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Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)

Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)

Titel: Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurenka Jurk
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erklärte er dann: „Du siehst hinreißend aus! Dieser rote Rock lässt deine Beine wundervoll zur Geltung kommen! Darauf stoß nochmals mit mir an.“ Wieder winkte er nach Sophia, die sofort Sekt nachschenkte.
    Helen war viel zu verwirrt, um abzulehnen. Das Kompliment von Renk hätte sie gerne von Fabian bekommen oder zumindest eine entsprechende Reaktion gesehen. Aber nun wusste sie ja sicher, woran das lag. Gedankenverloren prostete sie ihrem Nachbarn zu.
    Der Sekt und seine Worte lullten sie ein und sie spürte, wie ausgebrannt und müde sie eigentlich war. Sie sackte immer tiefer in das Sofa, während Renk einen Arm um sie legte und an sich zog. Für eine Weile genoss sie das Gefühl der Geborgenheit. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass Renk auf eine Antwort wartete. „Wie bitte?“, erkundigte sie sich.
    „Ich fragte, ob wir nach deiner Premiere gemeinsam etwas essen gehen sollen? Was meinst du?“ Er streichelte ihr über die Wange. „Es sei denn, du bist natürlich schon anderweitig vergeben“, erkundigte er sich und rückte für eine Sekunde von ihr ab.
    „Nein, das bin ich nicht.“ Und werde es wahrscheinlich auch nie sein, dachte Helen düster. Alle Männer in ihrem Leben hatten sich bisher als Katastrophen entpuppt. Aber was Renk ihr sagte, tat gut. Sie lächelte. „Essen gehen wäre schön!“
     

 
    10
     
     
     
     
     
    „Hallo meine Arbeitswütige!“, rief Yvonne zur Begrüßung in die Wohnung. Sie musterte Helen kritisch. „Mit ein bisschen Fantasie sind deine Augenringe weniger geworden. Erzähl, was hast du mit deinem freien Tag gemacht? Übrigens habe ich uns was vom Asiaten mitgebracht.“ Yvonne packte mehrere kleine Boxen aus ihrer Tasche aus und stellte sie auf den Küchentisch. Plötzlich entdeckte sie die Vase mit der prächtigen Rose. „Wow, ist die schön! Hast du dich etwa mit Fabian getroffen? Was machst du dann noch hier? Warum inspiziert ihr nicht die Betten? Oder habt ihr vielleicht schon?“
    Helen brachte ein müdes Lächeln zustande. Yvonne war die neugierigste und direkteste Person, die sie kannte. „Die ist nicht von Fabian. Und ja, ich habe ihn kurz gesehen“, erklärte sie nüchtern.
    Yvonne unterbrach ihren Versuch, Schüsseln aus dem Schrank zu holen. „Nicht von Fabian?“ Sie runzelte die Stirn. „Hast du sie dir selber gekauft?“ Man hörte ihr die Enttäuschung an.
    „Nein, sie ist von Richard.“ Helen ließ sich auf einen Stuhl plumpsen, während Yvonne die Schachteln öffnete und den Inhalt verteilte.
     „Was ist passiert?“, Yvonne klang alarmiert. „Du bist so merkwürdig!“
    „Ich bin müde. Aber bevor du mir Löcher in den Bauch fragst, erzähle ich dir was von meinem Tag. Danach gehe ich ins Bett, ja?“
    „ Okay .“ Yvonne schaute sie skeptisch an. „Schieß los!“
    Helen berichtete von ihrem ungewollten Lauschangriff, Fabians Reaktion auf ihr Wiedersehen und Richards Zuneigung. Zum Abschied hatte er ihr die Baccara-Rose geschenkt, die Sophia kurz vorher besorgt haben musste, und um ein baldiges Treffen gebeten.
    „Und du magst diesen Richard Renk?“, fragte Yvonne verstört.
    Helen zuckte nur mit den Schultern. „Er hat sich liebevoll um mich gekümmert und seine Komplimente sind Balsam für meine Seele. Ich sollte wahrscheinlich anfangen zu nehmen, was kommt. Das hattest du mir doch schon öfters geraten, oder?“
    „Kann schon sein“, gab Yvonne zögernd zu. „Und was ist mit Fabian?“
    „Wen? Kenne ich nicht.“ Helen konzentrierte sich auf ihre Bihunsuppe.
    „So kalt habe ich dich noch nie erlebt.“ Yvonne schien sichtlich erschrocken. „Du wolltest ihn doch als guten Freund behalten, wenn es nicht mehr mit euch wird. Was ist damit?“
    „Nicht nach dem Kuss“, antwortete sie kraftlos und ließ den Löffel sinken. „Ich gehe jetzt ins Bett. Morgen muss ich wieder früh raus.“ Ohne sich nochmals umzusehen, verließ Helen die Küche.
     
    „Warum erreiche ich sie nicht? Sie wusste, dass ich sie anrufen wollte! Ihr Handy ist aus und auf dem Festnetz meldet sich nur ihre Freundin und erzählt, dass Helen beim Arbeiten sei.“ Verzweifelt sah er zu seiner Grosi.
    Die zuckte mit den Achseln und öffnete für sich und Fabian zwei Bierflaschen. „Wir hatten das Thema bereits, du erinnerst dich?“
    „Ich hasse ihn!“, ereiferte er sich unvermittelt. Bei dem Gedanken an seinen Chef wurde ihm übel. „Er hat sie behandelt, wie ein Sexobjekt. Dabei sah sie so elend aus. Ich hätte sie in den Arm nehmen sollen!“

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