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Verliebe dich nie in einen Rockstar

Verliebe dich nie in einen Rockstar

Titel: Verliebe dich nie in einen Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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weiße Jacke tragen müsstest?«
    Bei diesen Worten flackerte die Glühbirne wie in einem Horrorfilm. Sehr romantisch. In der Abstellkammer, in der dichtgedrängt kaum mehr als drei Personen Platz hatten, roch es nach Spülmittel und Tabak und in meinen Rücken bohrte sich ein Besenstiel. Unglaublich romantisch.
    »Was willst du?«, knurrte ich. »Ein Schäferstündchen à la Boris Becker?«
    »Ich habe mir den Platz hier nur ausgesucht, weil ich am liebsten mit dir allein rede, weit weg von den ganzen Schülern und den aufgetakelten Tussen, die sich meine Fans schimpfen. Okay, vielleicht habe ich auch hier drin geraucht.« Er drückte mit seinem Fuß eine Kippe aus. »Aber ich musste dir noch etwas sagen, Kali.« Er hob mit zwei Fingern mein Kinn an und zwang mich so, ihn anzusehen. Seit gestern flatterte ein unglaublich komisches Gefühl in meinem Magen, wenn ich in seine Augen blickte. »Weißt du noch, wie ich dich jeden Tag um Nachhilfe gebeten habe, bis du eingeknickt bist? Genau so lange werde ich dich jetzt nerven, bis du mit mir schläfst. Sieh es doch als Ehre, Kali. Ich werde dich entjungfern.«
    »Krieg ich dann eine Urkunde?«, fragte ich entnervt. »Dumm nur, dass ich dir die Nachhilfe nur gegeben habe, weil du in Chemie das Leben meiner Haare gerettet hast.«
    »Darum gehe ich diese Sache auch ein wenig anders an.« Alex lächelte. »Wie wäre es, wenn ich dir jeden Tag einen Kuss gebe? Jeden Tag ein wenig mehr Leidenschaft einfließen lasse? Wie lang könntest du mir widerstehen?«
    Seine Hand glitt tiefer an den Ausschnitt meines Tops, verharrte dort kurz und wanderte dann blitzschnell unter mein schweißnasses Oberteil. Ein leises Stöhnen kam mir über die Lippen, als seine Finger kreisförmig über meine nackte Haut fuhren.
    Ich näherte mich mit geschlossenen Augen seinem Gesicht.
    »Ich hol einen Lappen«, brüllte jemand vor der Tür und im nächsten Moment stand unser Turnlehrer vor uns.
    »Scheiße«, sagten Alex und ich gleichzeitig.
    Ich wollte einfach nur sterben. Mein Gehirn gab den Äderchen in meinem Kopf den Befehl zu platzen, so dass ich tot umfallen konnte, aber nein, ich erfreute mich gerade bester Gesundheit.
    »Zoey!«, donnerte mein Großvater. »Was hast du ... Wie ... Was habt ihr ...?« Anscheinend suchte er angestrengt nach den richtigen Worten. Er lief hektisch in seinem Büro umher und ließ mich noch unwohler in meiner Haut fühlen. »Was genau ist vorgefallen?«
    »Alex und ich ...« Ich musste mir genau überlegen, was ich Großvater erzählen würde, und wenn ich log, wie glaubwürdig es war. »Ich bin mit Alex zusammen. Also richtig zusammen.«
    Plötzlich erstarrte er. »Was?«
    »Mom und Dad wissen darüber Bescheid«, log ich, oder wie ich es neuerdings nannte: ich beschrieb unser Verhältnis in einer Parallelwelt. Ich war erstaunt, wie gut ich neuerdings improvisieren konnte. »Sie sind zwar nicht gerade glücklich darüber, dass wir ein Paar sind, aber wo die Liebe hinfällt ..., oder?« Ich versuchte, ein Lächeln aufzusetzen, doch ich war mir ziemlich sicher, dass meine Lippen der Fratze eines Kürbisses zu Halloween ähnelten.
    »Und was war jetzt in der Abstellkammer los?« Er schien zwar nicht ganz überzeugt von der Sache, aber er glaubte zumindest einen kleinen Teil meiner Lüge. So lange er meine Eltern nicht nach meiner Beziehung fragte, war es mir egal.
    Schnell reimte mein Gehirn etwas halbwegs plausibles zusammen. »Wir wollten nur ein paar Minuten Ruhe für uns allein, aber in dieser Schule hat man scheinend nicht mal in einer schmierigen Kammer Zeit für sich.«
    »Zoey ...« Er seufzte und setzte sich auf die Kante des Schreibtisches. »Weißt du, was Alexander schon alles verbrochen hat? Er hat mehr Fehlstunden als sonst jemand zuvor in der Schule, er raucht unerlaubt im Gebäude, ist unpünktlich und unhöflich. Außerdem sind mir einige Gerüchte über seine Bekanntschaften zu Ohren gekommen. Willst du auch zu diesen Mädchen gehören?«
    »Ich gehöre doch schon längst dazu«, sagte ich. Ich stand auf, schnappte meinen Rucksack und spazierte zur Tür. »Es wird nicht wieder vorkommen«, versprach ich ihm. »Und ich werde mich nicht als Schulsprecherin bewerben. Ich habe ein verlockenderes Angebot von anderer Seite bekommen.«
    Dass es sich bei dem Angebot um einen Posten als Sängerin in Alex‘ Band handelte, verschwieg ich. Vielleicht würde ich es werden, vielleicht auch nicht. Wenn ich in seiner Band sang, konnte ich vielleicht

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