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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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sind ziemlich schwach, deshalb kann ich die Details nur projizieren, wenn Sie mir dabei helfen.«
    Nat nahm einen Schluck Tee. »Verstehen Sie mich nicht falsch, aber war es nicht genau das, was Lauren umgehauen hat?«
    Ja, sie hatte definitiv Mumm. »Sozusagen. Aber es gibt zwei große Unterschiede. Präkognitive Visionen haben eine starke Wirkung, und diese war intensiver als die meisten. Aber beim Wiederabspielen ist dieser Effekt schwächer als beim ersten Mal. Und zweitens sind Sie keine Mentalhexe. Dass Lauren so überlastet wurde, sagt mir, dass sie sehr sensibel ist. Irgendwann einmal wird sie sehr stark sein. Aber im Moment ist sie deshalb noch besonders verletzlich.«
    »Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, hätte es also auf mich nicht diese Wirkung gehabt?«
    »Genau. Und für mich wird es diesmal keine Überraschung mehr sein, deshalb werde ich meine Reaktionen unter Kontrolle haben.« Hoffentlich.
    Jamie war nicht gerade scharf darauf, seine Visionen ausgerechnet mit der Frau zu teilen, die darin die Hauptrolle spielte. Es war eine ziemliche Herausforderung, sich gemeinsam diese Bilder anzusehen und dabei emotionslos zu bleiben. Dass er im Umgang mit seinen Mentalkräften
eher ungeschickt war, würde es nicht besser machen.
    »Sie machen doch Yoga, richtig? Dann können Sie meditieren, den Geist leeren?« Natürlich konnte sie das. Kein Geist war zufällig so ruhig.
    Nat trug ein paar bequeme Polsterkissen zusammen und reichte ihm eins. Anmutig setzte sie sich und verschränkte die Beine zu einem Lotussitz. Jamie war nicht so dumm zu versuchen, es ihr nachzutun. »Mit Körperkontakt ist es einfacher. Wenn das okay für Sie ist?«
    »Kein Problem. Mit Lauren haben Sie das nicht gemacht.«
    »Nein. Es ist so was wie eine Krücke, deswegen versuchen wir, es in der ersten Phase der Ausbildung zu vermeiden. Sobald sie gelernt hat, mit einer mentalen Verbindung zu arbeiten, kann sie mit zusätzlichem Körperkontakt die Sensibilität erhöhen. Aber da das hier nicht Teil einer Ausbildung ist, kann ich den einfachen Weg gehen.« Jamie rutschte näher zu Nat, sodass sie Knie an Knie saßen, und nahm ihre Hand.
    »Schließen Sie die Augen, und tun Sie das, was Sie normalerweise tun, um den Geist zu leeren. In ein paar Minuten beginne ich mit der Visualisierung.« Jamie verfluchte sich für seine Idee, dass Körperkontakt die Sache einfacher machen würde, und bemühte sich tapfer, an nichts zu denken.
    Er hörte, wie Nats Atem langsamer wurde, und spürte, wie ihr Geist nachgab. Bewundernswert, wie sie das machte  – er war mehr als nur ein bisschen neidisch. Seinen
Junghexen konnte sie noch ein oder zwei Dinge beibringen.
    Zuerst mit Worten, dann nur mit der Berührung des Geistes öffnete er vorsichtig einen Kanal zwischen ihnen – etwas, das er ständig mit seinen Hexenschülern tat.
    Aber nichts daran fühlte sich wie eine Unterrichtseinheit an.
    Langsam holte Jamie den Abdruck der Vision hervor. Er formte die Erinnerung wie eine Filmrolle und ließ sie in Zeitlupe abspielen.
    Nat, die mit einladender Miene in einem Club tanzte. Selbst durch den Nebel der Vision spürte er, wie die Musik sie berührte.
    Nat am Weihnachtsmorgen im Kreise seiner Familie. Dieses Mal traf ihre Reaktion ihn wie ein Faustschlag in den Magen. Verwirrung. Neid. Sehnsucht. Das Verlangen dazuzugehören und die Traurigkeit des kleinen Mädchens. Wie gern hätte er sie getröstet. Das ist meine Familie , sendete er vorsichtig. Ich werde sie dir vorstellen.
    Yoga auf einer Wiese, das Licht des frühen Morgens, das auf ihrem Gesicht schimmerte. Er konnte fühlen, wie sie sich beruhigte, und das traurige kleine Mädchen verschwand. Yoga zentrierte sie. Dann Überraschung, als sie begriff, dass sie nicht allein war. Er begriff, dass sie ihn nicht sehen konnte. Es war seine Vision, seine zukünftige Erinnerung. Sie konnte ihn nur spüren.
    Nat, mit rundem Bauch. Er fühlte, wie sie lächelte und sich auf das Baby freute.
    Ein Schneemann, ein kleiner Junge. Jamie spürte, dass Nat die Hand nach dem Jungen, den es einmal geben
könnte, ausstreckte. Dann riss die Verbindung. In der nächsten Sekunde schlug er die Augen auf. Nat war bleich und in Tränen aufgelöst.
    »Er sieht aus wie du. Der Junge, er sieht aus wie du.«
    Jamie hielt ihre Hände fest umklammert. Sie war nicht die Einzige, die zitterte. »Er ist unser Kind. Deswegen war die Wirkung so stark. Die Zukunft, die ich gesehen habe, war meine eigene.«
    »Er ist

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