Verhängnisvolles Spiel
ein paar Monaten ist sie mit Cash und ein paar anderen Typen ausgegangen, aber nie öfter als dreimal. Stimmt das mit den Nachforschungen von
Dundee
überein?”
“So ziemlich.”
“Schauen Sie, das Entscheidende ist, dass ich niemanden als Verdächtigen ausschließen kann.”
“Ich wette auf den Ehemann”, sagte Dom.
“Welchen Ehemann?”
“Audreys Ehemann, Grayson Perkins.”
Die Fahrstuhltür öffnete sich, Dom ließ Desmond zuerst einsteigen.
Edward Bedells Büro strahlte Reichtum aus. Jede Menge Glas und Metall und Kunst an den Wänden, die Dom an Kindergekritzel erinnerte und somit vermutlich ein Vermögen gekostet hatte.
Edward war nicht allein. Sein Schwiegersohn, Grayson Perkins, stand neben ihm. Beide Männer machten ernste Gesichter. Edward lief ihnen entgegen, streckte die Hand aus und begrüßte sie mit vorsichtiger Zurückhaltung.
“Sie haben mir am Telefon gesagt, dass Sie meine Tochter nicht gefunden haben. Was ist denn dann so wichtig?”
“Eine Leiche wurde aus dem Tennessee River gezogen …”
Grayson keuchte auf. “Nicht Audrey!”
“Nein, Sir, nicht Mrs. Perkins”, antwortete Desmond.
Grayson seufzte erleichtert auf. “Gott sei Dank.”
“Wer war es?” Edwards einschüchternder Blick forderte eine umgehende Antwort.
“Bobby Jack Cash.” Desmond beobachtete die Reaktion der beiden Männer genauso aufmerksam wie Dom.
Edward bewahrte die Fassung, zuckte mit keiner Wimper, doch Dom sah, wie sein Hals leicht anschwoll.
“Mr. Bedell, ich muss Ihnen eine Frage stellen”, begann Desmond.
Edward sah Desmond fest in die Augen.
“Wussten Sie, dass Ihre Frau und Bobby Jack Cash früher ein Verhältnis hatten?”
Edward knurrte leise. “Ja, ich weiß von der Affäre meiner Frau mit diesem Mann. Das ist auch ein Grund dafür, warum ich den Gedanken nicht ertragen kann, dass nun meine Tochter sein nächstes Opfer ist. Cash gehörte zu den Männern, die sich an reiche Frauen ranmachen, um sie auszunehmen. Meine Frau konnte ich vor ihm retten, aber …” Edward schüttelte den Kopf. “Mein armes, kleines Mädchen. Falls sie herausgefunden hat, was für ein Mann er war und dass er mit dieser Ms. Raney unter einer Decke gesteckt hat … weiß der Himmel, was ihr passiert ist.”
“Haben Sie Lausanne Raney verhaftet?”, fragte Grayson mit bebender Stimme.
“Nein, wir haben in diesem Fall noch niemanden verhaftet”, erklärte Desmond. “Wir haben bisher keine Beweise gegen wen auch immer. Nur Vermutungen.”
Edward wandte sich an Dom. “Somit ist es noch dringender, dass wir Audrey finden. Mein Gott, wenn ich mir vorstelle, was ihr geschehen sein könnte …” Er schluckte mehrere Male, dann drehte er den Anwesenden den Rücken zu.
“Lieutenant, Sie glauben, dass Audrey tot ist, nicht wahr?” Grayson legte eine zitternde Hand auf die Schulter seines Schwiegervaters.
“Ich sage Ihnen ganz offen, dass wir es nicht wissen”, sagte Desmond.
“
Dundee
wird die Suche verstärken”, versprach Dom.
“Genauso wie die Polizei von Chattanooga”, fügte Desmond hinzu.
Edward hob die Schultern und drehte sich mit Tränen in den Augen langsam um. “Ich verlange, dass diese Raney verhört wird, bis sie unter dem Druck zusammenbricht und die Wahrheit sagt. Sie weiß, was mit Audrey geschehen ist. Wenn sie meine Tochter umgebracht hat …” Tränen liefen über seine faltigen Wangen.
Grayson Perkins trat einen Schritt auf Desmond zu. “Wir wollen über jeden einzelnen Schritt informiert werden.”
“Ja, Sir, das verspreche ich.” Nachdem Grayson das Gespräch offenbar für beendet hielt, fügte Desmond hinzu: “Ich muss Sie beide bitten, die Stadt nicht zu verlassen. Reine Routine. Bobby Jack Cash hatte eine Affäre mit Ihren Ehefrauen, es liegt im Bereich des Möglichen, dass …”
“Wir werden nirgendwohin gehen.” Edward Bedell stierte Desmond finster an. “Darauf gebe ich Ihnen mein Wort, Lieutenant.”
Desmond nickte, warf Dom noch einen Blick zu, dann verließ er das Büro. Umgehend wandte Edward sich an Dom.
“Finden Sie meine Tochter! Lebend oder … Finden Sie sie einfach. Setzen Sie so viele Agenten von
Dundee
wie nötig auf den Fall an. Und arbeiten Sie, soweit möglich, mit der Polizei zusammen. Wenn das nicht funktioniert, umgehen Sie die Polizei.”
“Darf ich offen sprechen?”, fragte Dom.
“Ja, natürlich”, entgegnete Edward.
“Wir sind seit fünf Tagen auf der Suche nach Mrs. Perkins, und bisher gibt es keine Hinweise darauf,
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