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Verheißene Erde

Verheißene Erde

Titel: Verheißene Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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Nxumalos Neugier, und er war versucht, nach mehr Einzelheiten zu fragen, schwieg aber, da er lieber selbst herausfinden wollte, was am Ende seiner Reise lag.
    Als das Wasser des Limpopo sank und man sein aus roten Felsen bestehendes Bett durchwaten konnte, setzten die siebzehn Männer ihren aufregenden Marsch fort. Sie befanden sich nun im Herzen einer Savanne, die so weitläufig war, daß daneben jede andere, die sie kannten, winzig erschien. Die
    Entfernungen waren gewaltig, wie ein Meer von Wolfsmilchbäumen, Baobabs, Dornbüschen mit flachen Kronen, bevölkert von großen Tieren und bezaubernden Vögeln. Endlose Meilen weit erstreckte sich dieses Flachland, wellig und von kleinen Hügeln unterbrochen, von namenlosen Flüssen durchströmt.
    Am Ende des ersten Tagesmarsches, der sie von den Ufern des Limpopo wegführte, kamen sie zum äußersten südlichen Vorposten des Königreichs Zimbabwe. Nxumalo konnte seine Enttäuschung kaum verbergen. Dort stand zwar ein Kral, umgeben von einer Steinmauer, aber es war nicht der zum Himmel ragende Bau, den der Alte Sucher versprochen hatte. »Diese Mauer ist größer als die Mauer meines Vaters«, sagte Nxumalo ruhig, »aber ich habe etwas erwartet, das so hoch ist.« Und er zeigte auf einen Baum von mäßiger Größe.
    Einer der zu dem Vorposten gehörenden Hirten sagte: »Geduld, junger Mann. Das ist nicht die Stadt.« Als er Nxumalos Zweifel sah, führte er ihn über einen Pfad zu einer Stelle, von der aus man in ein Tal sehen konnte. »Glaubst du nun an die Größe von Zimbabwe?« So weit sein Auge reichte, erblickte Nxumalo eine ungeheure Viehherde, die zwischen den Hügeln umherzog. »Die kleinste Herde des Königs«, sagte der Mann. Nxumalo, der in einer Gesellschaft aufgewachsen war, in der der Status eines Mannes durch seinen Viehbestand bestimmt wurde, erkannte, daß der König von Zimbabwe ein Mann von außerordentlicher Macht sein mußte. Als Sibisi und der Anführer des Vorpostens sich mit ihren Kürbisflaschen voll Bier hinsetzten, ging Nxumalo, der die Themen, von denen sie sprachen, nicht kannte, weg, um sich mit etwas zu beschäftigen, das ihn geradezu magisch anzog: Einer der Hirten, der immer wenig zu tun hatte, hatte das Junge einer Elenantilope gefangen, um es als Haustier aufzuziehen. Es war jetzt ausgewachsen, schwerer als eine Kuh von Nxumalos
    Vater, und seine gewundenen Hörner waren doppelt so lang und gefährlich. Aber es benahm sich wie ein Baby, das verwöhnt hinter dem Hirten, seiner Amme, herlief. Dieser kommandierte das Tier wie einen widerspenstigen Sohn. Die Antilope spielte gern, und Nxumalo verbrachte fast einen ganzen Tag damit, mit ihr umherzustreifen, sie gegen die Stirn zu stoßen, mit ihren Hörnern zu ringen und ihren raschen Füßen zu entgehen, wenn sie versuchte, die Geschicklichkeit des Jungen auszugleichen. Als die Marschgruppe nach Norden zog, begleitete die Antilope Nxumalo lange Zeit, ihre schönen Flanken glänzten in der Morgensonne. Dann pfiff ihr Herr und rief ihren Namen. Das große Tier blieb stehen, blickte vorwärts zu seinem neuen Freund und zurück nach Hause, stampfte verärgert mit den Vorderbeinen und trabte zurück. Nxumalo stand erstarrt im Busch, blickte dem verschwindenden Tier nach und wünschte, er könnte es mitnehmen. Auch die Elenantilope blieb stehen, drehte sich um und starrte lange Zeit zurück zu dem Jungen. So verharrten sie mehrere Minuten; dann warf das Tier den Kopf zurück, seine schmalen Hörner blitzten, und es verschwand. Nxumalo trug nur zwei Drahtbündel, denn Sibisi hatte ruhig gesagt: >Ich werde die anderen mitnehmen. Du mußt dich auf das Granitfeld vorbereitend Mitten im Flachland erhob sich, blau gegen den fernen Horizont, eine Bergkette. Den Weg zu ihr säumte eine Reihe von Ameisenhügeln, von denen manche so hoch waren wie Bäume, andere niedriger, dafür aber so dick wie ein Baobab. Sie waren von rötlicher Farbe und hart wie Stein, wo der Regen sie befeuchtet hatte, bevor sie in der Sonne gebacken wurden. Als sie sich am neunundzwanzigsten Tag Zimbabwe näherten, sahen sie vor sich zwei mächtige Granitkuppeln, umgeben von weitverzweigten Wolfsmilchbäumen. Während sie sich diesen Kuppeln näherten, wies Sibisi nach Westen, auf eine riesige
    Graniterhebung, die aussah wie ein gewaltiger Elefant, der sich auf seinen eingezogenen Vorderbeinen ausruhte. »Er bewacht den Felsen, den wir suchen«, sagte Sibisi, und die Männer gingen schneller, um diese wichtige Station ihres

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