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Verliebe dich nie in einen Rockstar

Verliebe dich nie in einen Rockstar

Titel: Verliebe dich nie in einen Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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Lippen verließ er das Zimmer. Ich brauchte noch einige Minuten, um mich zu fangen. Als ich es endlich schaffte, mich aus dem Raum zurück zu meinen Freundinnen zu schleppen – ich war ja immer noch Pudding –, hatte Alex bereits das Mikro in der Hand und sang laut, während all meine Freundinnen – bis auf Serena – begeistert mitsangen.
    Demnächst musste ich Serena unbedingt fragen, woher ihre Abneigung gegen Simon kam, aber im Moment kam sie mir alles andere als redebereit vor.
    »Zoey!« Als mich Violet sah, winkte sie mich zu sich rüber. »Was hast du mit deinem Lippenstift gemacht?«
    Verdammt! Durch den Kuss war er sicherlich verschmiert und hatte mir das Aussehen eines Emo-Clowns verliehen.
    »Ich bin mit Vollgas gegen die Tür gerannt«, sagte ich als Entschuldigung. »Dabei hab ich alles verschmiert.«
    »Ah«, sagte Violet. »Aber du bist gar nicht verschmiert.«
    Hatte mir Alex tatsächlich den Lippenstift von den Lippen geschleckt? Und meine Freundinnen behaupteten immer, ich wäre krank, weil ich einmal einen Labello mit Kirschgeschmack gegessen hatte, als ich dreizehn war.
    »Weil ich mir alles mit Toilettenpapier abgewischt habe.«
    Zwar sah mich Violet noch an, als wäre ich allein durch den Geruch von Alkohol betrunken geworden, sagte aber nichts weiter.
    Ich sah zu Alex auf der improvisierten Bühne hoch – mein! Knutschfleck leuchtete leicht violett unter seinem Hemd hervor.

17. KAPITEL
ZOEYS NEUES HOBBY: GESINDEL KÜSSEN

    »Serena findet, dass du langsam verrückt wirst«, sagte ausgerechnet die Freundin, die immer in der dritten Person von sich sprach. »Muss Serena Angst um deine geistige Gesundheit haben?«
    Mit einem lauten Knall schloss ich meinen Spint. Nicht aus Wut, sondern weil das Drecksding schon so alt und verrostet war, dass es keine Streicheleinheiten mehr benötigte. Durch die schwarze Sonnenbrille erkannte ich Serenas Umrisse zwar nur schemenhaft, aber ihre zusammengekniffen Augen wären selbst einem Blinden aufgefallen.
    »Muss ich Angst um deine haben?«, fragte ich. »Du hast mir noch immer nicht erzählt, warum du Simon am Samstag so angesehen hast wie ich Alex immer.«
    »Du meinst, als würde Serena Simon gleich in eine Ecke ziehen und ihn vergewaltigen?«
    »So sehe ich Alex nie an!« Meine Finger verkrampften sich noch mehr um das schwarze Tuch in meiner Hand. »Ich hasse Alex. Das wird sich nie ändern.« Auch nicht jetzt, da ich ihn aus eigenem Antrieb geküsst hatte. Er war eben immer in der Nähe, wenn der Drang, jemanden zu küssen, über mich herfiel, und ich hatte nun mal keine Lust, eine Wand abzuknutschen. Mehr war da nicht.
    »Wenn du meinst.« Serena zuckte nur mit den Schultern. »Und ...«, sie biss sich auf die Lippen und sah mich mit großen blauen Augen an, »... Serena tut es leid, dass sie dich gestern so schlecht behandelt hat! Serena hätte dir sagen sollen, dass sie wegen Snake so wütend ist. Serena schwört, dass sie dich nicht mehr ohne Grund anschreit.«
    »Jeder ist doch manchmal wütend«, erwiderte ich unglaublich freundlich für meine Verhältnisse. »Ich nehme es dir nicht übel, dass du mich angeschrien hast, als ich dich gefragt habe, woher Alex den Knutschfleck hat.« Ich hatte meine Freundinnen darauf mit gespielter Empörung aufmerksam gemacht. So wollte ich sichergehen, dass ich mich später nicht verriet. Wenn sie mich auf die dunkelvioletten Flecken an Alex‘ Hals angesprochen hätten, hätte ich wahrscheinlich herum gestottert und wie eine Irre über einen nicht existierenden Witz gekichert.
    »Acid ist eben genauso wie Snake«, regte sich Serena laut auf. Ein klein wenig ängstlich musste ich beobachten, wie ihre schwarz gefärbten Nägel einen dunklen Kratzer auf dem Spint hinterließen, als sie ihre Finger wütend über den Kasten fahren ließ. »So sind Jungs nun mal. Sie brechen ein Herz nach dem anderen. Und dann erinnern sie sich nicht mehr an dich.«
    »Du hattest was mit Simon?«, kreischte ich. Ich hatte zwar fast kein Wort mit dem Bassisten von Alex’ Band gewechselt, aber er hatte sich anscheinend sehr gut mit Nell verstanden. Jetzt wusste ich wenigstens, warum Serena darauf bestanden hatte, nach dem Konzert sobald es ging abzuhauen und mich am Sonntag schon früh morgens bei meinen Eltern abzuliefern. Normalerweise bestand sie darauf, mit mir alle möglichen Klatschgeschichten zu diskutieren, so dass ich üblicherweise nicht vor zwei Uhr nachmittags nach Hause kam.
    Serena schnaubte, aber das war Antwort

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