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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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gleiche Bedeutung hat wie früher.« Peter fuhr mit den Fußsohlen über den Teppich. Er hatte die typische Golferbräune: braune Waden, leuchtend weiße Füße.
    »Mein Wort hat nicht mehr die gleiche Bedeutung wie früher?«
    »Du weißt genau, was ich meine. Dieses Konzept des Ehrenworts ist so … mittelalterlich. Und seit Vietnam …« Es war nicht nötig, dass er den Satz beendete. Ich kannte seine Post-Vietnam-Reden – dass der Krieg die Amerikaner gezwungen hatte, Literatur und Politik und ihr Selbstwertgefühl neu zu erfinden. Das hatte er auf dem College von einem charismatischen Professor übernommen und nutzte jede Gelegenheit, es hervorzukramen.
    Ich lehnte mich an den Türrahmen. Die schmierige Auflaufform wurde zunehmend schwerer und unbequemer zu halten. Auf dem Tischchen neben Peter stand ein Foto von meiner Mutter, das sie als junge Frau zeigte, noch bevor sie meinen Vater kannte. Sie war für irgendeinen formellen Anlass angezogen, trug ein Kleid mit Spaghettiträgern und hielt ein perlenbesticktes Täschchen in der Hand. Und sie lächelte nicht in die Kamera – sie lachte, und ihre blitzenden Augen waren auf etwas oder jemanden abseits des Fotografen gerichtet. Ihre Zähne waren etwas unregelmäßig, aber trotzdem wunderschön, und sie trug eine Kette mit einem blauen Stein in der Mitte, der in ihrer Halsgrube ruhte. Das Foto stand schon lange da, doch manchmal sprang es mir ins Auge, und dann stellte ich mir meine Mutter vor, jung und lebhaft. »Ich glaube nicht, dass das Ehrenwort ein Konzept ist«, sagte ich. »Man gibt einfach sein Wort , basta. Muss denn alles ein Konzept sein?«
    »Aber du bist kein Mietwagen«, trumpfte er lächelnd auf. »Das hast du selbst gesagt!«
    »Ist ja gut.« Ich drehte mich wieder der Küche zu. »Aber ich mache es.«
    »Du willst es tatsächlich durchziehen?« Nach einer Pause fragte er: »Warum? Erklär’s mir.«
    »Ich dachte, du wolltest es nicht so verklemmt sehen.« Ich stand wieder am Spülbecken.
    »Komm mir bloß nicht so. Dieser Psychoscheiß ist Helens Ding. Ich glaube übrigens, dass sie dich mit List und Tücke da reinmanövriert hat.«
    Ich drückte noch mehr Spülmittel in die Auflaufform und drehte das Wasser auf. Schaumberge türmten sich auf. Ich drehte den Hahn zu. »Ich habe es versprochen, und ich mache es.«
    »Ist es nicht ein Vorrecht der Frauen, ihre Meinung zu ändern?«
    »Ich weiß gar nicht, was das soll – du wolltest doch, dass ich es mache.«
    Ich hoffte, er würde in die Küche kommen, damit wir uns von Angesicht zu Angesicht streiten könnten. Natürlich hätte ich die Auflaufform stehen lassen und ins Wohnzimmer hinübergehen, mich zu Peter setzen und ihn ernst ansehen können – aber er tat dort nichts, als seine käseweißen Füße atmen zu lassen. Ich weigerte mich, meine Tätigkeit zu unterbrechen, um mich zu ihm zu setzen und ernsthaft mit ihm zu reden. Außerdem fürchtete ich, es würde dem Gespräch zu viel Gewicht verleihen. Das wollte keiner von uns. »Okay, du hast deine Meinung offenbar nicht geändert – aber was ist, wenn ich es getan habe?«
    Ich tauchte meine Hände in die seidigen Seifenbläschen. »Findest du das nicht ein bisschen feminin?« Ich hatte es kaum ausgesprochen, da tat es mir auch schon leid, und so setzte ich hastig hinzu: »Es gibt ein Bootshaus da und Dosenschildkröten und eine Hufschmiede. Außerdem warst du es doch, der behauptet hat, ich würde schon lange mal wegwollen.«
    »Du könntest mit deinen Freundinnen verreisen«, erwiderte er. »Faith braucht zum Beispiel dringend einen Tapetenwechsel. Ihr den für ein Wochenende zu ermöglichen wäre eine ebenso gute Tat.«
    »Du kannst mir nicht gestern sagen, ich soll etwas tun, und mir heute sagen, ich soll es lassen. Du hast mir überhaupt nichts zu sagen.«
    »Das weiß ich!« Sein Ton klang, als wäre das eine Grundregel für jeden guten Ehemann. »Ich halte die Idee nur nicht für so gut.« Es folgte eine lange Pause. Ich nahm an, er wollte mir Zeit zum Nachdenken geben, doch wie sich zeigte, hatte er selbst nachgedacht. »Vielleicht bin ich ja eifersüchtig.«
    Ich ging mit spülmittelschaumglitzernden Händen ins Wohnzimmer hinüber. »Bist du eifersüchtig?«
    »Vielleicht.« Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und streckte sich. Imponiergehabe. Machte Eifersucht nicht eigentlich verwundbar?
    »Ich wusste nicht, dass du eifersüchtig werden kannst.« Bisher hatte ich angenommen, dass ihm dieses Gen fehlte. Ich kehrte in die

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