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Verlangen unter falschem Namen

Verlangen unter falschem Namen

Titel: Verlangen unter falschem Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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Cara in Porto Cervos bekanntesten VIP-Club, wie in einem letzten verzweifelten Ver such, sie doch noch dazu zu bringen, ihr wahres Gesicht zu zeigen.
    Wenn Cara sich in dem Restaurant schon unwohl gefühlt hatte, sah sie jetzt richtig betreten aus. Doch Vicenzo machte weiter, bestellte Champagner und Erdbeeren und forderte sie zum Tanzen auf. Aber Cara lehnte ab. Als jemand neben ihnen mit einer Bedienung zusammenstieß und der jungen Frau die Getränke auf dem Tablett umfielen, sprang Cara auf und half ihr. So lebendig hatte Vicenzo sie den ganzen Abend noch nicht gesehen.
    Und das war es dann. Er gab der erstaunten Bedienung ein großzügiges Trinkgeld und verließ mit Cara den Club. Draußen schickte er den Fahrer weg und fragte, ob sie Lust hätte, ein bisschen am Strand spazieren zu gehen. Begeistert stimmte sie zu und zog gleich die Sandaletten aus.
    „Wie nah die Sterne aussehen, als könnte man sie vom Himmel pflücken!“, bemerkte sie träumerisch, nachdem sie eine Weile nebeneinanderher geschlendert waren.
    Darauf murmelte Vicenzo seine Zustimmung und war ansonsten sehr schweigsam. Sein Profil wirkte selbst im Dunkel der Nacht ernst. Als sie sich von hinten der Villa näherten, nahm er Caras Hand, um ihr über die großen Steinquader zu helfen, die als Wellenbrecher dienten. Um besser klettern zu können, hob sie ihr Kleid hoch. Oben angekommen, stolperte sie gegen Vicenzo. Sie konnte sich nicht bewegen, sonst wäre sie den Wall wieder hinuntergefallen. Als Vicenzo ihr eine Strähne hinters Ohr strich, hielt sie den Atem an, und das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    „Du hast sie nicht verloren.“
    Cara schüttelte den Kopf und spürte, wie die Ohrringe hin- und herschaukelten. „Nein, glücklicherweise nicht. Eine Schuld ist genug.“
    Ein Schatten huschte über sein Gesicht, doch gleich darauf zog er sie an sich.
    „Vicenzo –“ Mehr konnte sie nicht sagen, weil er sie voller Leidenschaft küsste. Cara ließ die Sandaletten fallen und legte Vicenzo spontan die Arme um den Nacken. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um sich ganz eng an ihn zu schmiegen.
    Dass er in den letzten Wochen Abstand zu ihr gehalten hatte, war notwendig gewesen, damit sie ihren Seelenfrieden wiederfinden konnte. Irgendwann hatte sie festgestellt, dass sie sich danach sehnte, noch einmal so von ihm in die Arme genommen zu werden wie in dem Moment, als sie um ihr Baby geweint hatte. Und so hatte sie sich in letzter Zeit regelrecht nach ihm verzehrt – und nach einem solchen Kuss.
    Als sie die gleißend hell erleuchtete Villa betraten, sah Vicenzo die Ringe unter Caras Augen und bemerkte, wie verletzlich sie wirkte. Das konnte er einfach nicht länger ignorieren. Die Dinge hatten sich geändert. Entweder band Cara ihm einen Riesenbären auf, oder sie war eine so zarte Seele, dass er deren Existenz bisher nicht einmal für möglich gehalten hatte.
    Er gab ihr noch einen letzten Kuss auf die Stirn und drehte sie dann in Richtung Gästezimmer. „Geh schlafen, Cara! Du siehst müde aus.“
    Eine Sekunde lang rührte sie sich nicht von der Stelle, und Vicenzo hoffte inständig, dass sie es doch tun würde. Denn wenn sie sich jetzt umdrehte und ihn ansähe … Sie bewegte sich. Zögerlich drehte sie sich noch einmal zu ihm um und deutete auf ihre Ohrringe.
    „Vielen Dank dafür … und für alles.“
    Am folgenden Abend saß Cara nach dem Essen mit Silvio auf der Terrasse. Sie beendeten ihre Schachpartie. Cara ärgerte sich über sich selbst. Seitdem Vicenzo ihr kurz nach ihrer Rückkehr von Porto Cervo verkündet hatte, einige Tage nach Rom zu müssen, war sie gereizt.
    Offenbar grübelte Silvio über seinem nächsten Zug, denn er hatte schon eine ganze Weile nichts mehr gesagt.
    „Mit Vicenzo hat man es nicht leicht“, erklärte er dann völlig überraschend. „Hast du gewusst, dass meine Frau uns verlassen hat, als die Kinder zwölf und vier waren?“
    Cara schüttelte den Kopf. Stammte Vicenzos zynisches Misstrauen Frauen gegenüber daher?
    Silvio seufzte schwer, bevor er mit einem Bauern eine ihrer Figuren schlug. „Wir waren schon eine ganze Weile nicht mehr glücklich. Um ehrlich zu sein, ist unsere Ehe arrangiert worden. Meine Frau hatte ihr Herz lange vor mir an ihre Jugendliebe verloren. Das wusste ich, aber nachdem wir geheiratet und Kinder bekommen hatten, dachte ich, sie wäre darüber hinweg.“ Er sah auf einmal sehr betroffen aus. „Irgendwann begann sie, sich anders zu verhalten. Sie verließ zu

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