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Verlangen unter falschem Namen

Verlangen unter falschem Namen

Titel: Verlangen unter falschem Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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Sie war benommen und zitterte am ganzen Körper. Dabei war sie so blass, dass er furchtbare Angst um sie bekam. In einem lichten Moment hatte er beim Tierarzt eine Flasche Wasser erbeten und ließ Cara jetzt davon trinken.
    Das schien sie wieder zu beleben, aber ihr Zittern wurde schlimmer. „Vicenzo …“, begann sie.
    „Schh, nicht sprechen! Ich bringe dich jetzt nach Hause. Es wird alles gut.“
    Selbst als er sie hochhob, klammerte sie sich noch an sein Hemd. „Das Auto“, flüsterte sie, „das Auto von der Krankenschwester. Ich habe es doch nicht kaputt gemacht, oder?“ Die Angst in ihrer Stimme ging ihm durch Mark und Bein.
    „Nein, mein Liebling, das Auto ist okay, und Doppo geht es auch wieder gut.“ Er stieg mit Cara auf dem Arm aufs Motorrad und ließ sie im Damensitz vor sich sitzen. Ihr Kopf lehnte an seinem starken Arm, und ihre Beine ruhten auf seinem Schenkel.
    Als sie bei der Villa ankamen, fühlte Cara sich schon ein bisschen besser, aber auch peinlich berührt. Sie hatte es nicht einmal geschafft, die kurze Autofahrt bis nach Hause zu bewältigen. Wegen der Sorge um Doppo war sie zumindest bis zum Tierarzt gekommen. Aber ohne den Hund im Auto hatte sie eine Panikattacke bekommen, weil sich die Erinnerungen an den schrecklichen Unfall übermächtig in ihr Bewusstsein drängten.
    Jetzt gelang es ihr immerhin, ohne Hilfe vom Motorrad zu steigen. „Ich dachte, ich würde es schaffen“, sagte sie mit bebender Stimme. „Aber ich bin einfach noch nicht so weit.“
    „Offensichtlich nicht.“ Vicenzo klang verärgert. „Was hast du dir bloß dabei gedacht? Warum hast du mich nicht angerufen oder gewartet, bis Tommaso und Lucia nach Hause kommen?“
    Aus Caras Gesicht wich alle Farbe. „Bist du wütend, weil ich die Villa verlassen habe?“
    Er nahm sie in die Arme. „Aber nein, ich bin wütend, weil du dein Leben riskiert hast, nur weil Doppo nicht genug getrunken hat.“
    Verwunderung und eine tiefe Sehnsucht machten Cara ganz schwindelig. Sie war froh, dass Vicenzo sie festhielt. „Aber er ist kollabiert, Vicenzo, ich war nicht einmal sicher, ob er noch atmet … Nach all dem, was passiert ist, wollte ich Doppo nicht sterben lassen, nur weil ich Angst vorm Autofahren habe.“
    Vicenzo murmelte etwas Unverständliches und führte Cara ins Haus und dort in den Salon, wo er sie sanft auf die Couch drückte. Er ging zur Bar und kam mit einem gut eingeschenkten Glas Whisky zurück, das er ihr hinhielt.
    „Nein, danke.“ Cara rümpfte die Nase.
    „Auch gut“, erwiderte er und leerte es in einem Zug.
    Jetzt bemerkte Cara, dass er trotz seines dunklen Teints und der Sonnenbräune ein wenig blass wirkte, und ihr Herz machte einen Sprung.
    Nachdem er das Glas abgestellt hatte, setzte Vicenzo sich zu ihr. „Ich glaube, es wird Zeit, dass du mir erzählst, warum du an jenem Abend mit den beiden im Wagen gesessen hast.“
    Reflexartig stand Cara vom Sofa auf. Wie der überkam sie mit der schrecklichen Erinnerung auch Panik, und da war auch wieder dieses Schuldgefühl. „Ich will nicht darüber reden.“ Sie wandte ihm den Rücken zu. „Was hätte das für einen Sinn? Es bringt dir deine Schwester nicht zurück.“
    „Nein, das tut es nicht, Cara. Aber ich glaube, dass du dich lange genug für etwas bestraft hast, was gar nicht dein Fehler war.“
    „Vor kurzem warst du selbst noch fest davon überzeugt, dass ich Schuld daran hätte“, ging Cara nun zum Angriff über, in der Hoffnung, so nicht reden zu müssen.
    „Ja, das stimmt. Aber ich habe mich geirrt. Weil mich die Trauer geblendet hat und weil ich dachte, du wärst genauso wie dein Bruder.“
    Mit einem Mal fühlte Cara sich wieder sehr schwach.
    Vicenzo kam zu ihr, nahm ihre Hand und führte sie zum Sofa zurück. „Cara, du musst darüber sprechen, was in der
    Unfallnacht passiert ist, sonst wirst du diese Panik niemals los.“
    „Aber das ist es ja gerade“, rief sie schluchzend. „Ich werde mich niemals davon befreien! Wäre ich bloß nicht dabei gewesen! Hätte ich bloß nicht gedacht, ich müsste auf deine Schwester und meinen Bruder aufpassen!“
    „Erzähl mir davon, Cara. Ich habe ein Recht zu erfahren, was meiner Schwester zugestoßen ist.“
    Das konnte sie ihm unmöglich abschlagen. Durch einen Tränenschleier hindurch sah sie ihn an und begann langsam und stockend zu erklären. An jenem Abend war sie mit Cormac und Allegra im Apartment gewesen. Sie hatte ihnen Abendessen gekocht und dann mitgehört, wie sich Cormac am

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