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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Bedingungen sich so weit verschlechtern.«
    »Schon möglich, aber sie scheinen es gar nicht so schlimm zu finden, wenn sie einen kleinen Fluß hier und da abschreiben müssen. Doch das wird sich summieren.«
    »Inzwischen werden zweitausend neue Jobs geschaffen. Das sind zweitausend Familien, die hierbleiben werden oder neu hierher ziehen werden, einige tausend Menschen, die einen besseren Lebensstandard haben werden.«
    »Das ist noch ein neuer Gesichtspunkt«, meinte Cammie. »Der einzige Platz, an dem sich der Ort noch ausdehnen kann, ist hinter der Papierfabrik, wie sie jetzt noch besteht. Das Land ist unberührter Wald, eines der letzten zusammenhängenden Waldgebiete, die in diesem Staat noch existieren. Man hat dort noch nie etwas verändert, noch kein Baum ist dort geschlagen worden, man hat den Wald nur geöffnet für einige Wanderwege und ein paar Picknick- und Campingplätze.«
    Reid preßte die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. »Das weiß ich ziemlich gut, denn mein Vater und sein Großvater vor ihm haben sich immer bemüht, es als Wildreservat zu erhalten.«
    »Weißt du auch, dass dieses Land eines der wichtigsten Brutgebiete für den Schwarzspecht im nördlichen Teil unseres
    Landes ist? Wusste st du überhaupt, dass der Schwarzspecht eine bedrohte Tierart ist?«
    »Es ist nicht das einzige Brutgebiet.«
    Cammie hörte den abwehrenden Ton seiner Stimme sehr wohl.
    Ihre Stimme klang fest, als sie weitersprach. »Nein, das ist es nicht, aber es ist das wichtigste. Alle Spechte brauchen altes Holz, das natürlich verwittern kann, aber ganz besonders der große Schwarzspecht braucht es. Sie können keine Nester für ihre Brut bauen, wenn sie nur junge, kräftige Bäume zur Verfügung haben wie in den Schonungen, die die Forstverwaltung anlegt. Und auch die vielen Insekten gibt es dort nicht. Sie brauchen Hartholzbäume, nicht die endlosen Wälder mit weichen Fichten, die es jetzt überall gibt, ganz besonders nicht die ausgedehnten Fichtenfarmen, die heranwachsen, wenn die alten Wälder abgeschlagen werden, um schnelle Holzerträge zu schaffen.«
    »Seit wann«, fragte er gereizt, »hast du dich zur Expertin für Spechtansiedlung gemausert?«
    »Ich habe diese Tiere schon mein ganzes Leben lang beobachtet. Mein Dad war Amateurvogelschützer, er nannte die großen Schwarzspechte >Indianerkopfspechte<.«
    »So nannte mein Vater sie auch«, sagte Reid. »Und ich habe ganz sicher Mitgefühl für die Spechte und auch die Absicht, sie zu schützen, wo es möglich ist. Aber ich muss dir leider sagen, dass Menschen wichtiger sind als Vögel.«
    »Du zitierst den Senator«, meinte sie voll empörter Herablassung. »Wenigstens könntest du deine eigenen Ansichten vertreten.«
    Er warf ihr einen offenen Blick zu. »Vielleicht überlegst du einmal, ob der Senator vielleicht mich zitiert hat.«
    Lange sah sie ihn an. Ihre Hände zitterten vor Ärger und Aufregung, sie verschränkte sie unter dem Tisch. »Es ist ganz gleich, wer das zuerst gesagt hat«, meinte sie, und ihre Stimme klang nicht mehr so sicher wie zuvor. »Es ist trotzdem ein
    Vorwand, um das zu tun, was das beste für dich ist - und das, was richtig ist, zum Teufel zu wünschen.«
    »Ich denke, in diesem speziellen Fall ist das reine Ansichtssache«, meinte, Reid.
    »Oh, sehr schön. Das macht es dir ja noch viel einfacher, dein Gewissen zu erleichtern, während du dir das Geld nimmst und damit verschwindest.«
    Wut blitzte wie blaues Feuer in seinen Augen auf. »Leicht ist an der Sache gar nichts!«
    »Nein, ganz sicher nicht«, stimmte sie ihm bitter zu. »Dafür werde ich schon sorgen. Ich werde Komitees bilden, Petitionen losschicken, die Presse informieren. Ich werde so viel Lärm machen und Opposition auf den Plan rufen, dass du nicht anders kannst, als zuzuhören. Du wirst dir wünschen, nie von Schweden gehört zu haben, geschweige denn von schwedischen Käufern für deine Papierfabrik.«
    Er schob den Teller weg und beugte sich über den Tisch. Er streckte die Hand aus, als wolle er sie berühren, doch als er sah, dass sie zurückzuckte, hielt er inne. »Hör mir zu, Cammie«, begann er ernst. »Wenn du das nur wegen der Sache tust, die letzte Nacht passiert ist ...«
    »Das hat damit gar nichts zu tun!«
    »Wirklich nicht?« gab er zurück. »Ich glaube, du hast Angst. Ich denke, du hast entschieden, dass du mich in deinem Leben nicht haben willst, und die Sache mit der Papierfabrik kommt dir jetzt als Entschuldigung sehr

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