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Verirrte Herzen

Verirrte Herzen

Titel: Verirrte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Schoening
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Akku-Schrauber.
    Wenig später hatte sie das Bett in Einzelteile zerlegt, so dass sie es problemlos im Kofferraum unterbringen konnte.
    Als sie alles erledigt hatte, gab es nur noch eine Kleinigkeit zu tun. Anne stand im Wohnzimmer und nestelte an ihrem Schlüsselbund. Aufgewühlt legte sie ihre Wohnungsschlüssel auf den Küchentisch. Sie wollte Caro keine Notiz hinterlassen. Caro legte im Moment ohnehin keinen Wert darauf, etwas von Anne zu lesen.
    Weinend löschte Anne das Licht. Sie drehte sich ein letztes Mal um und zog die Tür hinter sich zu. Vielleicht würde sich die Tür nie wieder für sie öffnen.
    Anne musste sich besser ablenken. Solange Lilly noch nicht wieder im Kindergarten war, wollte sie mehr mit ihr unternehmen, sie sollte etwas Schönes mit ihrer Mutter erleben und nicht unter ihrer miserablen Laune leiden.
    Heute wollten sie zusammen ins Schwimmbad gehen. Nicht weit von Nadines Wohnung entfernt gab es ein großes Spaßbad. Sie waren schon einige Male zusammen mit Caro dort gewesen und Lilly liebte das Bad. Sie konnte zwar noch nicht schwimmen, war aber ganz heiß darauf, es zu lernen. Im Bad gab es zwei Wasserrutschen, die der Kleinen wahre Begeisterungsstürme entlockten. So stimmte Lilly sofort freudig zu, als Anne ihr von ihrer Idee erzählte.
    Wenig später standen sie in dem riesigen Schwimmbad.
    Anne trug einen sportlich geschnittenen, schwarzen Badeanzug. Sie zog die bewundernden Blicke der anwesenden Männer auf sich. Anne drehte sich um und ging weg. Sie wollte nicht, dass irgendwer sie so anzüglich anstarrte. Es gab nur wenig, was sie mehr hasste. Allein Caro durfte sie so ansehen.
    Obwohl es ein ganz normaler Wochentag war, war das Bad ziemlich voll. Aber Anne entdeckte bald einen freien Platz direkt vor dem großen Wellenbad. Gleich daneben gab es noch einen Whirlpool, zwei heiße Sole-Becken und natürlich ein Kinderbecken.
    Anne hatte es sich in einem Liegestuhl gemütlich gemacht. Von ihrem Platz aus konnte sie Lilly gut beobachten. Ihre Kleine planschte mit den orangefarbenen Schwimmflügeln voller Vergnügen im Wasser.
    Aus ihrer Tasche kramte Anne ein Buch hervor. Sie wollte ein paar Seiten lesen, um sich zu entspannen. Gleich auf der ersten Seite stieß sie auf eine ausgesprochen witzige Stelle. Sie musste lächeln. Caro hätte sich sicherlich auch darüber amüsiert, kam es Anne in den Sinn. Aber sie konnte ihr den Absatz nicht vorlesen. Sie war nicht hier.
    Ohne Caro war es einsam im Schwimmbad. Die Wochenenden, an denen Lilly bei Peter war, hatten Caro und sie oft genutzt, um hier in die Sauna zu gehen. Vorher waren sie meist einige Runden geschwommen. Wie sehr hatte sie diese Nachmittage mit Caro genossen.
    Was gab es Schöneres, als gemeinsam in der Hitze auszuspannen und zwischendurch im Whirlpool zu liegen, um sich dann einen weiteren Saunagang zu genehmigen?
    Unwillkürlich schloss Anne die Augen. Sie sah Caros perfekten Körper vor sich, wie sie entspannt auf der Holzbank lag. Sie konnte Caros schlanke Taille, den knackigen Po, die festen Brüste erkennen. Jeden Zentimeter dieser makellosen Haut hatte sie mit so großer Freude berührt und geküsst, dass sie bei der bloßen Erinnerung daran einen schmerzenden Stich in ihrem Herzen spürte.
    Kalte Wassertropfen rissen Anne aus ihren Träumen.
    Lilly stand über sie gebeugt und ließ das Wasser aus ihren Haaren auf Annes Bauch tropfen. »Mama, komm doch mit«, flehte Lilly ihre Mutter an.
    »Ich komme gleich. Lass mich nur noch ein paar Minuten hier liegen.« Anne wollte sich erst noch ein wenig ausruhen und weiter ihren Gedanken nachhängen.
    »Bitte, bitte.« Lilly zerrte an der Hand ihrer Mutter und sah sie so flehend an, dass Anne nicht liegenbleiben konnte.
    Ächzend erhob sie sich. »In Ordnung.« Sie warf einen Blick auf die große Schwimmbaduhr. »Gleich kommen auch die Wellen.« Jede halbe Stunde verwandelte sich das ruhige Wasser des Wellenbeckens in eine stürmische Flut.
    Lilly strahlte. Es gab für sie kaum etwas Aufregenderes, als in die Wellen zu springen. Sie war noch nie am Meer gewesen und kannte die wirklichen Wellen nicht. Aber sie war auch mit den künstlichen sehr zufrieden.
    Zusammen mit zahlreichen anderen drängten sie sich in das leicht abschüssige Becken.
    Vorsichtig befühlte Anne zunächst mit den Fußspitzen das Wasser. Es war angenehm warm.
    Lilly war längst vorgestürmt und stand schon komplett im blauen Nass. »Das ist so toll. Komm endlich«, kicherte sie und bespritzte Anne

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