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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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Krankheit oder so«, fügte Paris hinzu.
    »Genau«, brummte Tracer in sein Glas. »Niemand gibt einem eine Chance.«
    Paris berührte ihn am Arm, ignorierte dabei die vielen Flecken auf dem Ärmel. »Wir müssen uns endlich damit abfinden, Tracer: Im Universum wimmelt’s von Idioten.« Er senkte die Stimme.
    »Das gilt auch und vor allem für die Nabe.«
    »Ja!« Tracer hob das Glas und trank. »Die Tutopaner sind Vakuumtrottel! Nur Außenweltler taugen was. Selbst wenn sie so komisch aussehen wie Sie.«
    »Stimmt«, pflichtete ihm Paris bei und überhörte die letzten Worte. Vielleicht konnte er dieses besondere Schimpfwort einmal verwenden: Vakuumtrottel. »Wir müssen zusammenhalten
    und…«
    »He, Raumfahrer!«
    Paris blickte zu dem großen Tutopaner und ärgerte sich über die Störung. Dann bemerkte er Neelix, der an den Tischen vorbeieilte und auf etwas deutete, das sich hinter ihm befand. Er drehte den Kopf und sah eins der Schnabelwesen. Wie hieß dieses
    Exemplar? Rep. Ja. Dieses Geschöpf hatte ihn gestern abend auf die Computerdiebstähle hingewiesen.
    »Ich rede mit Ihnen, Raumfahrer«, knurrte der große Tutopaner.
    »Haben Sie noch jemanden beim Brateel betrogen?«
    Jetzt wird’s brenzlig, dachte Paris. »He, ich kenne Sie, nicht wahr? Sie sind Bladdyn.«
    Der Zorn in Bladdyns Augen genügte als Antwort.
    Paris’ Stuhl kippte um, als er aufstand. »Immer mit der Ruhe, Großer. Gehen wir irgendwohin, wo wir in Ruhe darüber reden können.« Er griff nach Tracers Arm und zog ihn hoch. »Komm, alter Knabe.«
    Tracer murmelte überrascht und stolperte einige Schritte weit, bevor er sich loszureißen versuchte. »Was hat das mit mir zu tun?«
    Neelix schob den Hauswart von hinten und gab sich besondere Mühe, da er Bladdyns Atem am Nacken spürte.
    »Hier bietet sich eine einzigartige Gelegenheit…«, hauchte Paris.
    »Sie haben mich übers Ohr gehauen«, fauchte der große
    Tutopaner, ballte die Faust und drohte Paris damit. »Durch Ihre Schuld verlor ich den Lohn von mehreren Tagen harter Arbeit.«
    »Da liegt bestimmt ein Mißverständnis vor«, sagte Paris in einem beschwichtigenden Tonfall und hoffte, daß er es bis zur Kom-Nische schaffte, bevor Bladdyn explodierte.
    »Ich zahle es Ihnen heim!« Falten bildeten sich an der Nase des Tutopaners.
    Paris wußte nicht, was jetzt bevorstand: weitere Drohungen oder ein Wutanfall, der ihn in einen schmierigen Fleck am Boden verwandelte. Er hielt es für besser, sofort zu handeln, griff in Neelix’ Brusttasche und zerrte den Signalgeber daraus hervor.
    Der Stoff des Overalls riß.
    Neelix geriet aus dem Gleichgewicht, wankte und versperrte Bladdyn den Weg. Was Paris Gelegenheit gab, Tracer in die Nische zu stoßen. Er sprang ihm nach, stieß mit dem Fuß die Tür zu und aktivierte beide Signalgeber. Bevor der Transferfokus aktiv werden konnte, schob er das eine Gerät hinter Tracers Kragen und stemmte beide Füße gegen die Tür, als Bladdyns Fäuste dagegenhämmerten.
    Unmittelbar vor dem Transfer dachte Paris an Neelix.
    Hoffentlich war der Talaxianer geistesgegenwärtig genug, die Bar zu verlassen, während Bladdyn über das Verschwinden der beiden Personen im kleinen Kom-Raum rätselte.
    Paris und Tracer rematerialisierten auf der Transporterplattform.
    Paris lächelte und sah zu Tala, der jungen Bajoranerin an den Transferkontrollen. Es freute ihn, wieder in ein vertrautes Gesicht zu blicken. Erst jetzt fiel ihm auf, wie reizend Talas Nasenhöcker sein konnten – wenn man stundenlang flache tutopanische Miene gesehen hatte. »Ich bin wirklich froh, daß unser
    Transportersystem trotz der vielen verschiedenen
    Schwerkraftzonen funktioniert.«
    »Wo ist Neelix?« fragte Tala.
    »Er kommt später«, erwiderte Paris ausweichend.
    »Und wer ist das?« Tala deutete auf den anderen Transferierten.
    Tracer torkelte zum Rand der Plattform. Seine Augen waren trüb, und der Mund bildete ein O. »Ich glaube, mir wird schlecht.«
    »Setzen Sie sich«, sagte Paris und hoffte, daß sich der Fremde nicht ausgerechnet hier übergab. »Bevor Sie fallen.«
    Tracer bückte sich langsam, rutschte plötzlich aus und landete auf dem Hinterteil. »Irgend etwas stimmt mit mir nicht. Ich habe… Gedächtnislücken. Wo bin ich hier?«
    »Sie sind mit mir gekommen, zu meinem Schiff«, erwiderte Paris. »Erinnern Sie sich nicht an die lange Fahrt im Waggon?«
    Tracer schwankte und versuchte, konzentriert nachzudenken.
    »Lehnen Sie sich zurück und schließen Sie die Augen.«

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