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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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bewundernswert.
    Tuvok hatte die langen Stunden des Wartens damit verbracht, in Gedanken das Nervengift zu analysieren und den Grund für die schnelle Dispersion festzustellen. Janeway hatte sich nicht mit derartigen Überlegungen ablenken können. Trotzdem gelang es ihr, gelassen zu bleiben.
    »Man teilte uns mit, daß die Kapon ihre Ladung zu Ihnen brachte«, sagte die Kommandantin. »Wir verlangen sie zurück.«
    »Die Bergung fand im Rahmen der geltenden Vorschriften statt«, sagte Andross und stand geschmeidig auf. »Nun, wenn ich Ihnen bei einer anderen Angelegenheit behilflich sein kann…«
    »Ja, das können Sie.« Tuvok sprach jetzt zum erstenmal. Er hielt das Risiko für vertretbar, ihren Standpunkt mit etwas mehr Nachdruck zu vertreten. »Bitte nennen Sie uns den Namen Ihres Vorgesetzten.«
    Andross sah ihn verblüfft an. » Ich bin ein offizieller Repräsentant des Hauses Min-Tutopa…«
    »Ja, das ist uns klar.« Janeway erkannte die Absichten des Vulkaniers und ging darauf ein. »Trotzdem würden wir gern mit Ihrem Vorgesetzten sprechen.«
    »Ich habe keinen Vorgesetzten in der Nabe. Das Gremium befindet sich am Sitz des Hauses Min-Tutopa.«
    »Welchen Ort meinen Sie damit?«
    »Min-Tutopa ist der dritte Planet der primären Sonne.« Andross strich imaginären Schmutz von der Rauchglasscheibe. »Unter den gegenwärtigen Umständen ist es für Sie nicht möglich, sich ans Gremium zu wenden.«
    Janeways Blick wanderte zu Tuvok. »Sie haben doch erwähnt, daß der Info-Monitor an der Säule die Namen anderer
    Bevollmächtigten des Hauses Min-Tutopa zeigte.«
    »Ja, das stimmt, Captain.«
    Die Kommandantin erhob sich. »Gut. Einer von ihnen ist bestimmt in der Lage, uns zu helfen.«
    »Das denke ich auch.« Tuvok hielt nach Andross’ Reaktion Ausschau, als er zu Janeway trat. »Ich schlage vor, wir stellen sofort einen entsprechenden Kontakt her.«
    Der kleine Tutopaner streckte die Hand aus, um sie aufzuhalten.
    Er legte seine bisherige Trägheit ab, erwies sich jetzt als ziemlich flink. »Diese Sache gehört nicht zum Verantwortungsbereich der anderen Bevollmächtigten.«
    »Sie scheinen nicht besonders verantwortungsbewußt zu sein.«
    Janeway drehte sich um.
    »Ich bin bestens für mein Amt geeignet.« Andross klang fast verletzt. »Alle Tutopaner werden auf der Grundlage von strengen Psycho- und Eignungstests für ihren beruflichen Einsatz ausgewählt.«
    »Tragen wir unser Anliegen an einen anderen ausgewählten Bevollmächtigten heran«, sagte Janeway zu Tuvok.
    »Sie verstehen nicht… Ich bin für die Kapon zuständig.«
    Andross fügte rasch hinzu: »Wenn Sie wieder Platz nehmen würden… Vielleicht finde ich doch noch eine Möglichkeit, Ihnen zu helfen.«
    Janeway zögerte demonstrativ, bevor sie der Aufforderung nachkam.
    »Nun, mal sehen…«, sagte Andross lebhaft. »An welchem
    Computer sind Sie interessiert?«
    »Unser Interesse gilt nicht etwa einem kompletten Computer, sondern einem Prozessormodul«, entgegnete Janeway. »Damit meine ich jene Komponenten, die in Programmen gespeicherte Anweisungen ausführen, den Datenfluß lenken sowie die In- und Output-Systeme steuern. Das Modul besteht aus fünf
    überlichtschnellen Nanoprozessoren und mehreren optischen Transtator-Banken.«
    »Hmmm…«, murmelte Andross. Seine Augen bewegten sich
    kaum merklich, als er zur Rauchglasscheibe starrte und Informationen aufnahm. »Ich könnte Ihnen innerhalb kurzer Zeit einen neuen ÜL-Prozessor liefern, und die Gesamtkosten für die Installation beliefen sich auf 6300. Wie ist Ihr gegenwärtiger Kontostand?«
    »Ich möchte keine neue Hardware erwerben.« Janeway beugte sich vor, um ihre Worte auf diese Weise zu unterstreichen.
    »Wenn das Ihre ›Hilfe‹ ist… Daran sind wir nicht interessiert.«
    »Ich verstehe.« Andross klopfte nachdenklich mit den Fingern auf die Scheibe. »Da Ihnen durch die Bergung Unannehmlichkeit entstanden, verringere ich den Preis auf 5300. Das ist enorm günstig für nagelneue Hardware.«
    Angesichts des bisherigen Zeitaufwands hielt es Tuvok für logisch, hier auszuharren, trotz der von Andross zur Schau gestellten Irrationalität. Die Alternative bestand darin, bei einem anderen Bevollmächtigten noch einmal ganz von vorn zu
    beginnen.
    Janeway wußte das natürlich ebensogut wie er. Sie versuchte es nun mit einer anderen Taktik. »Sie bekamen unser
    Prozessormodul von dem Frachter Kapon. Wo befindet es sich jetzt?«
    »Bergungsgut wird in jedem Fall zum Scannen

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