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Verheißung des Glücks

Verheißung des Glücks

Titel: Verheißung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Ian One begrüßt, als er aus dem Ankleidezimmer trat. Wie jeden Morgen hatten sich alle MacFearson-Brüder zum Frühstück in seinem Zimmer versammelt. Heute gab es einmal keine schlaftrunkenen Nachzügler. Alle waren gemeinsam erschienen.
    »Erledigt? Soll das heißen, ihr habt euch zur Abwechslung einmal selbst um das Frühstück gekümmert?«, fragte Ian One hoffnungsvoll.
    »Nein. Um Lincoln.«
    Genau das hatte Ian One insgeheim befürchtet. Das erklärte den selbstgefälligen Unterton in Charles' Begrüßung. Dabei war der älteste Ian nicht der Einzige, der noch nicht wusste, was man sich unter »erledigt vorzustellen hatte. Die Hälfte seiner Brüder richtete inzwischen die Augen erwartungsvoll auf Charles.
    »Was soll das heißen?«, fragte Ian nur.
    »Es ist besser, du erfährst es nicht«, sagte Neill. »Ich habe versucht, es ihnen auszureden. Aber sie haben nicht auf mich gehört.«
    »Was habt ihr mit ihm gemacht?«, wollte nun auch Adam wissen. Ihm war nicht wohl bei der Sache.
    »Es ist nicht so, wie ihr denkt«, sagte Callum schnell. »Lincoln geht es gut.«
    »Und wo ist er jetzt?«, fragte William.
    »Auf dem Weg nach China.«
    »Warum habe ich das beklemmende Gefühl, dass du das nicht im Scherz gesagt hast?«, meldete sich Ian
    Three zu Wort. »Seit wann wisst ihr überhaupt, wo China liegt?«
    »China ist in Asien, auf der anderen Seite der Welt, du Ochse!«, sagte Ian Two zu Callum. »Und man braucht Jahre, um dorthin zu kommen.«
    »Genau darum ging es uns ja«, antwortete Callum triumphierend.
    »Er war bereit, nach China zu fahren?«, rief William ungläubig.
    »Na ja, das nicht gerade. Um sein Einverständnis haben wir ihn vorher nicht gebeten.«
    Charles, der sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen ließ, prahlte: »Wir haben ihn hübsch verschnürt auf einem Schiff abgeliefert, das mit der Morgenflut auslief. Inzwischen ist er auf hoher See. Uns wäre jedes Schiff recht gewesen. Aber wir hatten Glück und fanden eines, das nach China fuhr. Bei alledem haben wir ihm übrigens kein Haar gekrümmt.«
    Einige seiner Brüder stöhnten gequält auf, bevor George sagte: »Großer Gott! Du wirst für den Rest deines Lebens nicht mehr sicher vor ihm sein. Er wird dich umbringen, wenn er dich erwischt.«
    »Was hast du dir nur dabei gedacht, einem Mann so etwas anzutun? Meinem ärgsten Feind würde ich das nicht wünschen — nicht einmal Line«, sagte Adam vorwurfsvoll.
    »Es war immerhin besser, als ihm die Knochen zu brechen, wie Charles es eigentlich vorhatte«, meldete Malcolm sich zu Wort.
    »Ich würde mich lieber halb totschlagen lassen«, entgegnete Ian Two finster.
    »Ich auch«, murmelte Ian Three.
    »Wer von euch kam denn eigentlich auf diese glänzende Idee?« Adam starrte seine jüngeren Brüder einen nach dem anderen böse an.
    »Ich war's«, gab Jamie zu. Inzwischen hatte er ziemlich rote Ohren.
    Ian Four beeilte sich, ihm zu Hilfe zu kommen. »Zu Jamies Verteidigung muss ich sagen, dass Lincoln das Meer ganz gerne mag. Früher sagte er immer, er wäre am liebsten ein Seemann. Also dachte Jamie, wir täten Line damit einen Gefallen.«
    »Aber für Leute wie uns, die nichts mehr hassen als das Gefühl, keinen festen Boden unter den Füßen zu haben, wäre es die größte Strafe«, sagte Adam. »Übrigens hat George Recht. Line bringt euch alle um, wenn er wieder da ist.«
    Ian One ließ sich seufzend auf der Bettkante nieder. Gestern war er auf die Bitte von Ian Six hin zu Melissa gegangen und hatte mit ihr geredet. Ein paar seiner älteren Brüder hatte er mitgenommen — nicht, weil er Bedenken hatte, mit einem Mädchen, das vom Alter her seine Tochter sein könnte, allein zurechtzukommen, sondern in der Hoffnung, gemeinsam könnten sie Melissa eher überzeugen.
    Am Ende dieses Gespräches war er sehr ärgerlich gewesen, weniger über Melissa als viel mehr über sich selbst. Besser hätte er ihr gesagt, wer Lincoln war, sobald er es selbst erfahren hatte. Dann hätte sie sicher eingesehen, dass es besser war, schlafende Ungeheuer ruhen zu lassen, und die ganze Sache wäre erledigt gewesen. Sie hätte einen Bogen um Lincoln gemacht, weil sie die Sorgen ihrer Familie verstand. Abgesehen davon hatte Lincoln sich tatsächlich eine Zeit lang von ihr fern gehalten — aber nur bis er erfuhr, dass Melissa gar nicht wusste, warum er sich nicht mehr bei ihr zeigte. Erst aus diesem Grund arrangierte Lincoln das nächtliche Treffen und erzählte ihr seine Version der Geschichte. Und nun war

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