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Verlieb dich - Roman

Verlieb dich - Roman

Titel: Verlieb dich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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mit ihm zu versöhnen.
    Doch Rafe hatte das Gefühl, dass mehr dahintersteckte.
    »Frauen wissen eben, wie man einen Mann in den Wahnsinn treibt«, brummte Nick und leerte sein Glas Bier.
    »Ich weiß genau, was du meinst«, murmelte Rafe. Ihm machte auch gerade eine Frau ziemlich zu schaffen, dabei war er noch nicht einmal mit ihr verheiratet.
    Rafe dachte Tag und Nacht an Sara. Er hatte gehofft, wenn er erst hier war, weit weg von diesem verdammten Blog mit seinen ständigen Anspielungen und Anzüglichkeiten, würde er endlich aufhören, die Frau zu begehren, die er nicht haben konnte. Doch sein Plan war nur zum Teil aufgegangen. Er konnte hier zwar hervorragend abschalten und fühlte sich auch von Tag zu Tag gesünder und kräftiger, aber selbst ohne den Blog wollte ihm Sara partout nicht mehr aus dem Kopf gehen.
    Nick hob die Hand, um noch ein Bier zu bestellen.
    »Du hast genug intus«, meinte Rafe und bedeutete der Kellnerin, wieder zu gehen. »Lass uns erst reden. Wenn du deine Probleme dann immer noch im Alkohol
ertränken willst, werde ich dich nicht davon abhalten. «
    Sein Bruder verdrehte die Augen. »Ich hasse es, wenn du mir mit der Psychiater-Nummer kommst.«
    Rafe schüttelte den Kopf. »Du brauchst keinen Psychiater, sondern jemanden, der dir mal ordentlich deinen sturen Schädel zurechtrückt, damit du wieder klar denken kannst. Wir schreiben das 21. Jahrhundert. Was glaubst du wohl, wie weit du mit deiner vorsintflutlichen Einstellung kommen wirst?« Er provozierte seinen Bruder absichtlich, in der Hoffnung, eine Reaktion zu erzielen. Er wollte herausfinden, warum sich Nick wie ein Steinzeitmensch aufführte, statt wie ein halbwegs intelligenter Mann, der versuchte, sich mit der Frau, die er liebte, auf einen Kompromiss zu einigen.
    Nick starrte ihn an. Rafe sah Tränen in den blutunterlaufenen Augen seines Bruders. »Hey, du Klugscheißer, hast du schon vergessen, dass meine Frau eine Fehlgeburt hatte? Es ist doch wohl alles andere als vorsintflutlich, wenn ich möchte, dass sie sich mit dem Verlust auseinandersetzt, statt dass sie sich in die Arbeit stürzt und ihre Gefühle ignoriert.«
    Ach, so war das also. Endlich begann Rafe, seinen Bruder zu verstehen. »Du redest doch selbst auch nie darüber – bis auf das eine Mal, als du mir davon erzählt hast, kurz nachdem es passiert war.«
    Rafe lebte fünf Autostunden entfernt in New York; dazu kam, dass sein Bruder mit Abstand der schweigsamste Mensch war, den er kannte. Das erklärte, warum
Rafe in dieser Angelegenheit nur so lückenhaft Bescheid wusste.
    Nick stierte auf den Boden. »Es ist nicht gerade einfach, darüber zu reden. Der Arzt meinte, dass Angel vermutlich nie imstande sein wird, ein Kind auszutragen. Daraufhin hat sie beschlossen, aus dem Haus ihres Vaters ein Bed & Breakfast zu machen, und sie hat ihre Pläne unverzüglich in die Tat umgesetzt. Wenn sie je um das verlorene Baby und um unseren geplatzten Traum von der Großfamilie getrauert hat, dann habe ich davon jedenfalls nichts mitbekommen.«
    Rafe legte seinem Bruder eine Hand auf die Schulter. »Jeder Mensch trauert auf seine Weise.«
    »Das weiß ich. Aber diese Frühstückspension ist wie eine Mauer zwischen uns. Seit es sie gibt, steckt unsere Ehe in einer Sackgasse.« Nick fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
    Rafe hatte Angel ein paarmal gesehen, seit er wieder hier war. Sie hatte gesund und glücklich gewirkt, einmal abgesehen von der Tatsache, dass ihr ihre Ehekrise ganz offensichtlich sehr zu schaffen machte. »Angel hat doch alles bestens im Griff. Das Geschäft brummt, besonders jetzt, wo das Festival ansteht«, meinte Rafe.
    In Hidden Falls fand alljährlich ein großes Weinfestival statt. Es hatte als sommerliches Stadtfest begonnen, gesponsert von einem lokalen Weingutbesitzer und diversen anderen Betrieben vor Ort, darunter auch Spicy Secret. Über die Jahre war das Fest immer größer geworden, und inzwischen waren Firmen aus
dem ganzen Land daran beteiligt. Das Festival dauerte eine ganze Woche. Es gab einen Umzug und Stände, in denen die Einheimischen ihre Produkte anboten; und aufstrebende Bands aus der Gegend sorgten für die musikalische Unterhaltung. Angels Frühstückspension war zwar klein, bot den Gästen aber eine gemütliche Unterkunft mitten in der Stadt. Und dank des Festivals war sie zum ersten Mal komplett ausgebucht.
    »Findest du nicht auch, dass sie überarbeitet und gestresst wirkt? Da kann sie sich doch unmöglich auf das

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