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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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ihn.
    Während Owen kämpfte, hielt ich nach einem Anzeichen von Idris Ausschau. Ich glaubte zwar gern, dass er feige genug war, andere an seiner Stelle Schlachten schlagen zu lassen, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass er gar nicht zum Kampf erschien. Andererseits hatten wir es ja hier mit Idris zu tun. Und der besaß bekanntlich die Aufmerksamkeitsspanne einer Stechmücke. Es konnte also durchaus sein, dass er auf dem Weg vom Gerichtsplatz zum Park von irgendetwas Interessantem abgelenkt worden war. Wenn ein hübsches Mädchen seinen Weg gekreuzt hatte, mussten wir womöglich noch Stunden auf ihn warten – falls dieses Mädchen sich nicht von seinem Körperspray oder seiner Persönlichkeit abgestoßen fühlte. Ich konnte mir ohne weiteres vorstellen, dass er im Dairy Queen saß, einen Banana Split löffelte und sich erst, wenn er damit fertig war, daran erinnern würde, was für einen Kampf er entfesselt hatte.
    Ich fühlte eine Woge magischer Kräfte auf mich zukommen und wirbelte herum, um zu sehen, was los war. In diesem Moment lenkte Owen den Zauber geschickt von mir weg. Er war inzwischen müde geworden, atmete schwer, und seine schweißnassen Haare klebten ihm an der Stirn. »Alles in Ordnung mit dir?«, rief ich.
    Er nickte. Dann hob er eine Hand und murmelte etwas, worauf einer der Zauberlehrlinge davonwankte. »Mir geht’s gut. Ich glaube nicht, dass ich so schnell schlappmache wie diese Typen.«
    »Vielleicht hättest du doch eine der Halsketten für dich behalten sollen.«
    »Nein!« Die Heftigkeit seiner Reaktion überraschte mich. »Sich auf dieses Niveau dunkler Magie zu begeben hieße, zu weit zu gehen.«
    »Dean hast du aber eine gegeben. Du willst doch hoffentlich nicht riskieren, dass er Geschmack an der dunklen Magie findet und überläuft, oder?«
    »Dean ist nicht ich.« Er zog mich aus dem Weg, da ein Angreifer auf mich zukam, und sorgte dann dafür, dass dieser rücklings auf dem Boden landete, wo er sofort von Kobolden umringt wurde. »Je mehr Kraft man besitzt und je mehr Kraft man aufwenden kann, desto gefährlicher ist dunkle Magie. Für Dean ist sie praktisch harmlos. Aber für mich ist sie eine Grenze, die ich nicht zu überschreiten wage.«
    Owen war mit großer Wahrscheinlichkeit einer der nettesten Männer des bekannten Universums, und er war auch nicht besonders machtversessen. Daher vermochte ich mir nur schwer vorzustellen, dass er sich in das magische Gegenstück zu Darth Vader verwandeln könnte. Seine Pflegeeltern hatten ihm zur Vorsicht eine gesunde Furchtsamkeit eingeimpft. Böse Magie war so gefährlich, dass man nicht auf das Urteilsvermögen eines Einzelnen angewiesen sein wollte; jedenfalls nicht, wenn dieser Einzelne so mächtig war wie Owen.
    Owen zupfte an meinem Ärmel. »Ich möchte, dass du einmal quer über das Schlachtfeld gehst. Sie alle kämpfen mit magischen Mitteln; dir kann also nichts passieren. Und da sie, wie ich annehme, nicht wissen, was Immunität ist, werden sie nicht verstehen, warum sie dir nichts anhaben können. Sei dabei so auffällig wie möglich. Und versuch Ted dazu zu bringen, dasselbe zu tun. Sie werden glauben, dass ihr die mächtigsten Zauberer überhaupt seid. Sie sollen sich so deklassiert fühlen, dass sie Angst haben, sich je wieder auch nur in die Nähe von Magie zu begeben.«
    Auch wenn ich wusste, dass all diese umherfliegenden Feuerbälle und Beeinflussungszauber keine Wirkung auf mich hatten, erschien mir dir Vorstellung, munter auf sie zuzumarschieren, nicht gerade spaßig. Ich atmete tief durch, setzte eine abgeklärte Miene auf und stürzte mich ins Getümmel. Es erforderte eine Menge Selbstbeherrschung, nicht zusammenzuzucken, wenn Dinge auf mich zugeschossen kamen. Aber anstatt so zu reagieren, wie meine Gegner es erwarteten, lächelte ich sie verzückt an, wenn sie ihre Hände in meine Richtung schwangen. Die Gesichter, die diese Männer zogen, wenn sie bemerkten, dass ihre Zauberei spurlos an mir vorbeiging, waren unbezahlbar. Ich konnte mich nicht entsinnen, jemals mit einer solchen Ehrfurcht betrachtet worden zu sein. Das gab mir das nötige Selbstvertrauen, um eine große Show abzuziehen. Von Zeit zu Zeit hob ich, statt einfach völliges Unbeteiligtsein zu simulieren, die Hand, als wollte ich wohlüberlegt einen Zauber von mir ablenken. Einmal blieb ich sogar stehen und legte einem der Schüler, der mich mit allem zu bewerfen schien, was nicht niet- und nagelfest war, nur leider vergeblich, meine Hand auf den

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