Aufmerksamkeit und Zuneigung wetteifern.
    Eine anonyme Dame, Ratgeber …
     
     
    Eleanor war verblüfft. »Ich wusste nicht, dass Lord Wrexham sich auch für die Heilkunde interessiert.«
    »Gewiss haben Sie keine Gelegenheit gehabt, von seinen jüngsten Bemühungen zu hören, zumal sie in Italien stattfanden«, sagte Mr Geary.
    »Nein, ich glaubte, dass er den Kontinent zum Vergnügen bereist, um sich die Sehenswürdigkeiten anzuschauen.«
    »Nun, Mylady, Vergnügen war ganz sicher nicht sein Ziel.«
    Als der Arzt schwieg, fragte Eleanor nach. »Bitte, fahren Sie fort, Mr Geary. Sie haben meine Neugierde geweckt.«
    Offenbar wusste er nicht, wie viel er erzählen durfte. »Wussten Sie, dass Lord Wrexhams Zwillingsbruder an der Schwindsucht starb, als beide noch sehr junge Burschen waren?«
    »Ich wusste, dass er einen Zwillingsbruder hatte, der starb, aber die Ursache kannte ich nicht.«
    »Damons Bruder Joshua wurde mit sechzehn Jahren von Schwindsucht befallen.«
    »Wie traurig«, murmelte Eleanor.

    »Fürwahr. Was wissen Sie über die Schwindsucht, Mylady?«
    »Es ist eine tödliche Erkrankung der Lunge, nicht wahr?«
    »Ja, eine Krankheit, die einen langsamen Tod des Lungengewebes bewirkt. In England ist die Schwindsucht recht verbreitet und oft tödlich, aber die Ursache kennt man bisher nicht, und es wurde noch kein Mittel dagegen gefunden. Einige Umstände jedoch erhöhen die Überlebenschance, wie beispielsweise ein warmes, trockenes Klima. Deshalb wählte Damon ein Mittelmeerland für sein Sanatorium.«
    »Sanatorium?«
    »Ja, für die Behandlung von Schwindsucht.« Ihr fragender Blick entlockte ihm ein Lächeln. »Ich sollte Ihnen wohl erzählen, wie es zur Freundschaft zwischen Damon und mir kam. Man könnte sagen, dass ich meine Karriere allein ihm verdanke. Ich wuchs in Harwich auf, in der Nähe des Wrexham-Familiensitzes in Suffolk. Ich war noch ein junger Mann, zwei Jahre älter als Damon, begeisterte mich

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