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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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Stadt geflohen; also konnte niemand aus dieser Gruppe Owens Identität bestätigen. Fairerweise muss dazugesagt werden, dass er im wahren Leben etwas kleiner war, als man sich ihn vielleicht anhand von Bildern vorstellte.
    »Da ist er! Schnappt ihn euch!«, schrie Idris und zeigte auf Owen. »Keiner von euch wird jemals ein richtiger Zauberer, wenn ihr ihn nicht fangt und zu mir bringt.«
    Owen neigte den Kopf und flüsterte mir zu: »Was ist los?«
    »Er hat den Schleier also noch nicht gelüftet«, sagte ich. »Sie starren dich alle mit offenem Mund an, und Idris versucht, sie auf dich zu hetzen.«
    »Ah, danke.« Dann rief er Idris zu: »Hast du Angst, ich könnte dich wieder besiegen?« Ich drehte ihn ein wenig, damit er der Person, mit der er sprach, auch zugewandt war. Wenn Idris nicht so ein Idiot gewesen wäre, hätte er Owen sehen lassen, was vor sich ging.
    »Ich glaube, letztes Mal war ich der Sieger«, erwiderte Idris.
    Als ich Owen diese Nachricht überbrachte, erwiderte er: »Du bist entkommen. Aber das würde ich nicht unbedingt ›siegen‹ nennen. Davonzuhuschen wie eine Kanalratte ist nicht das, was ich unter einem Sieg verstehe.«
    »Meine Siegeschancen könnten jetzt kaum besser sein, denn du bist hier ziemlich in der Minderzahl.« Ich zählte, ohne Dean, achtzehn Zauberlehrlinge und Idris. Wenn man bedachte, von welchem Kaliber die Leute waren, die auf unserer Seite standen, hieß das, dass wir die besseren Chancen hatten. Aber das musste ich Idris natürlich nicht unter die Nase reiben. Das war Teil der Überraschung.
    Idris wandte sich erneut an seine Leute. »Worauf wartet ihr? Die Person, die ihr fangen sollt, steht direkt vor euch. Muss ich euch noch eine Wegskizze zeichnen?«
    Sie erhoben sich wie ein Mann und kamen in unsere Richtung. Zuerst waren es nur einige vorsichtige Schritte, aber dann gewannen sie an Dynamik und stürmten auf uns zu. Mir war nicht danach zumute, Owen über Idris’ letzte Sätze zu informieren. Stattdessen zerrte ich an Owens Hand und rief: »Lauf!« Ich war nicht sicher, ob er die Zauberer sehen konnte, die auf ihn zukamen, aber ich wollte es auch nicht drauf ankommen lassen.
    Idris’ Schüler probierten alles aus, was sie aus ihrer Zauberfibel für Anfänger wussten, und bewarfen Owen mit einem Ding nach dem anderen, während wir flohen. Es lag so viel Magie in der Luft, dass ich eine Gänsehaut bekam. Sie mussten den Schleier gelüftet haben, denn Owen wehrte ihre Zauber ohne irgendwelche Fingerzeige von mir mühelos ab. Dass sie ihre Formeln laut und deutlich aufsagten wie Erstklässler, die aus ihrem ersten Lesebuch vorlasen, erleichterte ihm die Sache. So konnte Owen sich in aller Ruhe seine Gegenzauber zurechtlegen. Solche Arten des Angriffs zu parieren hatte er wahrscheinlich schon beim magischen Gegenstück zu den Pfadfindern geübt.
    Die Zauberer hinter uns schrien triumphierend auf, als wir vom Platz auf den Park zuliefen, denn sie waren sicher, dass sie ihre Beute vor sich hertrieben. »Lauft ihm nach!«, hörte ich Dean rufen. Dieser Aufforderung hätte es gar nicht mehr bedurft. Wegen ihrer Verdienste bei der in ihren Augen unmittelbar bevorstehenden Gefangennahme des Erzfeindes ihres Mentors wähnten die anderen sich ihrem Ziel, zu echten Zauberern ernannt zu werden, bereits ganz nah. Beinahe taten sie mir leid. Schließlich wussten sie ebenso wenig, worauf sie sich da eingelassen hatten, wie es Dean klar gewesen war, bevor wir ihm die Augen geöffnet hatten.
    Wir liefen geradewegs auf den Bach zu und den Weg hinunter, der zu seinem Ufer führte. Als die ersten Zauberlehrlinge den Uferweg erreichten, brach die Hölle los. Die Anführerin der Wassernymphen stieg aus der Mitte des Baches auf und stieß diesen unheimlichen Delphinton aus. Und auf ihr Signal hin sprangen zahlreiche Nymphen in Ufernähe aus dem Wasser, packten die Fußgelenke der Zauberlehrlinge und zogen sie in den Bach, wo sie prustend nach Luft schnappten, während sie wiederholt untergetaucht wurden. Die restlichen Zauberlehrlinge bekamen daraufhin eine solche Panik, dass sie die Baumnymphen über sich gar nicht bemerkten. Diese ließen sich mit schauerlichem Geheul von oben auf die jungen Männer fallen. Andere verprügelten ihre Opfer mit Zweigen.
    Als die Zauberlehrlinge hinter dieser ersten Gruppe sahen, was passierte, versuchten sie umzukehren, doch diejenigen, die die Nachhut bildeten, versperrten ihnen den Weg. Der dadurch entstehende Tumult machte sie zu einer leichten Beute

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