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Verlieb dich nie in einen Vargas

Verlieb dich nie in einen Vargas

Titel: Verlieb dich nie in einen Vargas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Ockler
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was in der Drogerie passiert ist. Was ist, wenn so etwas noch mal geschieht?«
    Ich verschränkte die Beine zum Schneidersitz, und sie gruben sich in die Fleecedecke, die über mein Bett ausgebreitet war. »Papi hat ab und zu diese Aussetzer. So ein oder zwei. Die Ärzte haben uns gesagt, dass das passieren würde.«
    Mari seufzte einen kompletten Wirbelsturm ins Telefon. »Du kannst das nicht allein bewältigen. Mom sollte nicht von dir erwarten …«
    »Tut sie ja gar nicht. Ich will es so. Es ist Sommer, ich habe Zeit. Im Ernst, Mari. Komm einfach übers Wochenende.«
    Teufelchen-Jude saß auf meiner Schulter und bewarf Engelchen-Jude, die auf der anderen Seite saß, mit Steinchen. Die Lage, in der ich mich befand, hatte ein entschieden cartooneskes Stadium erreicht.
    »Die anderen und ich haben das schon besprochen«, sagte Mari. »Ich bin am dichtesten dran, die Anreise ist für mich mit den wenigsten Umständen verbunden. Celi kann im Herbst kommen, bevor du aufs College gehst. Auf diese Weise musst du nicht die ganze Zeit mit Papi verbringen.«
    »Aber ich bin gern mit Papi zusammen.« Der jammernde Unterton in meiner Stimme schmeckte bitter, aber er überraschte mich nicht. Mit meinen Schwestern zu reden ließ mich jedes Mal rückwärts altern. Plötzlich war ich wieder fünf und stand heulend in der Einfahrt, während sie ohne mich zur Eisdiele fuhren. Dieses Mal nicht, Jujube. Wir bringen dir einen Becher Schoko-Erdnussbutter-Eis mit! »Was ist mit deinen Onlinedates? Dein Seelenverwandter könnte gleich hinter der nächsten Ecke auf dich warten.«
    Mari stöhnte auf. »Gleich hinter der nächsten Ecke im Keller seiner Mutter. Ich mache eine strikte Jungsdiät, wie wäre es damit? Es sei denn, du versteckst noch mehr süße Typen in Blackfeather vor mir.«
    »Nein! Tu ich nicht. Ich meine, hier gibt es keine süßen Jungs. Null. Nada . Nicht einen.«
    Pancake warf mir einen gekränkten Blick zu. Zähle ich etwa nicht?
    »Abgesehen von Pancake«, fügte ich hastig hinzu.
    »Jude, du benimmst dich seltsam.«
    »Ich … Was ist mit deinen Klienten?«, fragte ich.
    »Ich werde einfach von euch aus arbeiten. »Oh, hast du das Buch schon durch?«
    Ich dachte an meinen Rucksack, der unter dem Küchentisch gelandet war, das Manuskript darin noch unberührt, seit ich ihn am Morgen gepackt hatte. »Bald. Ich lese es heute Abend.«
    Du bist der Hammer! Teufelchen-Jude reckte begeistert den Daumen hoch, ihr Lächeln funkelte böswillig. Sie hatte einen Goldzahn, deshalb. Engelchen-Jude ließ beschämt den Heiligenschein hängen, und er legte sich stumpf und verbeult über ihre Haare, denn er war aus falschem Gold. Teufelchen-Judes Arbeit machte sich eindeutig besser bezahlt.
    »Du musst es unbedingt heute Abend lesen. Es ist so gut! Megaheiße Jungs, keine Vampire.« Mari hämmerte wieder auf ihre Tastatur ein. Sie war im Büro, aber ich malte mir wie immer aus, dass sie in ihrem Loft in Denver saß, in ihren Wölkchen-Schlafanzug gehüllt, die Manuskripte überall verteilt, die Beine auf ihrem kleinen Zweisitzer ausgestreckt. Wir hatten in den Weihnachtsferien zwei Wochen zusammen verbracht, uns auf das Sofa gekuschelt, Filme bei Netflix runtergeladen und Essen vom Thailänder bestellt, das in Blackfeather unmöglich zu bekommen war. Mari hatte mich einige der unverlangt eingesandten Manuskripte lesen lassen, und sie hatte einen Monat später einen meiner Lieblinge verkauft.
    Wenn es erst mal in den Regalen steht, kannst du allen erzählen, wie du den Autor aus dem Stapel mit den Unverlangten gefischt hast …
    »Ich werde euch eine große Hilfe mit Papi sein«, sagte Mari. »Ich habe tonnenweise Zeug online gelesen und Mom hält mich immer auf dem Laufenden. Ich bin gut vorbereitet. Du musst dir deswegen keine Gedanken machen.«
    Ich zog in Erwägung, sie zu bitten, mir das schriftlich zu geben. »Wenn du es sagst.«
    »Tu ich. Ich werde morgen zum Mittagessen da sein«, sagte sie. » Besos .«
    »Ciao.« Ich schmiss mein Handy aufs Bett. Kopfschmerzen nisteten sich hinter meiner Stirn ein – Engelchen-Jude und Teufelchen-Jude trugen noch immer ihr Kämpfchen aus. Ich wollte Mari sehen, wollte glauben, dass sie eine große Hilfe sein würde, wie sie es versprochen hatte, aber …
    Lasst uns die Vargas-Jungen ihrer Fähigkeit berauben, sich fortzupflanzen …
    Hallo, Desaster. Ich konnte sie nicht nach Hause kommen lassen – noch nicht. Wenn Valentina schnurrte wie ein Kätzchen und Emilio auf seinem Roadtrip war?

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