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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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Fähigkeiten – oder magischer Immunität – sie lesen konnten. Plötzlich dämmerte mir, wo unser örtlicher Zauberer herkam. Irgendjemand hier in der Gegend musste den Leuten beibringen, wie man magische Kräfte einsetzte.
    Nita wies dem Motelgast ein Zimmer zu, dann setzten wir uns zum Essen hin. Ich ließ die Zeitschrift offen auf dem Tisch liegen, so dass die Anzeige gut sichtbar war. »Was hältst du davon?«, fragte ich und zeigte in die ungefähre Richtung besagter Anzeige.
    Sie beugte sich vor und warf einen flüchtigen Blick auf die Seite. »›Miss Rochesters Akademie für junge Damen‹«, las sie vor. »›Wir bilden Mädchen in gutem Benehmen aus, damit sie später einen kultivierten Lebensstil pflegen können.‹ Das soll ja wohl ein Scherz sein. Ich bin froh, dass meine Mutter diesen Quatsch nicht gesehen hat, als ich noch auf der Schule war. Wenn sie geglaubt hätte, in einer Privatschule würde ich dazu erzogen, artig und sittsam zu sein, hätte sie mich da sofort angemeldet.«
    Wenn Nita die Anzeige nicht sehen konnte, musste sie verborgen sein. Das bedeutete außerdem, dass Nita weder magisch noch immun war. »Klingt irgendwie so viktorianisch, findest du nicht?«, fragte ich. Ich aß auf und verabschiedete mich dann unter dem Vorwand, zurück in den Laden zu müssen. »Kann ich die behalten?«, fragte ich und nahm die Zeitschrift.
    »Wieso? Glaubst du, du brauchst Unterricht in gesellschaftlichen Umgangsformen?«
    »Nein, da ist ein Artikel drin, der Teddy vielleicht interessieren könnte.«
    »Klar, nimm mit«, antwortete sie und wedelte mit der Hand durch die Luft. »Ich kriege sie jeden Monat stapelweise. Und sie sind zum Verschenken gedacht.«
    Wenn ich einmal im Ermittlungsmodus war, fiel es mir schwer, mich zu bremsen. Also fuhr ich auf dem Heimweg am Gerichtsplatz vorbei, um zu sehen, ob da irgendwas los war. Es schien einer jener Tage zu sein, die eine Kleinstadt zu einem »verschlafenen Nest« machen. Es rührte sich so gut wie nichts, vor allem kein Zauberer in einem Umhang. Die Statuen verharrten beruhigend starr in ihrer Haltung.
    Dann warf ich noch einen Blick aufs Dach. Auf einem Teil des Gerichtsgebäudes saßen Gargoyles, dabei konnte ich mich nicht erinnern, auf dieser Seite schon mal welche gesehen zu haben. Ich erstarrte, als einer von ihnen die Flügel ausbreitete und zu Boden segelte. Das hatte ich die Gargoyles an diesem Gebäude mit Sicherheit noch nie tun sehen. Die Gargoyles in New York dagegen häufig, und vor allem diesen einen.
    »Sam!«, rief ich und rannte auf ihn zu, um ihn zu umarmen. Ich musste mich ein wenig vorbeugen, weil Gargoyles nicht so groß sind, und er legte seine Flügel um mich. Erst in dem Moment wurde mir klar, dass ich ihn noch nie vorher berührt hatte. Er fühlte sich seltsam an, zugleich steinig und ledrig. »Ich bin froh, dass sie dich geschickt haben«, sagte ich, als wir uns wieder voneinander lösten.
    »Na, das hätte ich mir doch um alles in der Welt nicht entgehen lassen, Katie-Maus. Außerdem: Was dachtest du denn, wen sie schicken, wenn nicht ihren Top-Schnüffler?«
    »Ich bin froh, dass sie mir den Besten geschickt haben!«
    »Was ist hier denn eigentlich los?«
    Ich erklärte ihm schnell, was Mom gesehen und was ich beobachtet hatte. Sam nickte, als ich fertig war. »Gut, sieht also so aus, als sollte ich den Platz mal eine Weile im Blick behalten, um eine Ahnung davon zu kriegen, was der Täter im Schilde führt. Dann kann ich mir überlegen, was zu tun ist.«
    »Das ist doch ein Plan! Ich habe noch etwas anderes entdeckt, was ich überprüfen muss.« Ich berichtete ihm von der Zeitschriftenanzeige.
    Er machte ein pfeifendes Geräusch, das so klang, wie wenn der Wind über eine Colaflasche bläst. »Das klingt nicht gut. Glaubst du, dass unser Zauberer darauf hinauswill?«
    »Könnte sein? Da ist eine Internetadresse angegeben. Ich werde mir die Seite also mal ansehen und halte dich auf dem Laufenden, wenn ich irgendetwas herausfinde. Möchtest du, dass ich in regelmäßigen Abständen vorbeikomme?«
    »Nee, mach dir darüber keine Gedanken. Ich bin offiziell auf den Fall angesetzt, damit du dich entspannen kannst. Wenn ich dich brauche, finde ich dich schon. Dieser Ort hier ist ja nicht mal ein Zehntel so groß wie Manhattan. Ich werde dich schon auftreiben.« Die Gesamtfläche von Cobb war eigentlich nicht so viel kleiner als Manhattan, aber ich wusste, was er meinte.
    »Okay, na dann. Gib mir Bescheid, wenn du irgendwas

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