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Verliebe dich nie in einen Rockstar

Verliebe dich nie in einen Rockstar

Titel: Verliebe dich nie in einen Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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eigentlich ganz unterhaltsam, deinem Fieberwahn beizuwohnen.«
    Wieder herrschte dieser Moment, in dem ich in seinen Augen ablesen konnte, dass er mich küssen wollte. Ich sammelte meine Kraft zusammen, um mich vorzubeugen, aber Alex stand auf.
    »Ich hol dir was zum Essen«, sagte er schnell und verschwand wieder aus dem Schlafzimmer.
    Wollte er mich wegen der Krankheit nicht küssen? War ich beim Sex eine Niete? Oder sah ich wirklich so schrecklich aus?
    Um mich von den Schmerzen in meiner Brust abzulenken, griff ich nach den ganzen Heften, die mir Alex gebracht hatte.
    Unter den Magazinen fand ich auch eine Ausgabe des Playboy . Ich nahm das Schundmagazin, warf es in den Mülleimer und hoffte, dass ich heute noch einmal richtig kotzen musste.
    Alex kam mit einem weißen Plastikbeutel zurück. »Hast du überhaupt Hunger?«, fragte er mich.
    »Und wie!«
    Ich setzte mich auf und entblößte dabei meine Brüste. Mit einem leisen Aufschrei schlang ich meine Arme um mich, bis ich bemerkte, dass ich mich eigentlich nicht mehr dafür zu schämen brauchte. Alex hatte mich schon nackt gesehen. Bevor ich ihn darum bitten konnte, war er aufgestanden und hatte mir eines seiner Bandshirts zugeworfen. Dankbar zog ich den Stoff über.
    »Äh ... Was gibt es denn zu essen?«, fragte ich, um das Thema zu wechseln.
    »Suppe.«
    »Suppe?«
    »Suppe für dich«, sagte Alex, »und Huhn süß-sauer für mich.«
    Er reichte mir einen durchsichtigen Plastikbehälter und einen Löffel. Zittrig nahm ich beides entgegen. »Bist du extra zum Chinesen gegangen?«
    Er nickte stolz, als wäre es schwer, etwas im Restaurant zu kaufen. »Ja.«
    »Und wie wäre es mit selber kochen?«
    »Ich kann nicht kochen«, gab er ein wenig beschämt zu. »Nur Fertiggerichte. Ich habe mindestens zwanzig Tiefkühlpizzen und so Zeug eingelagert.«
    »Ich kann nicht backen«, erwähnte ich nebenbei. »Meine Muffins schmecken wie Schuhsohlen und meine Brownies sind Mordwerkzeuge.« Ich führte einen Löffel an meinen Mund, nur um mich zu verbrennen. »Die Suppe ist zu heiß«, jammerte ich. »Die kann ich nicht essen!«
    »Schon mal was von blasen gehört?«
    »Auf die Suppe oder auf dich bezogen?«, kicherte ich wie ein Schulmädchen. »Oh Gott, wenn ich krank bin, werde ich zu Serena!«
    »Lass das Essen einfach abkühlen«, seufzte er. »Ich geh ins Wohnzimmer und füttere Ronnie. Er mag chinesisch auch gern.«
    Ohne mir überhaupt die Chance zu geben zu protestieren, stand er auf und verschwand ins Wohnzimmer. Okay, wenn Alex meinte, sich komisch benehmen zu müssen, würde ich es ihm gleich tun. Nachdem ich mir mein Höschen angezogen, dazwischen mal die Suppe gelöffelt und mir die Decke um die Schultern gelegt hatte, schlurfte ich zu ihm ins Wohnzimmer.
    Er hatte Sex mit mir gehabt und ich würde jetzt wie Herpes sein, ich würde ihn nicht mehr in Ruhe lassen.
    Alex saß auf dem Sofa und ließ Ronnie an einem Stückchen Huhn knabbern. Als ich hustete, drehte er sich um.
    »Kali?« Alex sah auf. »Was ist denn?«
    »Ich ... Ich will bei dir sein«, antwortete ich. »Ich ... bin krank und ich fühl mich miserabel.«
    Er lächelte und klopfte auf den Platz neben sich. Ich kuschelte mich mit der Decke neben ihn und beobachtete eine Zeit lang das Frettchen, das mit dem Stückchen Huhn kämpfte.
    »Er ist dein Bruder, oder?« Ich deutete mit dem Kopf in Richtung des Fotos auf dem Tisch, das nun wieder aufrecht stand. »Ist er ... ist er tot?«
    Alex schüttelte den Kopf. »Warum glaubst du, dass er tot ist?«
    »Du redest niemals über ihn, und wenn er mal ins Gespräch kommt, wechselst du schnell das Thema. Wenn er nicht tot ist, was ist dann mit ihm?«
    Er seufzte. »Okay. Wenn du es unbedingt wissen willst: der Typ auf dem Foto ist David, mein Halbbruder. Mein Vater hatte, bevor er meine Mom heiratete, etwas mit Davids Mutter, verließ sie aber, bevor sie das Kind bekam. Ich kannte David nicht, bis seine Mom starb; er war sechzehn und ich gerade einmal vierzehn Jahre alt. Damals war David schon mit Drogen in Kontakt gekommen, aber keiner wusste es. Zuerst waren es nur sehr viele Beruhigungsmittel, dann Heroin.«
    »Oh. Er war also kein guter Bruder?«
    »Er war der beste Bruder«, sagte Alex mit einem flüchtigen Lächeln auf den Lippen. »Er brachte mir das Gitarrenspielen bei und wir gründeten die Band. Doch dann kam seine Abhängigkeit ans Tageslicht. Er und ich hatten einen furchtbaren Streit und ... ich habe ihn seit über zwei Jahren nicht mehr

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