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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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der Schlafzauber aufgehört hatte, war ich es, die am Ende des Films per Ellbogenstoß geweckt werden musste. Als das Licht anging, rief jemand aus den hinteren Reihen: »Meine Brieftasche ist weg!« Aber gleich antwortete ein Zuschauer von vorne: »Ist es die hier?« Der Besitzer erhielt seine Brieftasche also schnell wieder zurück, allerdings war kein Bargeld mehr darin.
    »Das war bestimmt irgendein Teenager«, meinte Nita, als wir das Kino verließen. Sie mampfte die Überbleibsel unseres Popcorns. »Die Kriminalitätsrate ist im vergangenen Jahr deutlich angestiegen. Einige der Jugendlichen haben sogar versucht, eine Gang zu gründen. Sie wussten zwar nicht, was sie als Gang anstellen sollten, aber Streiche dieser Art kommen immer häufiger vor. Ich weiß noch, wie man während eines Films seine Handtasche auf den Nachbarsitz stellen konnte und sie völlig sicher war.«
    »Tja, die Jugend von heute.«
    Wir kicherten beide noch darüber, dass wir uns wie zwei Alte anhörten, als Nita plötzlich aufschrie. »Was ist?«, fragte ich.
    Sie gab keine Antwort. Stattdessen schnappte sie sich das hölzerne Werbeschild vor dem Antiquitätenladen neben dem Kino und schlug es ein paarmal auf den Boden. Dabei schrie sie: »Nimm das, und das, und das!« Dann packte sie mich am Arm, schrie erneut auf und rannte quer über den Platz davon. Ich hatte Mühe, ihr zu folgen.
    »Was ist denn los?«, fragte ich, als wir endlich wieder so langsam geworden waren, dass ich sprechen konnte.
    Sie zeigte zitternd auf den Bürgersteig vor dem Kino. »Die Schlange! Da! Bürgersteig! Jetzt erledigt!«
    »Du hast vor dem Kino eine Schlange erschlagen?«, übersetzte ich.
    Sie nickte wütend, und ich schaute mich unwillkürlich nach etwas um, worauf ich klettern konnte, um mich in Sicherheit zu bringen. »Was für eine Schlange denn?«
    »Eine tote. Wenn du’s so genau wissen willst, kannst du ja nachgucken gehen, aber ich glaube, es ist nicht mehr viel vom Kopf übrig.«
    »Ich glaube dir ja.« Nichtsdestotrotz hatte ich das Gefühl, dass da nichts zu sehen sein würde. Ich hatte überhaupt keine Schlange bemerkt. Vielmehr hatte ich den Verdacht, dass es nichts anderes als eine Illusion gewesen war. Aber war Nita das Angriffsziel gewesen oder ich? Ich schaute nach oben und sah Sam auf einem Ast ganz in meiner Nähe sitzen. Sogleich fühlte ich mich viel sicherer. Es war sein Job, Leute vor magischen Bedrohungen zu schützen, und ich hatte so eine Ahnung, dass er auch wusste, wie man Schlangen unschädlich macht. »Alles in Ordnung?«, fragte ich Nita.
    »Ich brauche jetzt ein Eis«, verkündete sie. »Schlangen totschlagen macht mich hungrig.« Wir stiegen in ihr Auto, fuhren zum Dairy Queen, kauften uns Eisbecher und kehrten dann zum Gerichtsplatz zurück, damit ich mit meinem Wagen nach Hause fahren konnte. Dummerweise war mein Pick-up aber nicht da.
    »Na, mit der Verbrechensstatistik hast du wohl recht«, sagte ich und starrte die leere Parklücke an. Der alte Pick-up war mir nicht so wichtig, deshalb war ich wegen des Diebstahls nicht besonders geknickt, aber ich ärgerte mich über die Umstände, die ich jetzt haben würde.
    »Guck mal, da liegt was auf dem Bordstein«, sagte Nita. Auf dem Bordstein flatterte ein Stück Papier unter einem Stein, der es beschwerte.
    Ich hob das Blatt auf und trat damit unter eine Straßenlaterne. Ich las laut vor: »Schwesterherz, hab mir den Pick-up ausgeliehen, weil Sherri mich sitzen gelassen hat. Hatte noch einen Schlüssel und bringe ihn dir später zurück. Lass dich von Nita nach Hause fahren. Dean.« Ich schaute Nita an. »Kannst du mich nach Hause bringen?«
    »Aber sicher. Auf die Art bin ich länger weg, das finde ich gut. Echt schade, dass es in dieser Stadt keine Bars gibt, sonst könnten wir einen richtigen Mädels-Ausgeh-Abend machen.«
    »Wir müssen morgen beide früh aufstehen«, erinnerte ich sie, »und ich glaube kaum, dass wir noch lange durchhalten würden; schließlich sind wir schon während des Films eingeschlafen. Abgesehen davon, würde deine Mutter dich umbringen, wenn du einen trinken gehen würdest, und dann wäre sie davon überzeugt, ich hätte dich auf die schiefe Bahn gebracht.«
    »Ich muss einfach weg von hier! Ich bin noch zu jung, um mich wie eine Rentnerin zu benehmen. Na ja, dann lass uns gehen.«
    Als wir wieder in ihrem Auto saßen, schlug ich vor: »Fahr doch zuerst an Deans Haus vorbei. Es wäre am bequemsten, wenn ich den Pick-up gleich wieder mitnehmen

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