Verhext in Texas: Roman (German Edition)
konstitutionelle Monarchie einfügen würde.«
»Das ist reine Legende. Arthur ist wahrhaftig und für immer tot«, sagte er grinsend.
Ich staunte so sehr darüber, meine Großmutter über konstitutionelle Monarchien plaudern zu hören, dass ich zunächst vollkommen vergaß, sie vorzustellen. »Sir, das ist meine Großmutter, Bridget Callahan. Und Oma, das da drüben ist mein Freund Rod.«
»Sehr erfreut«, sagte Merlin, nahm ihre Hand und küsste sie. Und Oma errötete wie ein Schulmädchen. Für einen Mann seines Alters sah er ganz schön passabel aus, vielleicht sogar richtig gut, und er war wahrscheinlich der einzige Mensch, den ich kannte, der älter war als Oma; auch wenn er gleich mehr als tausend Jahre älter war, so dass ich verstand, dass sie sich ein wenig geschmeichelt fühlte. »Sie haben eine sehr nette Enkelin.«
Sie wandte sich mir zu. »Ich nehme an, wenn hier so viele Leute rumlümmeln, treibt ihr schon wieder irgendwelchen magischen Unfug.«
»Sie weiß es?«, fragte Rod.
»Sie ist es. Magisch, meine ich«, erwiderte ich.
»Diese Familie wäre ein faszinierendes Objekt für die Genealogie-Gruppe«, sagte Owen. »Sie scheint das Magie-Gen aufzuweisen und in gleicher Zahl auch die Mutation, die zu Immunität führt. Auf den britischen Inseln gibt es zwar einige Clans, bei denen es ähnlich ist, aber …«
Rod unterbrach ihn. »Owen! Nicht jetzt!«
»Ja, richtig. Tut mir leid.«
»Es geht einiges vor sich, aber wir haben einen Plan entwickelt, Oma«, sagte ich.
Sie betrat den Raum und setzte sich auf meinen Schreibtischstuhl. »Vielleicht kann ich ja behilflich sein.«
»Das ist wirklich nicht nötig«, sagte Rod.
Sie warf ihm einen Blick zu, der Milch hätte sauer werden lassen können. »Sie ziehen meine Enkelin da mit rein. Dann werden Sie mich ja wohl nicht ausschließen.«
»Sie waren uns bereits eine große Hilfe«, besänftigte Owen sie. »Sie haben mir perfekt den Weg zum hiesigen Elfenvolk gewiesen, und es wird uns heute Abend unterstützen.«
»Das alles hängt mit diesen merkwürdigen jungen Burschen zusammen, die in der Stadt herumlaufen, hab ich recht?«
»Ja«, antwortete ich. »Und einige davon werden wir bald wieder los sein.«
»Gut. Sie haben nämlich keine Manieren.« Sie stand auf und sagte: »Dann sehen wir uns wohl alle heute Abend. Ihr seid in der Unterzahl, also braucht ihr mich. Ich lasse mich von Teddy abholen. In der Dunkelheit fahre ich nämlich nicht gern. Und seht zu, dass ihr gut zu Abend esst!« Damit war sie weg, bevor irgendjemand etwas einwenden konnte.
»Jetzt wissen wir auch, woher Katie das hat«, bemerkte Rod trocken.
Ich wirbelte herum. »Was willst du denn damit sagen?«
»Na ja, würdest du heute Abend freiwillig zu Hause bleiben?«
»Nie im Leben!«
»Dann brauche ich ja wohl nichts weiter zu sagen. Inwiefern kann sie uns denn behilflich sein?«
»Keine Ahnung. Ich wusste ja bis vor ein paar Tagen nicht mal, dass sie magiebegabt ist. Ich dachte einfach, sie wäre verrückt.«
»Sie weiß ziemlich viel über Folklore und volkstümliche Magie«, sagte Owen. »Außerdem verfügt sie über ein paar gute Zaubermittel mit schützender und heilender Wirkung.« Mir fielen all die schrecklichen Kräutertees wieder ein, die ich in meiner Kindheit von ihr zu trinken bekommen hatte, wenn ich krank war. Jetzt wusste ich auch, warum ihre Zauberkuren bei mir nie gewirkt hatten. Und sie musste herausgefunden haben, dass ich immun war, denn nach ein paar Versuchen gab sie das mit den Tees wieder auf.
»Wie es aussieht, verfügen auf unserer Seite Mr Palmer, Mr Gwaltney und jetzt auch Mrs Callhan über magische Kräfte, und Sam nicht zu vergessen«, sagte Merlin.
»Und wir haben Dean«, fügte Owen hinzu.
»Und dann noch Mrs Chandler als Immune.«
»Plus meinen Bruder Teddy, der ebenfalls immun ist.«
Merlin zog eine Augenbraue hoch und sagte zu Owen: »Jetzt verstehe ich, warum Sie diesen Familienzweig mit Interesse betrachten. Und dann gibt es noch die Naturgeister, wenn sie sich herablassen zu erscheinen. Und wie viele stehen gegen uns?«
»Mindestens zwei Dutzend, aber einige sind heute Morgen abgereist«, berichtete Dean.
»Mr Idris ist der einzige voll ausgebildete Magier dieser Truppe?«, fragte Merlin.
»Soweit ich das beurteilen kann, ja«, erwiderte Dean. »Nicht dass ich ein Experte wäre, aber die gesamte Gruppe scheint aus Schülern zu bestehen.«
»Dann stehen unsere Chancen wohl ganz gut. Wollen wir uns eine halbe Stunde
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