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Verlangen unter falschem Namen

Verlangen unter falschem Namen

Titel: Verlangen unter falschem Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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nervös an.
    „Als ich in Rom war, hat jeden Tag ein gewisser Rob angerufen und wollte wissen, wie er dich erreichen könnte. Schließlich ließ ich ihn zu mir durchstellen …“ Vicenzo schnitt eine Grimasse. „Also, warum hast du mir nicht von deiner Arbeit im Club erzählt?“
    „Weil es ein noch schlechteres Licht auf mich geworfen hätte.“
    „Du hast gesagt, der Club wäre wie dein zweites Zuhause gewesen“, erinnerte er sie, fast ein wenig vorwurfsvoll.
    Ihre Blicke trafen sich. „Das war er ja auch. Rob, Simon und Barney waren … sind … wie eine Familie für mich.“
    Zusehends irritiert versuchte Vicenzo, sich einen Reim auf das alles zu machen.
    „Ich habe Cormac jeden Abend in den Club gefahren“, erzählte Cara, ertrug es aber nicht, Vicenzo dabei anzusehen. „Cormac hat mich wie einen Taxidienst benutzt. Ich musste immer draußen im Auto warten, damit er den Club verlassen konnte, wann er wollte. Ich habe versucht, im Wagen zu lernen. Eines Nachts hat Barney Mitleid mit mir gehabt und mich in sein Büro geholt, damit ich im Warmen sitzen konnte. Er hat mir Tee gekocht und Kekse angeboten, und das war dann jeden Abend so.“
    „Und wie kam es, dass du schließlich dort gearbeitet hast?“
    „Eines Abends steckte Simon in der Klemme, weil die Frau, die beim Eingang kassierte, sich in letzter Minute krankgemeldet hatte. Ich bot ihm an, für sie einzuspringen. Es klappte ganz gut, und als die Stelle frei wurde, hat er mich gefragt, ob ich den Job wollte. Sogar Cormac war einverstanden, weil er dann Miete von mir kassieren konnte, für das Zimmer in seinem Apartment.“
    „Er hat dir Geld dafür abgeknöpft, dass du bei ihm wohnst?“, fragte Vicenzo erstaunt, und Cara konnte beinahe sehen, wie es in seinem Kopf arbeitete.
    „Ich habe dir immer gesagt, dass die Dinge nicht so waren, wie sie aussahen.“ Sie hatte ihm all das verschwiegen, weil das Verhältnis zu ihrem Bruder sie in der Erinnerung doppelt schmerzte und weil sie Vicenzo keine Angriffsfläche bieten wollte.
    Plötzlich war er ganz nah bei ihr und legte ihr eine Hand unters Kinn. Seine Berührung ließ sie erglühen, und sie hoffte inständig, er würde es nicht an ihren Augen ablesen, wie sehr sie sich nach ihm sehnte.
    „Sind die frischen Blumen da oben von dir?“, fragte er da ganz unvermittelt, und Cara wusste einen Moment gar nicht, wovon er sprach. Dann begriff sie und überlegte, ob er verärgert war, weil sie Allegras Grab besucht hatte. „Ich gehe gern dorthin. Es ist so friedlich da oben. Aber wenn du es nicht möchtest …“
    Er schüttelte den Kopf und hatte ein merkwürdiges Glitzern in den Augen. „Doch, doch. Es war schön, frische Blumen dort zu sehen.“
    Im nächsten Moment war die Atmosphäre um sie herum wie elektrisch geladen. Cara rückte unwillkürlich von Vicenzo ab. Sein Blick war so offen, erstaunt und … liebevoll.
    „Als wir an der Costa Smeralda waren“, begann er dann, „hast du gesagt, du würdest gern in eine echte Trattoria gehen. Es gibt eine ganz in der Nähe. Sie gehört einem Freund von mir. Wir können da heute Abend essen.“
    „O nein!“, rief Cara errötend. „Wir brauchen nicht auszugehen.“
    „Doch, das sollten wir. Es ist dort ganz zwanglos. Du brauchst dir also keinen Kopf wegen der Garderobe zu machen“, sagte Vicenzo, nahm sie einfach beim Arm und führte sie zur Villa. Der treue Doppo folgte ihnen auf dem Fuß.
    Wenig später kam Cara in Jeans, T-Shirt und Ballerinas in die Halle hinunter, um Vicenzo zu treffen. Das Haar trug sie offen, trotzdem sagte sie sich streng, dass sie keine Verabredung mit ihm hatte.
    Ohnehin war sie nur noch in der Villa, weil sie bisher nicht besprochen hatten, wie sie ihm die Schulden zurückzahlen sollte. Vielleicht konnte sie Vicenzo ja heute Abend davon überzeugen, dass er sie gehen ließ. Dann könnte sie Arbeit finden und mit dem Abbezahlen beginnen. Sie versuchte, den dumpfen Schmerz in ihrer Brust zu ignorieren, der sie bei der Vorstellung befiel, ihn zu verlassen. Aber sie würde es auch nicht ertragen, wenn er sie weiterhin so ansah wie vorhin am Pool, ohne dass mehr daraus wurde.
    Gleich darauf erschien Vicenzo an der Eingangstür, und mit Caras Grübelei war es vorbei. Er hatte zwei Motorradhelme dabei, trug Jeans und ein dünnes graues Polohemd, das jeden seiner Brustmuskeln erahnen ließ.
    Als Vicenzo Cara mit offenem Haar und der lässigen Freizeitkleidung sah, glaubte er, noch nie eine attraktivere Geliebte gehabt zu

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