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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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ins Haus gehen wollte, um das Essen für dich zu bringen. Ich habe ihm gesagt, ich würde es für ihn ins Haus tragen.«
    Er wollte damit sagen, dass er Persephones Mann beschwatzt und eingeschüchtert hatte, einen Kriegsveteranen, der zweimal so alt war wie er und der ein künstliches Bein hatte, damit er ihm den Schlüssel der Haushälterin gab. Sie fragte sich, wie lange er wohl schon hier gewartet hatte, ehe Persephones Mann aufgetaucht war.
    »Wenn die Schlösser in diesem Haus nicht schon über hundert Jahre alt wären, würde ich sie sofort auswechseln lassen. Aber da ich das lieber nicht tun möchte, verlange ich von dir, dass du mir sofort Persephones Schlüssel zurückgibst.«
    Er griff in seine Tasche, doch dann zögerte er und sah sie eindringlich an. Er klimperte mit dem großen Schlüssel an dem Schlüsselring in seiner Tasche. »Ich mache einen Handel mit dir«, schlug er vor.
    »Wie meinst du das?«
    Er zog die Hand wieder aus der Tasche, trank noch den letzten Schluck Milch, dann schloss er die Tür des Kühlschrankes und warf den Löffel, den er benutzt hatte, auf die Anrichte. Er zog ein gelbes Blatt Papier aus seiner Tasche und schob es über die Anrichte zu ihr. »Ich habe den Kostenvoranschlag für den Rover mitgebracht.«
    Cammie nahm sich vor, den Rest des Pfirsichkuchens wegzuwerfen und einen neuen Karton Milch zu kaufen. Ohne das Stück Papier anzurühren, sagte sie: »Und wieso habe ich die Ehre, ihn lesen zu dürfen?«
    »Also, Baby, sei doch nicht so. Du weißt, dass du mich ein paar Scheinwerfer gekostet hast, ganz zu schweigen von der neuen Motorhaube.«
    Sie war absolut nicht in Stimmung für so etwas. »Ich bin nicht dein Baby«, erklärte sie entschieden. »Und wie du weißt, verabscheue ich Männer, die Frauen kindische Namen geben.
    Wenn du Probleme mit deinem Rover hast, so habe ich damit nichts zu schaffen. Ich bin in keiner Weise für deine Schulden verantwortlich.«
    »Aber ich habe das Geld nicht!« rief er und breitete beide Arme aus.
    »Und ich habe es, ist es das?«
    »Und abgesehen davon, bist du für den Schaden verantwortlich, das weißt du ganz genau.«
    »Ich hatte gute Gründe dafür.«
    Eine verschlagene Arroganz überzog sein Gesicht. »Hey, ich bin doch hier derjenige, der wütend sein sollte, derjenige, auf den geschossen wurde. Und alles, was ich getan habe, war, eine Straße entlangzufahren.«
    »Du hast mich verfolgt, mich bedroht.«
    »Du hast mich so verrückt gemacht, dass ich vielleicht ein wenig überreagiert habe. Das hätte jeder Mann getan. Du musst das einfach ignorieren.«
    Sie sah ihm direkt ins Gesicht. »Ich denke, ich werde wohl eher nach draußen gehen zur Schießanlage und werde versuchen, meine Zielgenauigkeit mit dem Revolver zu verbessern.«
    »Ich würde mir wirklich Sorgen machen«, meinte er und zog eine Augenbraue hoch. »Wenn ich nicht genau wüsste , dass du keiner Fliege etwas zuleide tun könntest, geschweige denn mir.«
    Ihre Stimme klang warnend, als sie weitersprach: »Ich würde dir nicht raten, dich darauf zu verlassen.« Und es dauerte mindestens zwei Sekunden, ehe ihr klar wurde, wo sie diesen Tonfall schon einmal gehört hatte. Reid. Es waren Reids leise und gefährlich eindrucksvolle Warnungen.
    Reiths Augen wurden ganz groß, dann aber legte er den Kopf in den Nacken. »Du musst aber ein tolles Wochenende hinter dir haben, mein Schatz, wenn du so schlecht gelaunt bist. Was ist denn passiert? Hat Sayers deine Erwartungen nicht erfüllt?«
    Sie hatte gewusst , dass Keith ein oberflächlicher, engstirmger, egoistischer Mann war, doch bis jetzt hatte sie nicht gewusst , wie einfältig er wirklich war, bis sie Reid Sayers besser kennengelernt hatte. Dieses Wissen half ihr nicht, ihre schlechte Laune zu vertreiben.
    Mit gefährlich leiser Stimme sagte sie: »Verschwinde.«
    »Nun hab dich nicht so, mein Schatz. Während ich hier auf dich gewartet habe, musste ich wieder an deine kleine Episode mit Reid denken. Ich meine, ich weiß, dass du neugierig bist, weil du außer mir nie einen anderen Mann gehabt hast. Ich kann das verstehen, wirklich.«
    »Ist das auch der Grund, warum du dir eine andere Frau gesucht hast? Neugier?«
    »Nun ja, Teufel, ein Mann braucht gelegentlich eine Abwechslung. Vielleicht braucht eine Frau das ja auch, ich habe keine Ahnung.«
    »Ich nehme an, dir ist es ganz gleichgültig, wer dabei verletzt wird, nicht wahr? Zum Beispiel Menschen wie Evie Prentice?«
    Ein grimmiges Lächeln spielte um seinen Mund.

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