Verletzungen
jetzt die Notenergie«, stellte Chakotay fest.
»Können wir die Lebenserhaltungssysteme damit stabilisieren?«
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Kim und sah auf die Anzeigen der Konsole.
Yarro stand inzwischen wieder. »Ist es nicht möglich, die Notsysteme ebenso vom ODN zu trennen wie den Transporter?«
Kim schüttelte den Kopf. »Die Lebenserhaltung ist für
maximale Redundanz vorgesehen. Sie verfügt über viele
Verbindungen zu den Subprozessoren und dem ODN: die
energetischen Transferkanäle, die internen Sensoren und so weiter.«
»Wir müssen mit multiplem Systemversagen rechnen«, teilte Yarro dem Commander mit.
»Ich versuche, uns wieder in den Modus des herabgesetzten Energieniveaus zu bringen«, sagte Kim. »Dann basiert die Funktion aller Systeme per Default auf der Notenergie, was es uns erlaubt, Input-Fehler manuell zu korrigieren.«
»Aber wenn irgendwelche Komponenten versagen, können wir nicht mehr auf Reservesysteme ausweichen«, sagte Chakotay ernst. »Eine gefährliche Situation.«
»Uns bleiben die Notkammern«, erinnerte ihn Tuvok.
Chakotay holte zischend Luft. »Nein, kommt nicht in Frage. Ich habe keine Lust, mich irgendwo zu verkriechen und zu hoffen, daß sich das Kartell doch noch dazu durchringt, uns zu helfen.
Bringen Sie uns zurück auf…«
»Commander…« Tuvok sah auf. »Kom-Signale werden durch
den Schiff-Nabe-Kanal übermittelt.«
»Das Kartell?« fragte Chakotay überrascht und blickte auf die Displays des mobilen Kommunikators. »Mit diesen Symbolen kann ich nichts anfangen. Oovi… sentix… denar…«
»Ein kleines Raumschiff befindet sich über uns«, sagte Tuvok.
»Ich weiß, was es damit auf sich hat!« entfuhr es Kim.
»Offenbar werden jetzt die Chemikalien geliefert. Paris gab mir einen Erkennungscode.« Er eilte die Rampe herunter, und Chakotay reichte ihm den Tricorder. »Er ist hier drin
aufgezeichnet.«
»Allem Anschein nach will das Schiff unseren Shuttlehangar ansteuern«, teilte der Vulkanier in einem mißbilligenden Tonfall mit.
Chakotay beobachtete, wie Kim damit begann, einen komplexen Code zu übermitteln. »Ich weiß, daß Sie nichts davon halten, Tuvok. Aber wir sollten uns an die von Paris getroffene Abmachung halten, um die Chemikalien zu bekommen.«
»Wie Sie meinen, Sir.«
Chakotay musterte den Sicherheitsoffizier und traf eine rasche Entscheidung. »Sie begleiten mich, Tuvok. Wir kümmern uns um die Sache.«
Kim sah, wie die beiden Offiziere zum Turbolift gingen. »An Ihrer Stelle würde ich nicht den Lift benutzen«, sagte er. »Bei der Notenergie kommt es immer wieder zu erheblichen energetischen Fluktuationen…«
Chakotay seufzte und sah zur Jeffries-Röhre. »Sorgen Sie dafür, daß unser ODN wieder funktioniert, Mr. Kim. Das Wie ist mir völlig gleich.«
»Ich gebe mir alle Mühe, Commander. Allerdings stand mir nie der Sinn danach, Gehirnchirurg zu werden.«
»Dann sollten Sie sich an unseren Arzt wenden. Wir treffen uns in der Krankenstation, sobald die benötigten Substanzen eingetroffen sind.«
»Ja, Sir.« Kim nickte betrübt.
Chakotay schwankte, als die Gravitation plötzlich stärker wurde. Tuvok hielt den Indianer am Arm fest, um zu verhindern, daß er in die Röhre stürzte. Der Commander fand das
Gleichgewicht wieder, strich die Jacke glatt und trat vorsichtig auf die Leiter. Schickten sich seine schlimmsten Alpträume an, Realität zu werden?
»Ich bin nicht imstande gewesen, einen Kom-Kontakt mit meinem Schiff herzustellen«, wandte sich Janeway an Milla.
»So was passiert«, erwiderte die Assistentin. »Das Kartell kontrolliert die Kommunikation in der Nabe, und manchmal blockiert es bestimmte Sendungen.«
»Seit fast einem Tag hat meine Crew nichts mehr von mir gehört. Können Sie mir irgendwie die Möglichkeit geben, eine Nachricht zu übermitteln?«
»Während des Turniers?« Milla hob eine Sehlinse, die an einem langen Stock befestigt war, und spähte hindurch. Ihr
cremefarbenes Haar wies kunstvoll gedrehte Locken auf, die weit den Rücken hinabreichten. »Mal sehen, was ich nachher für Sie tun kann. Warum genießen Sie nicht einfach dieses Erlebnis? Nur wenige Außenweltler bekommen Gelegenheit, bei einem unserer Turniere zuzusehen.«
Janeway seufzte und sah sich in dem großen Saal um. Die Decke war konkav, ebenso wie der Boden, was sie verwirrend fand, wenn ihr Blick nicht der Mitte galt.
Der gewölbte Boden schien die Tutopaner nicht zu stören. Sie bildeten kleine Gruppen, wanderten
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