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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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wegen Wundbrand ein Bein würden amputieren lassen müssen?« Im Flüsterton fügte sie hinzu: »Die Ehe kann einen Glied für Glied umbringen – wusstet ihr das nicht?« Helen genoss es, die Institution Ehe in Gegenwart von Verheirateten niederzumachen. Es war eine harmlose, beinahe charmante Form der Rachsucht.
    »Nun, sie war in diesem Ausnahmezustand und fing an, sich darüber zu grämen, dass ich nicht verheiratet sei und allein durchs Leben gehen müsse, ohne einen Menschen, der sich um mich kümmerte und um den ich mich kümmern könnte. Sie steigerte sich immer mehr in ihren Kummer hinein, bis ich einfach nicht mehr konnte und sie anlog. Ich behauptete, ich hätte jemanden kennengelernt und es wäre eine Blitzentscheidung gewesen – wie in früheren Zeiten.«
    »Damals passierte es oft, dass Leute heirateten, die sich erst zwei Wochen kannten«, bestätigte Peter.
    »Weil sie anders keinen Sex haben durften«, sagte Helen. »Ihr hättet das Gleiche getan, wenn ihr in der Situation gewesen wärt – aber wie lange habt ihr gebraucht, um euch zu verloben?« Helen deutete auf uns beide.
    »Drei Jahre«, antwortete Peter. »Ein kleines Stück vom Himmel.« Das war ein alter Witz zwischen uns. Wir waren zum Hochzeitstag eines Paares eingeladen gewesen, das seit zwanzig Jahren verheiratet war, und der Mann hatte mit diesen Worten seine Ehe beschrieben – wieder und wieder, bei jedem Trinkspruch und in jedem Gespräch. Als die Party schließlich endete, klangen sie wie eine Totenlitanei. Peter und ich übernahmen die Formulierung, benutzten sie für alles Mögliche – Besprechungen, Fitnesstraining, Einkaufsfahrten –, versuchten so, ihren Schrecken zu minimieren. Nur im Zusammenhang mit unserer Beziehung benutzten wir sie nie, und dass Peter es jetzt tat, erschien mir als ein Verstoß gegen die Regeln.
    »Meine Eltern haben auch so geheiratet«, erzählte Elliot. »Ein paar Wochen nach ihrer ersten Begegnung. Deshalb respektiert meine Mutter Entscheidungen wie diese, obwohl ihre Ehe geschieden wurde.« Aller Augen waren jetzt auf ihn gerichtet, und plötzlich wurde er sich dessen bewusst. »Ich dachte nicht, dass sie sich an meine Worte erinnern würde, sobald sie wieder bei sich wäre, aber sie tat es.«
    »Und was jetzt?«, fragte Helen.
    »Jetzt würde sie meine Frau natürlich gerne kennenlernen«, sagte Elliot in einem Ton, als sei er selbst verblüfft über seine missliche Situation.
    »Oje, was für ein Durcheinander.« Helen schnalzte dreimal mit der Zunge.
    »Wenn Sie sie kennen würden, könnten Sie es verstehen. Sie ist eine Naturgewalt – nicht zu bremsen und erbarmungslos.«
    Helen kratzte sich heftig am Handgelenk. »Ich kenne solche Mütter.«
    »Wie Meereswellen«, dachte ich laut.
    »Wie ein Tsunami«, korrigierte Elliot.
    Helen wandte sich ihm zu, nahm die Position eines Anwalts ein und schlussfolgerte messerscharf: »Also brauchen Sie eine Ehefrau.«
    »Ich habe heute einen Anruf von meiner Schwester bekommen. Sie sagte, ich solle schleunigst eine Ehefrau auftreiben, sonst …«
    »Sonst was?«, warf ich ein.
    »Ich möchte meine Mutter nicht auf ihrem Sterbebett erbosen«, sagte Elliot. »Sie würde mich für den Rest meines Lebens heimsuchen.« Es sollte ein Scherz sein, doch seine Stimme klang düster.
    »Also wünschen Sie sich doch etwas«, trumpfte Peter auf. »Eine Ehefrau. Zumindest vorübergehend.«
    »Nein, nein.« Elliot schüttelte lachend den Kopf. »Ich weiß zwar noch nicht, was ich tun werde, aber eine Ehefrau brauche ich definitiv nicht.«
    »Ach nein? Wir haben Sie gefragt, was Sie sich wünschen, und Sie haben mit dieser Geschichte geantwortet.«
    »So war das nicht.« Elliot schaute mich an. »Oder?« Dann beantwortete er seine Frage selbst: »Nein, so war das nicht.«
    »Na los.« Peter nahm Helen bei den Schultern. »Helen, Elliot wird dir jetzt einen Antrag machen.«
    »Nein, nein«, stammelte Elliot verlegen.
    Peter grinste. »Bisher warst du immer nur Brautjungfer – hier ist deine Chance.«
    »Ach, leck mich.« Helen schüttelte seine Hände ab.
    Peter ließ sich nicht beirren. »Sei doch kein Spielverderber. Ihr beide wärt ein wunderschönes Paar. Mr. und Mrs. Hull!«
    Ich hätte mich einmischen, Peter stoppen und Elliot zu Hilfe kommen sollen, aber ich tat es nicht. Es gefiel mir, Elliot in dieser unangenehmen Lage zu sehen, und ich beschloss, Peter für den Moment gewähren zu lassen. Er provozierte Leute gerne, wenn er betrunken war. Dann konnte er ganz

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