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Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Verlieb Dich nie in einen Tierarzt

Titel: Verlieb Dich nie in einen Tierarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Wohnung zu Großvater hinüber.
     
    »Das ist aber ein ungewöhnlich netter und intelligenter Junge. Trevor Wood sagtest du, glaube ich, ist sein Name«, sagte Großvater, als sie allein waren. »Seine Mutter kam ihn abholen. Sie ist eine zauberhafte Frau. Kennst du die Leute näher?«
    »Den Jungen habe ich heute zum erstenmal gesehen. Seine Mutter kommt häufig in die Bibliothek, spricht aber nicht mit mir. Offensichtlich kennt sie deinen Freund Alan Reid aber sehr gut.«
    »Ja, das stimmt. Die Mutter war eine Zeitlang mit Reid in der Schule, und er erzählte mir, daß sie eine hervorragende Schülerin war. Vermutlich hat der Junge seinen Grips von ihr geerbt.«
    »Das weiß ich nicht. Der Vater soll ein sehr tüchtiger Farmer sein. Vielleicht ist er aber auch eher ein intellektueller Typ.«
    »Das glaube ich weniger«, erwiderte Robert Henderson. Mehr wollte er in dieser Angelegenheit offensichtlich nicht sagen. Er schwieg so beharrlich, daß Jill den Eindruck gewann, ihr Großvater wisse mehr über die Nachbarschaft als sie selbst. Schließlich hatte er jetzt schon viele Freunde, und oft war er es, der die notwendigen Einkäufe erledigte. Hart würde es auf jeden Fall werden, ihm zu entlocken, was er gehört hatte. Wenn auch nicht heute, so würde sie es doch ein anderes Mal versuchen.
    In der Zwischenzeit konnte sie ja Evelyn aushorchen, die sich in der Gegend bestens auskannte.
    »Großvaters Freund, Alan Reid, war neulich in der Bibliothek, als Mrs. Wood hereinkam. Er benahm sich fast melodramatisch und ließ eines meiner besten Bücher fallen. Ich bin sicher, daß eine alte Liebesromanze dahintersteckt.«
    »Das ist möglich. Ich habe gehört, daß Reid Junggeselle geblieben ist, weil seine erste große Liebe in die Brüche ging. Vielleicht hat er jetzt die damals Angebetete wiedergefunden.«
    »Das wäre schlimm für Jim Wood, wenn es stimmen sollte.«
    »An Wood würde ich meine Sympathie nicht verschwenden. Das verdient er wohl kaum. Er behandelt Frau und Kind, als wären sie ihm lästig. Vor langer Zeit soll er seine Frau einmal geliebt haben, so erzählt man sich, aber das scheint lange vorbei zu sein. Wenn ich die beiden einmal zusammen sehe, was selten genug vorkommt, dann habe ich den Eindruck, daß sie ihn nicht liebt.«
    »Niemand scheint den armen Kerl zu mögen. Was ist los mit ihm?«
    »Nun, er soll nicht ganz ehrlich sein.«
    »Was — treibt er’s mit Frauen?«
    »Nein, weniger romantisch. Er klaut Schafe und Rinder. Mehrere Diebstähle hier in der Gegend dürften auf sein Konto gehen, und einmal hat er gute Tiere gegen mickrige vertauscht.«
    »Das habe ich gehört. Aber er sagte doch, es wäre ein Versehen des Spediteurs gewesen.«
    »Schon möglich. Nur glaubt es niemand. Ich persönlich meine, daß er ein Schuft ist.«
    »Der Junge sieht nett aus, aber er stottert und scheint nicht sehr glücklich zu sein. Großvater hat sich gleich mit ihm angefreundet.«
    »Ich glaube, daß er sehr klug ist. Der hiesige Rektor versuchte Wood zu bewegen, den Jungen auf eine höhere Schule zu schicken. Aber Wood lehnte ab. Man erzählt sich, daß ihn jeder Penny reut, den er für Weib und Kind ausgibt.«
    »Wie scheußlich — als ob er die beiden haßt.«
    »Vermutlich. Ich glaube, daß er zunächst auf den Jungen eifersüchtig war, und nun liebt er beide nicht mehr... Eine höchst unglückliche Familie. Das Kind tut mir leid.«
    »Wenn die Frau gescheit wäre, würde sie ihn verlassen.«
    »Das ist leichter gesagt als getan. Rachel Wood hat keinen Beruf. Sie hat mit achtzehn Jahren geheiratet. Außerdem könnte Wood, wenn sie ihn verließe, seine Rechte auf das Kind geltend machen. Nicht, daß er das Kind wirklich haben möchte, aber nur so, aus Trotz, um sie zu ärgern... Aber das ist eine Sache für sich. Und jetzt Schluß mit dem Klatsch, Jill. Nächste Woche muß ich in die Stadt fahren und meinem Spaniel das Fell stutzen lassen und noch einige Besorgungen erledigen. Du sagtest doch, daß du neue Bücher kaufen wolltest. Magst du nicht mitkommen?«
    »Gerne. Das Komitee hat einen größeren Betrag bewilligt, und ich möchte einen Teil davon in Kinderbüchern anlegen. Großvater sagt, daß diese Abteilung kläglich bestückt ist. Er hat in diesem Sinne einem Freund geschrieben, der ihm eine Liste guter Jugendbücher zusammengestellt hat. Wenn du also in die Stadt fährst, so könnte ich zumindest einen Teil dort besorgen... Großvater macht es sicher nichts aus, sich einen Nachmittag lang um die

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