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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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war anders. Sie weckte in ihm erstmals den Beschützerinstinkt und gleichzeitig gewisse Besitzansprüche.
    “Noch Kaffee?”, fragte sie.
    Er blickte auf seine fast leere Tasse. “Ja, klar.”
    Als sie zu der Kaffeemaschine hinter dem Tresen lief, sah er ihr genüsslich hinterher. Er mochte ihre femininen Bewegungen, den verführerischen Schwung ihrer Hüften. Und ihm war durchaus bewusst, dass auch andere Gäste Lausanne beobachteten. Selbst in der Uniform – braune Hose und ein gelbbraun gestreiftes Hemd – sah sie den anderen Kellnerinnen nicht ähnlich. Sie gehörte zu den Frauen, die sich von der Masse abhoben. Einerseits lag das wohl an ihrer roten Lockenmähne, die selbst dann noch ins Auge fiel, wenn sie sie wie heute zu einem dicken Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Andererseits an ihrer schlanken und doch weiblich gerundeten Figur. Ganz zu schweigen von ihrem Gesicht – ein Gesicht, das ihn bis in den Schlaf verfolgte.
    “Hübsches kleines Ding, wie?” Ein weißhaariger Mann, der am Nachbartisch saß, grinste Dom freundlich zu. Er musste mindestens siebzig sein, wenn nicht älter.
    “Ja, Sir, das ist wahr.”
    “Wenn ich dreißig Jahre jünger und nicht verheiratet wäre, würde ich sie um ein Rendezvous bitten”, sagte der alte Mann. “Was hält Sie also davon ab, sie zu fragen?”
    Er konnte einem Fremden kaum erklären, wie kompliziert die Situation war.
    “Sie sollten sich lieber beeilen, mein Junge, sonst macht das ein anderer. Ein hübsches Mädchen bleibt nicht lange allein.” Der Mann lachte leise. “Meine Ernestine war zu ihrer Zeit auch eine Augenweide. Die Jungs schwirrten nur so um sie herum, aber ich habe sie ihnen allen weggeschnappt. Und wir sind nun seit zweiundfünfzig Jahren glücklich verheiratet.”
    Wie aufs Stichwort setzte sich eine mollige grauhaarige Frau zu ihm an den Tisch. Sie hatte ein rundes Gesicht und rosige Wangen. Dom konnte sehen, wie schön sie einmal gewesen war.
    “Entschuldige, dass ich so lange auf der Toilette gebraucht habe, mein Schatz”, sagte sie mit einer Stimme so süß wie die einer Zwanzigjährigen. “Aber da waren noch vier Frauen vor mir.”
    Ihr Mann griff über den Tisch nach ihrer Hand, dann zwinkerte er Dom zu.
    Wenn Doms Mutter noch leben würde, wären seine Eltern ein ähnliches Paar – noch immer verliebt, noch immer glücklich. Und genau das wollte Dom eines Tages selbst erleben.
    Lausanne kam mit einer Kaffeekanne an seinen Tisch. “Der Kaffee ist frisch.”
    Dom hielt ihr seine Tasse hin. Als sie sich gerade wieder abwenden wollte, rief er: “Lausanne?”
    “Ja? Möchtest du noch etwas?”
    “Wann hast du heute Feierabend?”
    “Um siebzehn Uhr, wieso?”
    “Wie wäre es, wenn ich dich abhole und wir zusammen essen gehen?”
    Nachdem sie ihn eine volle Minute lang gemustert hatte, sagte sie: “Schön.” Dann beugte sie sich über den Tisch und flüsterte: “Aber ich nehme uns etwas von hier zum Essen mit. Ich möchte lieber nicht ausgehen. Das wäre eine Art Rendezvous. Bei mir zu Hause sind wir einfach nur Freunde.”
    “Wenn dir das lieber ist.”
    “Ist es.”
    Als sie davonspazierte, warf der alte Mann Dom mit erhobenen Daumen einen Blick zu. Dom nickte nur.
    Wenn es nur so einfach wäre. Wenn es sich bei Lausanne nur um eine Frau handelte, mit der er sich verabreden wollte. Ja, wenn … Aber mit einer Frau wie Lausanne gab es wohl kaum eine Zukunft. Sie war nicht wie seine Mutter. Nicht wie diese alte Frau am Nachbartisch, die seit zweiundfünfzig Jahren verheiratet war. Lausanne war undurchschaubar. Er konnte nicht wissen, was er sich mit ihr einhandelte. Himmel oder Hölle? Vielleicht ein wenig von beidem.
    Sein Mobiltelefon vibrierte, er löste es von seinem Gürtel. “Shea hier.”
    “Dom, hier spricht Bain Desmond.”
    “Hallo. Was gibt’s?”
    “Ich bin gerade auf dem Weg ins Büro von Edward Bedell, um ihm eine unangenehme Nachricht zu überbringen. Ich dachte, Sie würden vielleicht auch gern dabei sein, nachdem Sie für Mr. Bedell arbeiten.”
    Unangenehme Nachricht? Hatte die Polizei Audrey Perkins gefunden? War sie tot?
    “Möchten Sie mir verraten, worum es geht?”
    “Ein Fischer hat vor ein paar Tagen eine männliche Leiche aus dem Tennessee River gezogen. Und dieser Mann weist mehrere Schusswunden auf. Insofern haben wir es also mit einem Mord zu tun.”
    “Und warum genau ist das für Mr. Bedell interessant?
    “Die Leiche wurde identifiziert.”
    “Von wem?”
    “Ich hatte so eine

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